Eine haarige Sache

Warum überhaupt Maden am Haar anködern? Zum einen bleibt der Haken dabei vollkommen frei und kann besonders gut im Fischmaul greifen. Zum anderen lassen sich Maden so auch mit stabilen Haken kombinieren, die zu dickdrähtig sind, um die kleinen Larven direkt anzuködern. Maden an der Haarmontage setze ich vor allem beim Angeln auf größere Friedfische wie Schleien, Barben, Döbel, Brassen und Karpfen ein.
Bei der Haarmontage bleibt der Haken frei. Das ist vor allem beim Angeln mit Selbsthakmontagen ein großer Vorteil. Doch auch beim normalen Feederangeln ist diese Anköderung nützlich, wenn wir einen üppigen, aus vielen Maden bestehenden Köder anbieten möchten – um zum Beispiel gezielt die größeren Fische anzusprechen.
Zunächst den Madenclip anknoten und das Vorfach dann in gewünschter Länge abschneiden.
Jetzt das Haarvorfach mit dem No Knot-Knoten binden. Ans andere Ende des Vofachs ganz nach Belieben eine Schlaufe knüpfen oder einen Wirbel anknoten. Das war's schon!

Der Madenclip ist im Grunde eine runde Sicherheitsnadel. Du öffnest den Ring, stichst das spitze Ende durch die Maden und schließt ihn dann wieder. Mach den Clip nicht zu voll, sonst lässt er sich kaum noch vernünfitg halten und es wird schwierig, ihn wieder zu schließen.
Noch ein Tipp: Oft sind die Spitzen der Madenclips recht stumpf. Dann wird das Aufziehen der Maden zum Geduldsspiel. Bevor Du Dich über geplatzte, ausgelaufene Maden ärgerst, greif lieber gleich zur Hakenfeile und mach den Clip richtig spitz. Dann geht's viel besser!
Den Rig Ring ans Vorfachmaterial knoten und dann den Haken mit Hilfe des No Knot-Knotens einbinden. Das Haar in gewünschter Länge stehen lassen.
Das war der einfache Teil. Nun werden die Maden mit der Nadel durchstochen und vorsichtig auf ein Stück Garn gezogen.
Jetzt zwei, drei Überhandknoten ins Garn machen, um die Maden zu bündeln. Ganz wichtig: Die Knoten nur ganz locker festziehen, sonst schneidet das Garn durch die empfindlichen Maden.

Anschließend müssen wir das Bündel nur noch an den Ring am Ende des Haars knoten. Die Garnenden abschneiden – fertig!

Maden am Haar: Variante 3
Meine Lieblingsmethode, die allerdings nur in Verbindung mit künstlichen Ködern aus Gummi (sogenannten Fake Baits) funktioniert. Du kannst zum Beispiel falsche Maiskörner, Boilies oder Pellets benutzen. Zusätzlich benötigst Du Vorfachmaterial, eine Boilienadel und zwei Haken.

Einen der Haken ans Vorfachmaterial knoten. Das Vorfach in gewünschter Länge abschneiden und dann mit der Boilienadel den künstlichen Köder aufziehen.
Die Haarlänge festlegen und den Haken mit dem No Knot-Knoten anbinden. Den ersten Haken ziehst Du zum Beködern der Montage wieder etwas aus dem Gummiköder heraus.
Deine Maden spießt Du jetzt einfach auf den Haken am Haar. Kleine Würmer funktionieren an dieser Montage auch wunderbar.

Damit der Haken am Haar nicht versehentlich im Fischmaul greift, ziehst Du seine Spitze nun vorsichtig wieder in den künstlichen Köder hinein. Fertig ist ein verführerischer Happen, der mit Bewegung, Geschmack und greller Farbe garantiert keinen Friedfisch kalt lässt. Mein Favorit für Karpfen, kapitale Brassen und Schleien!
Fotos: Tobias Norff
