Ungeheuer lecker!
Schon mal Krake gegessen? Ja? Bist Du sicher? Du meinst wohl Tintenfisch, auch bekannt als Calamari ... im Bierteig! Ach so, dann also doch noch nicht ... In dieser Form oder ähnlich laufen meistens Gespräche ab, wenn es um den achtarmigen Kopffüßer (Octopus vulgaris) geht. Leider bekommt man Kraken bei uns nicht allzu oft auf den Teller. Das kann an seiner etwas aufwendigeren Zubereitung oder auch an dem teilweise recht hohen Kaufpreis liegen. Aber wer das Glück hat, einen Kraken im Urlaub selber zu fangen (wie in unserem ausführlichen Bericht beschrieben), oder ihn zu einem moderaten Preis zu erwerben, der darf ein kulinarisches Feuerwerk erwarten. Doch bevor die Schlemmer-Raketen gezündet werden können, gilt es noch ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Hier sind unsere exklusiven Gourmet-Tipps für leckere Kraken.
Für ganz eilige Hobbyköche haben wir in dieser Infografik den schnellen Weg der Kraken-Zubereitung zusammengefasst. Doch falls Du Deinen Kraken selbst erlegt oder noch nicht küchenfertig erworben hast, könnten die folgenden Infos sehr hilfreich sein.
Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Kraken ausnehmen ist jedoch alles andere als aufwendig. Mit einer Hand greifen wir in die Mantelhöhlen-Öffnung (1) und stülpen diese nach außen (2). Die nun freiligenden Innereien können jetzt leicht entfernt werden (3).
Nachdem die Innereien vollständig entfernt sind, geht es an die schnabelartigen Mundwerkzeuge auf der Unterseite des Kraken.
Um diese zu entfernen, stichst Du mit einem stabilen Messer oder einem Löffelstiel am Tentakelansatz zwei bis drei Zentimeter tief ein und hebelst den murmelförmigen Kieferapparat im Ganzen heraus. In den meisten Fällen bleibt auch noch ein kurzes Stück des Schlunds am Kiefer hängen.
Nun geht es an die Grundzubereitung: Hierfür geben wir den Kraken in einen Sud aus einem Liter Wasser, zwei bis vier Teelöffeln Salz, 250 Millilitern Weißwein und einem Lorbeerblatt. Optional kannst Du weitere mediterrane Kräuter, Knoblauch, Zwiebeln oder klassisches Suppengemüse zufügen.
Während des Kochens wechselt die Hautfarbe des Kopffüßers zu einem tiefen Rot. Je nach Größe des Kraken sollten wir mindestens 1,5 Stunden Kochzeit ansetzen. Anders als die übrigen Tintenfische benötigen Kraken eine lange Garzeit, um zart und bekömmlich zu werden.
Wenn sich die Konsistenz der Haut von geleeartig zu faserig ändert, haben wir den achtarmigen Burschen lange genug gekocht. Einfach mal einen Testhappen nehmen. So lässt sich leicht erkennen, ob das Fleisch schon zart genug ist oder noch ein paar Minuten benötigt.
Ist der Krake fertig gekocht, lässt er sich eigentlich schon genießen – doch das wäre zu schade, denn es gibt viele Möglichkeiten der „Veredelung". So können wir die Fangarme mit Olivenöl bestreichen und prima grillen (1), in Teriyaki-Soße marinieren und kross frittieren (2) oder einfach mit einer Tomatensoße (italienisch: Sugo) zu Spaghetti genießen (3).
Ganz egal, für welche Variante Ihr Euch entscheidet, wir wünschen Euch natürlich einen guten Appetit! Ihr werdet bestimmt begeistert sein!
Fotos: Bastian Gierth (7), Holger Bente (5) / Illustrationen: Bastian Gierth (2)
