Meine beste für Butt
Ich liebe das Plattfischangeln vom Boot! Bei ruhigen Bedingungen auf der Ostsee setze ich dabei auf sehr leichtes Gerät und Buttlöffel-Montagen. Mit weiten Würfen versuche ich dabei, viel Fläche nach Flunder, Scholle und Kliesche abzusuchen. Herrscht eine ordentliche Drift, ist das Werfen unnötig, denn das Boot macht ja schon ordentlich Strecke. Jetzt vertraue ich auf eine Montage, die ich einfach unter dem Boot halte und bei Bedarf auch mit schweren Bleien bestücken kann. Mein Lieblingssystem unterscheidet sich dabei in zwei Punkten von den gängigen Buttmontagen: Zum einen sind zwei Mundschnüre als Nachläufer hinter dem Blei montiert, sodass beide Köder direkt am Grund angeboten werden. Zum anderen kommt ein großes Spinnerblatt zum Einsatz, das ich zu einem Buttlöffel umgebaut habe. Wie genau meine beste Plattfischmontage aussieht, verrate ich Euch hier.
Zum Nachbauen meiner Plattfischmontage benötigst Du: ✔ Rotation Beads ✔ Plattfischhaken Größe 1 bis 2 ✔ Lockperlen ✔ Tönnchenwirbel ✔ kleine Sprengringe ✔ Gummiperle ✔ Sea Boom ✔ Vorfachschnur (etwa 0,40 und 0,60 Millimeter) ✔ große Spinnerblätter. Ich benutze als Vorfachschnur am liebsten Amnesia, da diese kaum kringelt und sich immer wieder glätten lässt, falls sie doch mal verknickt ist.
Ich möchte nicht, dass mein Spinnerblatt wild rotiert und einen enormen Wasserwiderstand erzeugt. Stattdessen soll es wie ein Buttlöffel taumeln und den Sand aufwühlen. Dazu verpasse ich dem Blatt eine weitere Bohrung und montiere es mittels Sprengringen und kleinen Tönnchenwirbeln auf der Schnur.
Die Plattfischmontage im Detail: Der Sea Boom mit dem eingehängten Blei läuft auf einem rund 60 Zentimeter langen Stück 0,60er Schnur (1) und wird gestoppt von einer Gummiperle und einem Tönnchenwirbel (2). Über eine Rotation Bead (3) zwischen zwei Stopperknoten befestigen wir die 20 bis 25 Zentimeter messende 0,40er Mundschnur (4) auf einem weiteren Stück der dickeren Vorfachschnur. Abstand zum Tönnchenwirbel: rund 40 Zentimeter. Jetzt den Locklöffel 30 bis 35 Zentimeter entfernt von der Rotation Bead (5) anbinden. Ans andere Ende knotest Du die zweite Mundschnur (6). Sie darf mit 15 bis 20 Zentimetern gerne sehr kurz ausfallen. Beide Köder werden bei dieser Montage in direkter Nähe zum lockenden Spinnerblatt angeboten – das ist der Trick!
Die Montage lässt sich nicht (!) verwicklungsfrei werfen. Sie wird einfach direkt am Boot abgelassen und dort gehalten. Das Bleigewicht passen wir der Drift an, sodass wir immer sicher Grundkontakt halten. Auf der Ostsee genügen dafür in der Regel 80 bis 150 Gramm.
Beim Plattfischangeln vom treibenden Boot benutze ich sehr gerne eine kleine Multirolle. Damit kann ich blitzschnell und kontrolliert Schnur geben, wenn eine Flunder, Kliesche oder Scholle beißt. Bei starker Drift ist das manchmal nötig, um dem Fisch ausreichend Zeit zum Aufnehmen des Köders zu geben und die Bisse zu verwerten.
Bei leichter Drift ist es in der Regel nicht nötig, beim Biss Schnur zu geben. Der Köder ist ja nicht so schnell unterwegs und kann von den Plattfischen leicht „erbeutet" werden. Hier hat alles gepasst – die Flunder hängt!
Eine schöne Flunder hat den Kombiköder aus Wattwurm und Seeringelwurm genommen. Die meisten Plattfische beißen übrigens auf die Mundschnur, die ans Spinnerblatt geknotet ist. Es gibt mit dieser Montage aber auch sehr häufig Dubletten.
Die Montage fängt vor allem bei stärkerer Drift außergewöhnlich gut. Probiert sie mal aus. Der überschaubare Mehraufwand für die Bastelei des Locklöffels zahlt sich aus – versprochen!
Fotos: Holger Bente (6), Tobias Norff (3) / Illustration: Bastian Gierth
