Gegrillter Fisch
Ich erinnere mich noch genau, wie ich Mitte der 80er Jahre meinen ersten selbst geangelten Meerbrassen von unserem kroatischen Ferienhausvermieter gegrillt bekam. Das silberne Fischlein war einer meiner allerersten Fänge und noch so klein, dass es fast durch den Rost rutschte. Doch der Grillmeister ließ sich nichts anmerken und bestrich den Fang immer wieder mit einer Marinade aus Olivenöl und Knoblauch. Dafür verwendete er einen frischen Rosmarinzweig, mit dem er andächtig die langsam knusprig werdenden Haut des Fisches betupfte – ein fast schon künstlerische Akt und der Beweis dafür, dass Fisch grillen weder aufwändig noch langweilig sein muss. In diesem Artikel haben wir die Basics zusammengefasst, zeigen die unterschiedlichen Arten der Zubereitung und werfen einen Blick auf die wichtigsten Gewürze. Damit wird Dein Fisch vom Grill garantiert ein Gaumenschmaus!
Zur Vorbereiten benötigst Du nicht viel: Für die geschmackliche Verfeinerung genügen Knoblauch (1), Olivenöl (2), Gewürze oder Gewürzsalz (3), eine Zitrone (4) und frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian (5) vollkommen aus.
Bei fast allen Zubereitungsarten empfiehlt es sich, den Fisch nicht nur von außen, sondern auch von innen zu würzen. Für ein tolles Aroma lege zusätzlich ein paar Kräuterzweige und Zitronenspalten in die Bauchhöhle. Die Zitrone sorgt auch dafür, dass der Fisch schön saftig bleibt.
Viele Fische werden auf dem Grill recht weich, zerfallen beim Wenden leicht und rutschen im schlimmsten Fall durch den Rost. Abhilfe schafft zum Beispiel Alufolie. Einfach den gewürzten Fisch mit etwas Olivenöl beträufeln und darin einwickeln. Diese Methode ist optimal für kleinere und trockenfleischige Fische. Im Alu-Päckchen bleibt alles schön saftig, bekommt allerdings auch nicht das typische, leicht „verkokelte" Grillaroma.
Liebst Du das Aroma von Feuer und Kohle, nimm am besten so eine Fischzange für den Grill. Der gewürzte Fisch wird hier zwischen zwei Metallrosten eingeklemmt, zerfällt dadurch nicht und kann leicht gewendet werden. Öl solltest Du hierbei nicht oder nur sehr sparsam verwenden, da dieses sonst direkt auf die Kohlen tropft.
Für Fischfilets, aber auch ganze Fische, eignen sich Grillschalen hervorragend. Vorteil: Aufgebrachtes Öl oder Marinaden kommen nicht mit dem Rost oder der Glut in Kontakt. Ein leichtes Raucharoma erhält das Grillgut trotzdem – vor allem, wenn Du den Fisch bei geschlossenem Grilldeckel garst.
Die Grillschale ist auch ideal für Beilagen wie zum Beispiel (Süß-)Kartoffeln, Zwiebeln, grüner Spargel und Äpfel (sehr lecker!). Sardellen und andere Fische, die zu klein für die Fischzange sind, kannst Du ebenfalls prima darin zubereiten.
Die verschiedenen Zubereitungsvarianten lassen sich super auf dem Grill kombinieren. So ist für jeden etwas dabei.
Trockenere Fische wie Doraden, Weißfische, Barsche oder auch Schwert- und Thunfisch werden schön saftig und aromatisch, wenn sie während des Grillens immer wieder mit Öl bestrichen werden. Verwendest Du statt eines Pinsels einen frischen Rosmarinzweig, bekommst Du zusätzlich ein tolles Aroma in das Fleisch.
Fette, festfleischige Fische wie Makrelen, Sardinen, Aale oder Waller kannst Du auch ohne Alufolie, Zange oder Schale prima grillen. Sie fallen nicht so schnell auseinander und werden auch nicht trocken. Dass dabei manchmal etwas Haut am Rost kleben bleibt, ist nicht weiter tragisch.
Die meisten Fische sind bei einer Kerntemperatur von knapp 55 bis 60 Grad fertig gegart. Hast Du kein Grill- oder Bratenthermometer, kannst Du bei ganzen Fischen zur Probe an der Rücken- oder Afterflosse ziehen. Lassen sich diese leicht lösen, ist der Fisch in der Regel gut.
Zusammen mit Kaltgetränken, einem leichten Sommersalat oder einfach nur frischem Baguette ist das Grillmenü perfekt. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachbrutzeln und guten Appetit!
Fotos: Bastian Gierth
