Forellensee-Fliegen: Unsere Top 10
Viele Fliegenfischer-Neulinge haben ihre ersten Erfolgserlebnisse an einem kommerziellen Forellensee. Und egal, ob es sich um Teichanlagen in Deutschland, Holland und Dänemark handelt oder die großen Stauseen Englands: Mit dem richtigen Fliegenmuster fangt Ihr fast unter allen Bedingungen Euren Fisch. Allerdings sind selbst Teichforellen manchmal regelrecht zickig. Gut, wenn man dann ein paar mehr Muster in der Box hat! Wir zeigen Euch zehn bewährte Forellensee-Fliegen und geben Tipps, wie Ihr sie am fängigsten präsentiert. Übrigens: Natürlich lassen sich einige dieser Muster, wie zum Beispiel die Streamer, auch prima mit dem Sbirolino anbieten!
Goldkopfnymphe
Diese Nymphe ist eigentlich kein exaktes Muster, sondern kennzeichnet eine ganze Reihe von Nymphen. Gemeinsames Kennzeichen ist der goldfarbene Messingkopf, der zwei Zwecke erfüllt: Zum einen bringt er die Nymphe auf Tiefe. Zum anderen wirkt das glänzende Metall wie eine Luftperle – und imitiert damit eine aufsteigende Insektenlarve, die Luftbläschen eingeschlossen hat. Da schwimmt keine Forelle dran vorbei!
Typ: Nymphe | Führungsweise: sehr langsame Züge oder Achterklänge
Montana
In den USA ursprünglich als Imitation einer großen, schwarzen Steinfliege erdacht, ist diese Universal-Nymphe schon vielen Forellen zum Verhängnis geworden. Die meisten Montana-Nymphen haben einen schwarzen Körper, aber oftmals andersfarbige Brustbereiche: Hellgrün und Gelb sind am Forellensee top!
Typ: Nymphe | Führungsweise: lange oder kurze Züge
Köcherfliege
Die Imitation der Köcherfliege (engl. „Sedge“, amerik. „Caddis“) ist vor allem in Sommermonaten, wenn die Fische Anflugnahrung nehmen, ein Top-Muster. Köcherfliegenmuster können unbewegt oder auch leicht vom Wind treibend angeboten werden. Oder Du fischst sie mit kurzen Zügen, so dass sie über die Wasseroberfläche furcht – ganz so, wie es Köcherfliegen während ihres Tanzes auch tun.
Typ: Trockenfliege | Führungsweise: lange oder kurze Züge
Buzzer
Mückenlarven oder auf englisch „Buzzer“ kommen in manchen Gewässern Milliardenfach vor. Aber auch dort, wo sie eher selten sind, lässt keine Forelle so einen kleinen, wehrlosen Snack links liegen. Auch wenn sie auf den britischen Inseln oft zu zweit oder zu dritt an einem Vorfach gefischt werden, sind diese kleinen, spärlich gebundenen Nymphen ebenfalls als Solisten am Vorfach spitze! Die gängigsten Farben sind Dunkelrot und Schwarz.
Typ: Nymphe | Führungsweise: sehr langsame Züge oder Achterklänge
Chernobyl Ant
Verrücktes Teil! Schwimmt wie ein Korken, sorgt für mächtig Turbulenzen an der Wasseroberfläche und bringt Forellen selbst aus großer Tiefe nach oben. Diese vor allem aus Schaumstoffstreifen und Gummibeinchen bestehende Reizfliege ist zwar nicht einfach zu werfen, aber bietet Dir Nervenkitzel und knallharte Bisse!
Typ: Trockenfliege | Führungsweise: kurze, harte Züge
Damsel Fly
An vielen Forellenseen sind im Spätsommer Libellen zu beobachten. Den Rest des Jahres verbringen sie als räuberische Larven unter Wasser und stehen auf dem Speisezettel der Forellen ganz oben – sind ja auch richtig fette Happen! Als Damsel Fly werden im englischsprachigen Raum übrigens die kleineren Libellenarten – erkennbar an im Ruhezustand hochgeklappten Flügeln – bezeichnet. Die großen Dragonflies haben ihre Flügel im Ruhezustand abgespreizt.
Typ: Nymphe | Führungsweise: lange oder kurze Züge
Diawl Bach
Der Name dieser Fliege ist walisisch und bedeutet „Kleiner Teufel“. Und es ist kaum zu glauben, aber selbst größte Forellen inhalieren immer wieder voller Genuss diesen teuflisch-verführerischen Gabelhappen. In England führt dieses legendäre Muster in all seinen Variationen jedes Jahr wieder die Rankings der beliebtesten Forellensee-Fliegen an!
Typ: Nymphe | Führungsweise: sehr langsame Züge oder Achterklänge
Klinkhamer
Gibt es eigentlich irgendein erfolgreicheres Trockenfliegenmuster weltweit? Kaum vorstellbar! Diese vom Niederländer Hans van Klinken entworfene Trockenfliege sinkt mit dem Hinterleib in die Wasseroberfläche ein und imitiert damit ein gerade schlüpfendes oder zumindest ein – aus Forellensicht – herrlich wehrloses Opfer!
Typ: Trockenfliege | Führungsweise: passiv – einfach treiben lassen
Woolly Bugger
Musst Du in der Box haben! Was dieses Muster imitiert? Alles und gar nichts! Ob nun mit Messingkopf oder ohne, in Braun, Schwarz, Oliv oder auch in Schockfarben wie Fluo Pink oder auch schlicht weiß – Woolly Bugger verführen so ziemlich jede Forelle.
Typ: Streamer | Führungsweise: lange oder kurze Züge
Booby Fly
Puscheliger Schwanz und Glubschaugen aus Schaumstoff. Nein, damit gewinnt man keinen Schönheitswettbewerb, aber die Aufmerksamkeit der Forellen! Gefischt wird die auftreibende Booby Fly fast immer auf zwei Arten: Entweder am „washing line“-Rig, wobei der am Ende des Vorfachs befindlichen Booby Fly zwei Nymphen vorgeschaltet werden oder mit der Sinkschnur. Letztere Methode ist top für tief stehende Forellen! Beim schnellen Einstrippen schießt die Fliege Richtung Grund, um in der Pause wieder langsam aufzutreiben.
Typ: Streamer | Führungsweise: lange oder kurze Züge
Fotos: Holger Bente (11) / Illustration: Bastian Gierth
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