Hechtangeln mit Spinner
Hechtangeln mit Spinner

Alles Spinner!

Was Du übers Angeln mit dem Köder-Klassiker wissen solltest
Barsche angeln mit Spinner
Die heftigen Druckwellen können auch einen negativen Effekt haben. Also nicht immer nur Spinner fischen, sondern auch andere Kunstköder probieren.

Wenn nix mehr geht, geht meistens noch einer auf Spinner! Der Metallköder mit dem rotierenden Blatt sendet starke Druckwellen aus und wird von den Fischen dadurch sehr gut wahrgenommen. Aus diesem Grund fangen Spinner auch in sehr trübem Wasser und in der Dämmerung oft besser als andere Kunstköder. Den Spinner muss der Fisch gar nicht unbedingt sehen – er spürt ihn!

Spinner gibt es in Hülle und Fülle im Handel. Die gute Nachricht: Es bestehen keine so großen Unterschiede zwischen den Modellen wie zum Beispiel bei Wobblern. Spinner arbeiten immer nach demselben Prinzip und lassen sich auch alle gleich einfach führen. Ein, zwei Kleinigkeiten gibt es aber dennoch zu beachten.

richtig Spinnfischen
Um den Haken zu wechseln, musst Du bei den meisten Modellen den alten Drilling abkneifen und einen neuen mit Hilfe eines Sprengrings an der Öse des Spinners befestigen.

Spinner bestehen aus einer Achse (1), auf der ein drehend gelagerter Bügel (2) sitzt. Dort ist das Spinnerblatt (3) eingehängt. Für das nötige Wurf- und Absinkgewicht sorgt ein Körper (4) aus Metall, verschiedenen Perlen oder auch Plastik. Der Drilling (5) ist in der Regel über eine Öse fest mit der Achse verbunden. Du kannst Spinner auch sehr einfach selber bauen. Hier findest Du die ausführliche Anleitung.

Spinnergrößen
Die kleinsten Spinnerblätter werden meistens mit der Größe 0 bezeichnet. Es gibt aber auch 00-Modelle, die sind dann noch etwas kleiner.

Die meisten Hersteller geben die Blattgröße ihrer Spinner mit einer Zahl an. Dabei ist die Nummerierung logischer als bei Hakengrößen: Je kleiner die Zahl, desto kleiner ist auch das Blatt – leicht zu merken!

Spinner richtig führen
Ein kleiner Ruck mit der Rute hilft, wenn der Spinner nach dem Auswerfen oder einem Spinnstopp nicht gleich ins Rotieren kommt.

Spinner werden einfach nur eingekurbelt – je schneller, desto flacher laufen sie. Zwischendurch kannst Du mal eine kurze Pause einlegen, in der das blitzende Metall ein wenig Richtung Grund taumelt, oder die Einholgeschwindigkeit variieren. Mehr ist nicht nötig! Ein guter Spinner beginnt beim Einholen sofort zu rotieren und läuft auch bei langsamer Führung ohne Aussetzer. Den Druck spürst Du deutlich in der Rute.

schwere Spinner
Wenn Du tiefer fischen möchtest, dann lass den Spinner erst ein bisschen absinken, bevor Du mit dem Einholen beginnst.

So ein Spinner hat keine Tauchschaufel. Lediglich sein Eigengewicht sorgt für den Tiefgang. Damit ist klar: Je schwerer der Körper des Spinners, desto tiefer läuft er. Doch auch die Form des Blattes hat da noch ein Wörtchen mitzureden...

Je größer und breiter das Spinnerblatt, desto mehr Wasserwiderstand verursacht es – und desto flacher läuft der Spinner! Die Kombination aus schwerem Körper und kleinem, schlanken Blatt erreicht daher die größte Tiefe.

Beim Angeln in Fließgewässern wird der Unterschied zwischen den Blattformen noch deutlicher. Während sich ein Spinner mit eher breitem Blatt in den ruhigeren Zonen noch gut einsetzen lässt, kommt er in starker Strömung kaum auf Tiefe. Hier ist der Wechsel auf eine schlanke „Weidenblattform" eine gute Idee, um auch grundnah stehende Forellen zu überlisten.

