Welches Blei zum Brandungsangeln?
Angeln kann ganz schön kompliziert sein. Bestes Beispiel: Such mal im Internet nach Bleien zum Brandungsangeln. Die Auswahl ist riesig und reicht von der einfachen Birnenform bis hin zu Gebilden, die auf den ersten Blick einem StarWars-Film entsprungen zu sein scheinen. Aber welches Brandungsblei passt denn nun am besten zum Angeln an der Ostsee? Du ahnst es sicher schon: Das eine Modell für alle Situationen gibt es natürlich mal wieder nicht. Die Wahl des richtigen Bleies hängt vor allem von den Wind- und Strömungsbedingungen ab, aber auch von der verwendeten Montage und den Vorlieben der Fische. In diesem Artikel stelle ich Dir deshalb sechs unterschiedliche Bleie vor, die ich regelmäßig benutze. Auf diese Empfehlungen kannst Du Dich verlassen.
Ganz klar: Das Blei hat ein gewichtiges Wörtchen in Sachen Wurfweite mitzureden. Es muss stabil fliegen wie ein Pfeil! Neben der Form spielt auch das Gewicht eine Rolle. Die Formel „mehr Gewicht = mehr Meter" geht hier übrigens nicht auf. Die größten Weiten erreichst Du mit Bleien zwischen 150 und 170 Gramm. In diesem Gewichtsbereich laden sich die gängigen Brandungsruten am besten auf.
So ein Brandungsblei ist allerdings mehr als „nur" ein Wurfgewicht. Es kann auch Dorsch und Plattfisch anlocken, den Köder während des Fluges schützen und die Montage am Platz halten – je nach Modell. Meine sechs Lieblingsbleie stelle ich Dir im Folgenden etwas ausführlicher vor.
1. Weitwurfblei: Von allen Bleiformen, die ich bisher getestet habe, fliegt diese am weitesten. Das Modell Roccotop Basic von Fonderia Roma liegt außerdem recht sicher, da es sich ein wenig in den Grund gräbt. Durch das dickere, leicht abgesetzte Ende wirbelt es ordentlich Sand auf, wenn ich es über den Boden schleife – und macht die Plattfische neugierig! Dieses Modell ist mein Standardblei zum Brandungsangeln an der Ostsee.
2. Sechskantblei: Bei Seitenwind oder starker Strömung greife ich meistens zu solchen Brandungsbleien mir abgeflachten Seiten. Die fliegen immer noch sehr gut, liegen aber sicherer und geraten nicht so schnell ins Rollen.
3. Krallenblei: Unter extremen Bedingungen mit starkem Seitenwind und Krautgang hilft manchmal nur ein Krallenblei, um die Montage am Grund zu verankern. Wichtig zu wissen: Krallenbleie funktionieren nur in Verbindung mit monofiler Hauptschnur oder einer langen monofilen Schlagschnur vernünftig. An dehnungsarmer Geflochtener „ruckelt" sich das Blei immer wieder frei und verliert den Halt.
4. Impact-Blei: Bleie mit integriertem Clip (zum Beispiel von Breakaway) machen den Bau von Brandungsvorfächern leichter, denn Du kannst auf die Montage eines Extra-Clips über dem Blei verzichten. Das System löst sehr sicher aus, denn beim Aufkommen auf der Wasseroberfläche drückt die Kunststoffkappe den Haken aus dem Einhänger.
5. Leuchtblei: Mit selbstleuchtenden Bleien ist es wie mit Leuchtperlen – an manchen Abenden funktionieren sie super, an anderen so gar nicht. Stehen die Fische aber auf Licht, kannst Du mit einem hell leuchtenden Blei an der Montage echte Sternstunden erleben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leuchtbleie in dunklen Nächten und zu Beginn der Saison, wenn das Wasser noch wärmer ist, am besten fangen.
6. MIG21 Surf: Dieses Spezial-Blei von Fonderia Roma setze ich ein, wenn ich es am Strand mit einer sehr steilen Kante zu tun habe. Durch seine Form und die Öffnung steigt dieses Modell schnell auf, wodurch sich die Gefahr verringert, beim Einholen an der Kante hängenzubleiben. Übrigens fliegt es auch hervorragend.
Fotos: Tobias Norff
