Brandungsangeln an der Nordsee

Fangkalender für Dänemark: der Oktober

Brandungsangeln in Dänemark

Raus mit den Ködern und entspannt die einmalige Atmosphäre an der Küste genießen, bis plötzlich das ersehnte Zucken in der Rutenspitze den ersten Biss ankündigt – das ist Brandungsangeln! Gerade in Dänemark hast Du im Herbst als Angler oft die schönsten Strände – und damit die Fische! – ganz für Dich allein.

Brandungsangeln kannst Du Dänemark an den verschiedensten Orten – solange etwas tieferes Wasser in Wurfweite ist. Das Spannende: Du findest in diesem meerumspülten Land sehr unterschiedliche Brandungsreviere und musst Dich erstmal zwischen Nordsee, Kattegat oder Ostsee entscheiden.

1. Brandungsangeln in Hvide Sande (1) und Thy (2)

Ausgedehnte Sandstrände erstrecken sich sowohl in der Region Hvide Sande als auch nördlich des Limfjords an den Küsten von Thy. Da die Bedingungen und Fänge hier sehr ähnlich sind, stellen wir dieses große Revier gemeinsam vor.

Die besten Brandungsplätze der Region Hvide Sande beginnen nördlich des lebhaften Ortes Søndervig. Der simple Grund: Hier findest Du ufernah tieferes Wasser als weiter südlich. Die besten Plätze für Brandungsangler in Thy reichen vom Strand bei Agger über Lyngby, Nørre Vorupør und Klitmøller bis nach Hanstholm.

Brandungsangeln in Dänemark an der Nordsee
Noch besser für den Sand: Karren mit übergroßen Ballonreifen, die es in manchen Shops für Brandungsangler gibt.

Eine Herausforderung wartet auf uns Brandungsangler fast an jedem dieser Plätze: der beschwerliche Anmarsch durch den weichen Sand. Mit solch einer Transportkarre mit luftgefüllten Reifen ist's aber recht gut zu bewerkstelligen.

Da Du auf den vorgelagerten Sandbänken kaum Probleme mit Hängern hast, kannst Du gerade bei ruhigem Wetter sehr gut Vorfächer mit etwas längeren Mundschnüren fischen. Auch eine gute Idee: Lass deine Montage nicht ewig am selben Fleck liegen, sondern hole sie immer mal wieder ein Stück ein. So suchst Du eine größere Fläche ab und erhöhst Deine Chanchen auf Fischkontakte beträchtlich!

Köder Nr. 1 beim Brandungsangeln ist auch an der Nordsee der gute alte Wattwurm. Teste aber auch mal Fetzen von Hering, Makrele oder ganze Sandaale. Speziell der stellenweise häufiger vorkommende Steinbutt steht nämlich eher auf fischige Beute. Mehr Infos zum Fang dieser großen Plattfische findest Du im Artikel über Steinbuttangeln in Dänemark.

Brandungsangeln in Dänemark in der Nordsee
Tipp: Platziere eine Montage nur rund 30 Meter entfernt vom Ufer. Manchmal konzentrieren sich die Fische fast vor Deinen Füßen!

Vielleicht wichtigster Aspekt des Brandungsangelns an der Nordsee: Fische bei auflaufendem Wasser bis ungefähr eine Stunde nach Höchststand. Mit der steigenden Flut sind die Fische am aktivsten und kommen bei Ihrer Nahrungssuche auch näher in Ufernähe.

Ging doch schon mal gut los: Vier Flundern sind erfolgreich gestrandet. Diese Plattfischart wird an der Nordsee auch Deine Hauptbeute sein. Auch Klieschen mischen sich gerne unter die Köderinteressenten.

Sobald es dunkel wird, patrouillieren allerdings noch ein paar weitere Meeresbewohner näher an der Küste entlang. Jetzt montier Deinen Leucht-Bissanzeiger, zum Beispiel ein Knicklicht, an der Rutenspitze und freu Dich auf die Abendstunden!

Meistens mit Einbruch der Dunkelheit stoßen Dorschschwärme in die tieferen Wannen zwischen den Sandbänken vor. Auch Wittlinge gehören an der Nordsee in Dänemark regelmäßig zur Beute in der Brandung.

Weitere Infos zum Angeln in der Region um Hvide Sande findest Du hier: Angeln in der Nordsee und dem Ringkøbing Fjord und über die Region Thy auf dieser Website: Angeln in Nordjütland.

3. Djursland

Seitenwechsel und ab ans Kattegat: Die Küsten von Djursland – wie hier der Strand bei Sangstrup Klint – sind ein absolut großartiges Brandungsangelrevier! Allerdings ist der Untergrund hier deutlich strukturierter als an der Nordsee: Steinige Abschnitt wechseln sich mit Tangfeldern und Sandbänken ab. 

Vor allem Plattfische gibt es auf den Sandbänken vor Djursland teilweise in großen Mengen! Insofern eine gute Idee bei ruhigem Wetter tagsüber mal den Angelplatz etwas genauer in Augenschein zu nehmen und sich die sandigen Bereiche fürs spätere Fischen zu merken.

Brandungsangeln in Dänemark am Karlby Strand
Hier musst allerdings die Schutzzone der Veggerslev Å vom 16.9. bis 15.9. beachten. Nördlich der Stelle, wo der Batterievej auf die Küste trifft, bist Du aber auf der sicheren Seite.

Direkt nördlich von Sangstrup Klint schließt sich der ebenfalls erstklassige Brandungsangel-Strand von Karlby an. Der Untergrund ist noch etwas stärker strukturiert und damit besteht größere Hängergefahr. Dafür kannst Du hier aber mit so gut wie allen Fischen des Kattegats rechnen. Und falls grad nichts beißt, hol ruhig mal die Meerforellenrute raus und mach ein paar Würfe. Dieser Abschnitt ist nebenbei auch ein exzellentes Meerforellenrevier!

