Fischfrikadellen á la Basti
Als ich den fast leeren Einkaufswagen durch die endlosen Gänge des Supermarktes schob, um die Zutaten für meine selbst gemachten Fischfrikadellen aus Weißfischen zu besorgen, schoss mir dauernd ein Gedanke durch den Kopf: Das konnte doch nicht alles sein, was sich da in meinem „Konsumkäfig“ befand. Doch ein erneuter Blick auf die Einkaufsliste ließ keinen Zweifel zu – absolut nix vergessen, das war alles! Nicht wirklich viel für so ein tolles und vor allem schmackhaftes Gericht. Einzige Hürde: Die Hauptzutat kann man nur selten käuflich erwerben. Doch der Fang von Brassen, Rotaugen oder anderen Weißfischen dürfte für die meisten von uns ja kein allzu großes Problem darstellen, oder? Ansonsten funktioniert mein Rezept für Fischfrikadellen natürlich auch prima mit anderen Flossenträgern aus Süß- und Salzwasser. Und wer glaubt, es wäre furchtbar aufwendig, Fischbouletten selber zu machen, der irrt. Aber sieh selbst...
Für die leckeren Frikadellen aus Weißfischen benötigst Du 100 bis 150 Gramm Paniermehl (1), etwas Butterschmalz (2), Salz (3), Pfeffer (4), einen Fleischwolf (5), Petersilie (6), ein bis zwei mittelgroße Zwiebeln oder Schalotten (7), ein Ei (8), eine Zitrone (9), zwei Scheiben Toast oder altes Weißbrot (10) und drei bis fünf mittelgroße Rotaugen (11) für 400 bis 600 Gramm Filet.
Los geht es mit Schuppen, Ausnehmen und Filetieren der Rotaugen. Wen es nicht stört, dass in den späteren Fischfrikadellen feine Hautreste sichtbar bleiben, kann die Haut dranlassen. Ansonsten einfach entfernen.
Das altbackene Brot oder den Toast fünf bis zehn Minuten in Wasser einweichen. So lässt sich später alles leichter durch den Wolf drehen.
Die Filets drehst Du nun zusammen mit dem gut ausgedrückten Brot durch den Fleischwolf und stellst die Masse anschließend kalt.
Die Zwiebeln in möglichst kleine Würfel schneiden und in etwas Butterschmalz andünsten, bis sie schön glasig sind.
Nun holst Du die Fischfleischmasse aus der Kühlung und gibst die angeschwitzten Zwiebeln, das Ei, den Saft der Zitrone, kleingeschnittene Petersilie sowie Pfeffer und Salz nach Belieben hinzu.
Alles gut mit der Hand oder einem Löffel durchmischen. Sollte die Masse noch zu locker oder flüssig sein, kannst Du ganz einfach mit etwas Paniermehl gegensteuern.
Aus der Masse formst Du nun (nicht zu hohe) Frikadellen und wendest diese von beiden Seiten in Paniermehl.
Eine großzügige Portion Butterschmalz in die Pfanne geben und die Frikadellen bei mittlerer Hitze darin ausbacken. Magst Du kein Butterschmalz, kannst Du auch raffiniertes Sonnenblumen-, Maiskeim- oder Kokosöl verwenden.
Die Fischfrikadellen von beiden Seiten anbraten, bis sie eine goldbraune Farbe angenommen haben.
Die Frikadellen sind meistens fertig, wenn sie nach fünf bis zehn Minuten in der Pfanne eine goldgelbe Kruste ausgebildet haben. Wenn Du noch unsicher sein solltest, ob sie auch wirklich durchgegart sind, einfach mal eine anschneiden.
Dann wünsche ich schon mal einen guten Appetit und viel Erfolg beim Nachkochen der Fischfrikadellen á la Basti. Und nicht vergessen: die erste Boulette ist selbstverständlich immer für den Koch!
Fotos: Bastian Gierth
