Single Malt & Meerforelle
Auf den ersten Blick klingt es nach einer verdammt guten Ausrede, Whisky auch zum Frühstück zu sich zu nehmen. In Wahrheit ist diese simple Veredelung einer gebeizten Forelle mithilfe eines hochprozentigen Getränks aber eine absolut geniale Art, ein eh' schon leckeres Fischgericht nochmals zu verbessern. Keine Frage: Selbst gebeizte Forelle ist so schon ein Genuss! Und auch für Gelegenheitsköche stellt die Zubereitung keine große Hürde dar. Zudem ist die Zutatenliste zum Glück recht überschaubar. Wenn Du Deine Gäste aber mal richtig beindrucken willst, dann verfeinere einfach das Basisrezept – zum Beispiel mit zusätzlichen Gewürzen oder Whisky! Mit der intensiv-rauchigen Note mancher Whiskysorten bekommt die gebeizte Forelle (Lachs geht natürlich auch!) einen ganz besonders aromatischen Geschmack. Bevor Du nun das nächste mal Forellenangeln gehst, besorg Dir die entsprechenden Zutaten, versichere Dich, dass Du noch einen Rest Whisky im Schrank hast und mach Dich ans Werk ...
Meerforellen-Erfolg an der Ostsee: Der Anfang ist gemacht und zu Hause wartet schon der Whisky auf seinen Einsatz.
Für das Beizen mit Whisky als Zutat solltest Du einen Single Malt Whisky mit deutlich rauchiger/torfiger Note verwenden.
Los geht's: Nachdem Du die Forelle filetiert hast (wie das geht, zeigen wir Dir hier) denk unbedingt dran, anschließend die Gräten zu ziehen!
Für die Gewürzmischung zum Beizen eines Forellenfilets benötigst Du
(1) 1 EL Zucker (hier brauner Rohrzucker)
(2) 1/2 TL gemahlenen Koriander (optional)
(3) 2 EL zerstoßene, schwarze Pfefferkörner
(4) 2 EL grobes Meersalz
sowie ein Bund frischen Dill.
Nun legst Du das Forellenfilet mit der Hautseite nach unten in eine Auflaufform oder eine ähnliche Schale, vermischst die Gewürze und streust sie über den Fisch.
Das gesamte Filet soll nun gleichmäßig mit der Gewürzmischung bedeckt sein.
Jetzt gießt Du vorsichtig etwas Whiskey über das gesamte Filet. Pro Filet benötigst Du maximal 1 cl (ein knapper Esslöffel) von dem edlen Getränk.
Ganz zum Schluss folgen die Kräuter: Verteile jetzt den kleingehackten Dill gleichmäßig über die Filets.
Die fertig fürs Beizen präparierten Forellenfilets deckst Du nun mit Klarsichtfolie ab.
Statt – wie vielfach empfohlen – mit einem Holzbrett und darauf liegenden Gewichten, beschwere ich die Filets lieber mit einem Gefrierbeutel voller Sand. Der Vorteil: Der Druck durchs Gewicht wird nicht nur auf die dickste Stelle des Filets ausgeübt, sondern verteilt sich gleichmäßig über die gesamten Fischhälften.
Nun stellst Du die fertig vorbereiteten Filets in den Kühlschrank und musst Dich mindestens 24 Stunden in Geduld üben. Nach einem Tag ist es endlich soweit: Entferne die Folie und schabe anschließend die Dill-Kräuterschicht von den gebeizten Filets.
Nachdem Du die Filets noch etwas mit Küchenkrepp abgetrocknet hast, kannst Du sie schön fein aufschneiden. Am besten geht dies übrigens mit einem speziell dafür geschaffenen Lachsmesser*. Wenn Du öfter Fisch beizen möchtest, lohnt sich die Anschaffung so eines Spezialmessers auf jeden Fall – so werden die Scheiben wirklich hauchdünn!
Sieht doch zum Reinbeißen aus, oder? Zusammen mit Kartoffel- oder Gemüserösti und einem Bärlauch-Dipp schmeckt die mit Whisky veredelte Forelle einfach sagenhaft lecker. Aber sei gewarnt: Wenn Du dieses Rezept einmal ausprobiert hast, könnten Deine Whisky-Vorräte zu Hause schneller zur Neige gehen als geplant!
Fotos: Holger Bente
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