Wie sieht eine Regenbogenforelle aus?

Steckbrief Regenbogenforelle

Hübsche Zuwanderin

Obwohl die Regenbogenforelle aus den kühlen, sauerstoffreichen Fließgewässern und Seen Nordamerikas stammt, trifft man sie in unseren Breiten nicht nur in der typischen Forellenregion an. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit kommt sie auch mit sauerstoffärmerem Wasser in Teichen und Seen klar.

Steckbrief Regenbogenforelle

NameRegenbogenforelle
wissenschaftlicher Name

Oncorhynchus mykiss

weitere NamenLachsforelle (Verkaufsname), Stahlkopfforelle/englisch: steelhead (anadrome Wanderform)
internationale Namenrainbow trout (en), truite erc-en-ciel (fr), trucha arco iris (es), trota iridea (it), regnbuerørred (dk), regenbågsforell (se), regnbueørret (no), regenboogforel (nl)
Verbreitungursprünglich nur in Nordamerika heimisch, kommt seit dem 19. Jahrhundert durch weltweiten Export in fast 50 Ländern vor
NahrungInsektenlarven und Insekten, Krebstiere, Schnecken, Würmer, Kleinfische (auch ihre eigenen Artgenossen)
LaichzeitMitteleuropa: Januar bis April/Mai, Nordamerika März/April, ab einer Wassertemperatur von 7° bis 8° Celsius
maximale Längeetwa 120 Zentimeter
maximales Gewichtüber 20 Kilogramm
Weltrekord an der Angel21,77 Kilogramm, gefangen 2009 im Lake Diefenbaker (Nordamerika) von Sean Konrad

 Quellen: https://en.wikipedia.org, https://www.g-feuerstein.com/de/regenbogenforellen-info.html

Merkmale Regenbogenforelle

1. KopfMaul endständig, Maulspalte reicht bis hinter Augenansatz | auf den Kiemendeckeln nur wenige bis keine (dunklen) Punkte | leicht abgerundete Kopfform
2. Färbungstark variabel | meistens läuft ein rötlich schillerndes Band über Flanken und Kiemendeckel | Grundfarbe silbrig-blau-grau bis gelblich mit dunklen Punkten
3. Rückenflossekleine dunkle Punkte auf der Flosse
4. Fettflosseweist dunkle Punkte auf
5. Schwanzflosseleicht gegabelt | mit dunklen Punkten versehen

Schaut man sich die Flanken einer Regenbogenforelle an, erkennt man meist gut das rötlich-violett schillernde Band, welches sich über Seitenlinie und Kiemendeckel erstreckt. Bei einigen Fischen ist dieses namensgebende Farbelement jedoch nur wenig bis gar nicht ausgeprägt. Also nicht wundern!

Dieser kräftig gezeichnete Milchner aus einem dänischen Forellensee biss auf einen schlanken Blinker. Als sekundäres Geschlechtsmerkmal bilden männliche Fische zur Laichzeit ein farbenfrohes Laichkleid und einen Laichhaken aus. Rogner (also weibliche Fische) verändern sich bei Regenbogenforellen hingegen kaum.

Goldforellen angeln
Der Begriff Goldforelle ist übrigens falsch, denn dieser Name bezeichnet eigentlich eine eigenständige Art mit dem lateinischen Namen Oncorhynchus aguabonita.

Sogenannte Goldforellen sind hübsch anzusehen und werden als besondere „Attraktion” in vielen Forellenseen besetzt. Hier handelt es sich aber um keine eigenständige Art, sondern lediglich um eine Zuchtform der normalen Regenbogenforelle. Ihr Fleisch entspricht dem von natürlich gefärbten Fischen.

Lachsforelle und Lachs: der Unterschied
Am Forellensee werden die größeren Regenbogner ebenfalls gerne als Lachsforelle bezeichnet.