Das andere Extrem: Spinner mit großen, breiten Blättern und ohne zusätzliches Gewicht auf der Achse. Solche Modelle sind perfekt für sehr flache und stark verkrautete Gewässer. Du kannst sie selbst mit wenig Tempo ganz dicht unter der Wasseroberfläche führen.

Zwischen den absterbenden Seerosen am Grund und der Wasseroberfläche lagen gerade mal 30 Zentimeter: vollkommen ausreichend für den leichten Spinner – und diesen schönen Hecht!

Wenn Du sehr leichte Spinner kaufen möchtest, achte darauf, dass diese so einen Wollpuschel am Drilling haben. Der saugt sich nämlich mit Wasser voll und sorgt so für etwas mehr Wurfgewicht. Wichtig, denn „Weitwurfraketen" sind die breiten, leichten Spinner beileibe nicht.

Modelle zum Hechtangeln sind oft üppig mit Fransen und Haaren behangen, um im Wasser eine große Silhouette abzugeben. Um den Spinner nicht noch schwerer zu machen, kommen als Deko hier oft Kunstfasern statt Wolle zum Einsatz. Die nehmen kaum oder gar kein Wasser auf.

Double trouble! Spinner mit zwei Blättern machen noch mehr Alarm im Wasser, laufen durch ihre höhere Wasserverdrängung aber auch wieder flacher als die Kollegen mit nur einem Blatt.

Angeln mit Bleikopfspinner
Schwere Bleikopfspinner sind auch beim Angeln in starker Strömung eine gute Wahl, um grundnah auf Forelle oder Lachs angeln zu können.

Allgemein laufen Spinner eher flach. Viel tiefer als drei, vier Meter lassen sich auch die schweren Modelle kaum führen. Soll es weiter runter gehen, kannst Du zu solchen Bleikopfspinnern greifen oder unbeschwerte Spinner nachträglich mit einem Zusatzgewicht ausstatten. Dem Lauf des Köders schadet das in keinster Weise.

Das Blatt rotiert beim Spinner zwar um dessen Achse, trotzdem kommt es vor, dass sich der gesamte Köder dreht. Das verursacht Schnurdrall. Spinner solltest Du deshalb nicht direkt an die Leine knoten, sondern immer über einen Wirbel mit der Schnur verbinden. Der Wirbel kann übrigens genauso gut zwischen Vorfach und Hauptschnur sitzen. Dann genügt zum Einhängen des Spinners auch ein einfacher Karabiner.

Spinner Drall verhindern
Das Schnurende kannst Du mit einem Feuerzeug noch etwas anschmelzen. Die Verdickung sichert das Bleischrot gegen Herunterrutschen.

Möchtest Du einen Spinner direkt an die Schnur binden, kannst Du ein großes Bleischrot auf das abstehende Schnurende am Knoten klemmen. Das Gewicht stabilisiert den Lauf, verhindet das Drehen des ganzen Köders und reduziert so zuverlässig den Drall.

Auffällig beim Angeln mit Spinner: Die Fehlbissrate ist im Vergleich zu Wobblern oder Gummiködern sehr gering. Vermutlich liegt das an dem geraden, sehr berechenbaren Lauf dieses Köders. Ein Spinner wird von Barsch & Co kaum verfehlt.

Einen Nachteil hat der geradlinige Lauf aber auch: Er führt oft zu einem sehr tiefen Hakensitz im Fischmaul. Vor allem bei kleinen Spinnern knipse ich deshalb grundsätzlich einen Bogen des Drillings ab. Damit wird das Hakenlösen deutlich einfacher und ich kann Fische schonender zurücksetzen. Alternativ kannst Du den Drilling auch gleich gegen einen Einzelhaken austauschen.


Fotos: Tobias Norff (16), Holger Bente (1), Bastian Gierth (1), Stephan Mohr (1), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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