Grundschule
Die meisten Fische nehmen den Großteil ihrer Nahrung am Grund auf. Krebse, Würmer, Schnecken, Muscheln, Larven und andere Leckerbissen verstecken sich im Schlamm oder Sand, zwischen Steinen und Wasserpflanzen. Beim Angeln macht es daher oft Sinn, den Köder genau dort anzubieten – nämlich direkt am Grund! Das funktioniert natürlich auch mit einer entsprechend tief eingestellten Posenmontage. Doch das Grundangeln bietet einige entscheidende Vorteile gegenüber dem Posenfischen:
✔ Viel höhere Wurfweiten ✔ Weniger Probleme mit Wind und Strömung ✔ In größeren Tiefen einsetzbar ✔ Immer Grundkontakt, auch bei wechselnden Tiefenverhältnissen
Das Grundblei liefert das nötige Wurfgewicht, zieht den Köder zum Grund und sorgt dafür, dass die Montage auch bei Wind oder Strömung sicher liegen bleibt. Bleie gibt's in vielen Formen, Größen und Farben. Doch die beiden Grundformen bleiben: Durchlaufbleie mit einer Bohrung, durch die unsere Schnur läuft, und Bleie mit eingegossenem Wirbel oder einer Öse.
Die einfachsten Montagen zum Grundangeln lassen sich mit Durchlaufbleien herstellen: Blei auf die Hauptschnur fädeln, dann eine Gummiperle aufziehen und den Karabinerwirbel anknoten, in den später das Vorfach mit dem Haken eingehängt wird. Die Montage fliegt gut und verwickelt sich selten. Nachteil: Sobald das Blei ein wenig in den Grund einsinkt oder sich Sand in die Bohrung setzt, ist der reibungslose Schnurdurchlauf dahin. Der Fisch merkt beim Biss schnell Widerstand.
Ein toller Brassen! Gebissen hat er auf einen Tauwurm an einer ganz einfachen Grundbleimontage mit Sargblei.
Die einfachste Variante mit Wirbelblei: Hauptschnur durch die Öse fädeln, Gummiperle hinterher und dann den Karabinerwirbel fürs Vorfach anknoten. Diese Montage gewährleistet einen widerstandslosen Schnurdurchlauf – auch wenn das Blei mal ein wenig im Grund versinkt. Nachteil: Verwickelt sich beim Werfen eher als die Montage mit Durchlaufblei.
Blöd bei der ganz einfachen Montage mit Wirbelblei: Um das Gewicht zu wechseln, müssen wir immer die Schnur kappen. Wenn Du eine Perle mit Karabiner (Ledger Bead oder Schnurlaufperle) auf die Hauptschnur fädelst und dort das Blei einhängst, kannst Du blitzschnell wechseln.
Ein Schnurlaufröhrchen (auch Ledger Boom, Casting Boom oder Anti Tangle Boom genannt) ermöglicht ebenfalls einen schnellen Bleiwechsel. Es hat aber noch eine weitere Aufgabe: Während die Montage durch die Luft fliegt, sorgt es für mehr Abstand zwischen Vorfach und Hauptschnur. Dadurch werden Verwicklungen zwar nicht ausgeschlossen, aber immerhin seltener.
Das Schnurlaufröhrchen bietet einen nicht ganz so reibungslosen Schnurdurchlauf wie Ledger Beads oder Ledger Rings – diese schicke Schleie hat das allerdings nicht gestört.
Soll der Fisch beim Biss ungehindert Schnur nehmen können, wie hier beim Grundangeln mit Köderfisch auf Hecht und Zander, benutzt Du am besten eine der vorgestellten Montagen mit Wirbelblei.
Können oder wollen wir dem Fisch beim Biss nicht viel Schnur geben, eignen sich auch Montagen mit Blei am Seitenarm. Gut geeignet zum Beispiel beim Angeln mit hochgestellter Rute im Fluss oder zum Feedern. Diese ganz einfache Montage besteht aus einer aufgeschnittenen Schnurschlaufe. An ein Ende knotest Du das Blei, ans andere den Karabinerwirbel – funktioniert!
Der Angler am Fluss hat die Ruten hochgestellt, um viel Schnur aus der Strömung zu nehmen. Als Bissanzeiger dienen die Rutenspitzen. Dafür sind einfache Montagen mit Durchlaufblei (zum Beispiel Sargblei) oder Blei am Seitenarm prima zu gebrauchen.
Fotos: Tobias Norff (9), Bastian Gierth (1), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (1) / Illustration: Bastian Gierth