Die oft im Handel angebotenen Lachsforellen sind übrigens auch nur gewöhnliche Regenbogenforellen, die durch einen Zusatz im Futter (Carotinoid Astaxanthin) ein rötliches Fleisch bekommen – ähnlich wie bei Lachsen, die fleischfärbende Krebse und Garnelen fressen. Früher bezeichnete man Meerforellen ebenfalls als Lachsforellen, da diese  ebenfalls rotes Fleisch haben können.

Als Steelheadforelle (oder auch nur Steelhead) wird die anadrome, also aufsteigende Wanderform der Regenbogenforelle bezeichnet. Diese zieht, ähnlich wie die Meerforelle zum Laichen aus dem Meer in Flüsse und Bäche hinauf. Bei laichreifen Fischen geht die (namensgebende) stahlblaue Farbe allmählich in leuchtende Rot- und Gelbtöne über. Das natürliche Verbreitungsgebiet von Steelheads liegt im Nordwesten der USA.

Steelheadforellen in der Ostsee fangen
Ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zur Meerforelle sind die Punkte auf der Schwanzflosse der Regenbogenforellen.

In der Ostsee gehen einem beim Meerforellenangeln hin und wieder – zum Teil auch ganz silberblank gefärbte – Regenbogenforellen an den Haken. Viele Angler bezeichnen diese als Steelhead. Dabei handelt es sich hier auch „nur” um ganz normale Zucht-Regenbogenforellen, die aus Fischfarmen ausgebüchst sind oder ihren Weg über Flüsse ins Meer gefunden haben. Mit ihren wild lebenden nordamerikanischen Schwestern haben sie nur noch wenig gemein.

Als nicht heimische Fischart wird die Regenbogenforelle mittlerweile immer seltener in natürlichen Fließgewässern besetzt. Damit bleibt mehr Lebensraum für unsere heimische Bachforelle. Da sich Regenbogenforellen in unseren Breiten nur selten erfolgreich fortpflanzen, wird die Einwanderin über kurz oder lang wohl aus den meisten Bächen und Flüssen verschwinden.

Angeln auf Regenbogenforelle

beste Jahreszeitganzjährig (außerhalb der Schonzeit)
beliebteste MethodenFliegenfischen, Spinnfischen, Grundangeln, Posenangeln, Sbirolino-Fischen
beste KunstköderSpinner, Blinker, Wobbler, Twister
beste FliegenNymphe, Trockenfliege, Streamer
beste NaturköderWurm, Bienenmade, Mehlwurm, Forellenteig
Regenbogenforelle Bachforelle Unterschied
Dieser herrlich gefärbte Bachforelle lässt sich noch ganz gut von einer Regenbogenforelle unterscheiden.

Regenbogenforelle - Unterschiede zu ähnlichen Fischarten*

Bachforellerote Punkte mit teils heller Umrandung | keine Flecken auf der Schwanzflosse
Seeforellekeinen rötlichen Streifen auf der Flanke | Punkte mit heller Umrandung | schwarze Flecken runter bis zum Bauch
Meerforellekeinen rötlichen Streifen auf der Flanke | in der Regel eher silbern mit runden oder x-förmigen Punkten
Bachsaiblingkann rote Punkte haben, Brust-, Bauch- und Afterflosse am Vorderrand mit weißem und schwarzem Saum

*Während Regenbogenforelle und Bachsaibling eindeutig anderen Arten angehören, ist sich die Wissenschaft nicht sicher, ob Meerforelle und Seeforelle echte Unterarten der Bachforelle sind oder ob es sich lediglich um speziell angepasste Lebensformen derselben Art handelt.

Ganz egal, ob Du nun mit Fliegen- oder Spinnrute, am Forellensee, Bach oder Meer auf Regenbogenforellen unterwegs bist. Im Drill sind die torpedoförmigen Salmoniden wahre Kampfmaschinen und zaubern einem schnell ein breites Grinsen ins Gesicht.


Fotos: Holger Bente (9), Bastian Gierth (4), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (1), CSNafzger/Shutterstock (1)

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