Speziell an den Küsten Djurslands fühlen sich übrigens auch die hübschen, aber mit Giftstacheln bewehrten Petermännchen ausgesprochen wohl. Allerdings sind die bis zu 40 Zentimeter langen Grundbewohner auch super lecker! Insofern freu Dich einfach über solch einen bunten Fang und beachte die Tipps in unserem Artikel "Nix für Feiglinge!"

Weitere Infos zu Angelgewässern der Region Djursland findest Du auch auf der Website der Aarhus-Region.

4. Nordseeland

Westlich vom Fährhafen Helsingør erstreckt sich kilometerweit eine Küste mit überwiegend sandigem Untergrund, der allerdings regelmäßig durch Steinfelder, Muschelbänke und Tanggürtel unterbrochen wird: Plattfisch-Revier vom Feinsten!

Fast entlang der gesamten Küste erstreckt sich eine Sandbank parallel zum Ufer – mal mehr, mal weniger weit entfernt. Diese gilt es mit Deinen Montagen zu überwerfen, um auch schon tagsüber höhere Chancen auf Bisse zu haben.

Die örtlichen Angler sind bei der Köderwahl flexibel: Da Watt- oder Seeringelwürmer hier nicht immer verfügbar sind, wird auch gerne mal zu Fischfetzen oder – wie hier auf dem Bild – zu Miesmuscheln als Köder gegriffen. Wie Du die weichen Schalentiere fürs Fischen vorbereitest, zeigen wir Dir im Artikel Mach's mit Muscheln.

Hauptbeute an den Stränden Nordseelands sind unter anderem solch fette Flundern. Allerdings lauern noch einige weitere Arten aus der Familie der Plattfische in Wurfweite auf Deine Köder. Einen ausführlichen Bericht zu diesem Revier hat der dänische Brandungsangel-Meister Kristian Ørsted Petersen für Dich verfasst: Platte satt am Kattegat!

Meistens nach Einbruch der Dunkelheit rücken dann auch gerne Dorsche an und gehen ufernah auf Jagd. Wenn die marmorierten Bartelträger erstmal richtig unterwegs sind, wirst Du abends kaum noch zum Sitzen kommen!

Weitere Infos zum Angeln in Nordseeland findest Du auf der Website über die Dänische Reviera.

5. Lolland

Wir springen von Seeland aus in südlicher Richtung von Insel zu Insel und landen auf Lolland – und zwar an der Südküste bei Maglehøj. Die ausgedehnten Sandbänke entlang der Küste sind ganz klar das Reich von Kliesche und Flunder! Allerdings brauchst Du an dieser Küste schon eine gute Portion auflandigen Wind, damit die flachen Gesellen in Fahrt kommen.

Zwar fängst Du auch bei ruhigerem Wetter Deine Platten wie diese halbstakre Kliesche hier, aber die besseren Kaliber gehen Dir meistens bei entsprechend aufgewühltem Wasser an den Haken.

Wenn Du, dass auch mal ein paar Dorsche für wippende Rutenspitzen sorgen, dann ist die westlich angrenzende Strecke vor Vesterskov, dem hier im Hintergrund zu sehenden Wald, erste Wahl. Vom Parkplatz am Waldrand noch 200 Meter weiter Richtung Westen und der sandige Untergrund fällt viel näher am Ufer Richtung tiefem Fehmarnbelt ab.

Hauptbeute werden aber auch hier schöne Flundern sein, die hier vor Lolland tatsächlich sehr wenig beangelt werden. Auch hier hast Du also gute Chancen, ein top Revier ganz für Dich allein zu haben.

Weitere Infos zum Thema Angeln in Lolland sowie Südseeland, Møn und Falster findest Du auf der Website der Dänischen Ostseeinseln.

6. Als und Kegnæs

Brandungsangeln: Oft genug beeutet dies mühsames Schleppen der Ausrüstung am Strand entlang. Du hast keine Lust auf Erschöpfungszustände schon vor dem Fischen? Dann haben wir was für Dich: Am schmalen Straßendamm, der die Insel Als mit der Halbinsel Kegnæs verbindet, kannst Du fast direkt hinter Deinem Angelplatz parken!

Du kannst Dir natürlich denken, dass so ein bequem zu befischender Strand entsprechend beliebt ist. Und richtig: In der Saison solltest Du besser schon am frühen Nachmittag Dein Gerät aufbauen und mit dem Fischen beginnen. Denn zur Hauptbeißzeit am Abend kann's dann doch recht belebt am Wasser werden.

Durch die direkte Lage am Kleinen Belt herrscht hier oft eine gute Strömung. Zieh insofern ruhig ein paar Würmer mehr auf den Haken, damit diese "Duftbombe" unter Wasser ihre Spur hinterlässt und die Fische schon von Weitem lockt.

Sobald es Nacht wird, stellen sich oft zahlreiche Dorsche ein und das Fischen wird bisweilen regelrecht hektisch, weil es an allen Rutenspitzen ruckt. Auch viele halbstarke und untermaßige "Ostee-Leoparden" machen sich jetzt über Deine Köder her. 

Aber gerade im Herbst, wenn die Nächte kühler werden, lassen sich auch die besseren Größen an diesem Platz zu einem Landgang überreden.

Neugierig aufs Angeln in Südjütland und auf Als? Dann lohnt übrigens ein Besuch auf der Website von Südjütland.


Fotos: Holger Bente (19), Tobias Norff (10) / Illustration: Bastian Gierth

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