Die Friedfisch-Falle
Das Angeln auf Friedfische macht mit der Feederrute, Pose oder Schwingspitze sicherlich am meisten Spaß. Gebannt schauen wir auf die Spitze oder Posenantenne, sehen, wie sich der Biss entwickelt und müssen den richtigen Moment für den Anhieb abpassen. Aber diese Methoden sind auch anstrengend, denn sie erfordern eine Menge Konzentration und das ständige Beobachten der Bissanzeiger. Mit den genannten Techniken ist es außerdem oft schwierig, verschiedene Stellen mit mehreren Ruten zu beangeln. Wer schon mal versucht hat, sich auf zwei oder gar drei Feederspitzen gleichzeitig zu konzentrieren, weiß, was ich meine... Ich setze deshalb beim Angeln auf große Rotaugen, Schleien und Brassen immer öfter auf Selbsthakmontagen. Vor allem das unter Karpfenanglern beliebte Helikopter-Rig bietet sich auch für viele andere Friedfische an. Du kannst es prima mit Futterkörben, kleinen Haken und feinen Schnüren einsetzen. Wie es funktioniert und gebunden wird, erfährst Du in diesem Artikel.
Während ich aktiv mit Pose, Schwingspitze oder Feederrute fische, lege ich gerne noch eine Rute mit Helikopter-Rig aus. Die muss ich nicht ständig im Auge behalten, denn die Fische haken sich an der Montage selbst.
Hier hat sich ein dicker Brassen am Helikopter-Rig gehakt. Die Montage lässt sich für alle Friedfische einsetzen. Schnurstärke und Hakengröße sollten dann natürlich entsprechend angepasst werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass der Futterkorb (ohne Füllung) mindestens 30 Gramm wiegt, um einen vernünftigen Selbsthakeffekt zu gewährleisten.
Das Helikopter-Rig ist eigentlich total einfach: Auf einem dickeren Stück Schnur (1) sitzt zwischen zwei Gummistoppern (2) ein kleiner Tönnchenwirbel (3). Daran knotest Du ein etwa 10 bis 15 Zentimeter kurzes Vorfach (4) mit dem Haken. Der Futterkorb wird in einen Schnellwechselkarabiner eingehängt und mit einer Gummikappe (5) abgedeckt, die auch den Knoten vor Beschädigungen schützt. Über die verschiebbaren Stopper kannst Du den Abstand zwischen Vorfach und Futterkorb verändern. Achte darauf, dass der Haken nie auf gleicher Höhe mit dem Korb hängt, sonst verfängt er sich beim Werfen leicht in den Drahtmaschen.
Hier noch mal alle Zutaten für das Helikopter-Rig. Die Hakengröße hängt natürlich von der Fischart ab, die ich beangeln möchte. Für große Brassen und Schleien passt ein 12er oder 10er gut. Geht's auf kapitale Rotaugen, nehme ich einen 16er oder 14er. Den Montageteil, auf dem der Wirbel mit dem Vorfach läuft, binde ich aus recht dickem Fluorocarbon (etwa 0,30 Millimeter). Dieses Material ist schön stabil, abriebfest und legt sich dank seines Gewichts unauffällig auf den Gewässergrund. Ich verbinde es über einen Dreifachwirbel mit der Hauptschnur, um Drall zu minimieren.
Du kannst das Helikopter-Rig auch mit einem einfachen Grundblei benutzen. Ich bevorzuge allerdings einen Futterkorb. So kann ich mir sicher sein, dass immer leckeres Futter in unmittelbarer Nähe des Hakenköders liegt – und hoffentlich dicke Fische anlockt.
Meistens benutze ich Maden als Köder. Als „Blickfang" ziehe ich zunächst eine auffällige Gummimade wie einen Line Aligner über das Hakenöhr. Die Schnur tritt dabei seitlich in Richtung Hakenspitze aus und begünstigt das Greifen des Hakens in der Unterlippe des Fisches. Den Haken beködere ich dann nur noch mit einer oder maximal zwei echten Maden. Mit der vorgestellten Montage kannst Du aber natürlich auch viele andere Köder anbieten.
Eine herrliche Schleie im letzten Licht des Tages – gefangen mit Maden am Helikopter-Rig.
Fotos: Tobias Norff (7), Arnulf Ehrchen / Illustration: Bastian Gierth
