Steckbrief Bachforelle
Sie ist hübsch, kampfstark, lecker auf dem Teller und anspruchsvoll, wenn man sie fangen will: die Bachforelle. Dieser Salmonide hat zweifellos das Zeug, ganz oben auf der Beliebtheits-Skala der Angler zu landen. Allerdings stellt die Bachforelle hohe Ansprüche an ihren Lebensraum – insbesondere an Wasserqualität und Sauerstoffgehalt. Somit kommen leider nicht alle Gewässer als Bachforellenrevier in Frage. Viele Angler reisen jedes Jahr zu den saubersten und klarsten Gewässer in Europa und Übersee, um erfolgreich auf diese gepunktete Schönheit fischen zu können. Anders als ihr Name es vermuten lässt, fühlt sie sich ebenfalls in Seen wohl. Und auch viele Betreiber von kommerziellen Forellenteichen nutzen ihre Beliebtheit und besetzen diese tollen Fische. Woran Ihr eine Bachforelle erkennt und mit welchen Methoden Ihr sie befischen könnt, zeigen wir Euch im folgenden Artikel.
Klares Wasser und Krautfahnen: Hier fühlt sich die Bachforelle pudelwohl. Dank Punktemuster verschmilzt sie optisch perfekt mit ihrem Lebensraum.
Steckbrief Bachforelle
Name | Bachforelle |
wissenschaftlicher Name | Salmo trutta fario |
weitere Namen | Flussforelle, Bergforelle, kleinwüchsige Arten in nahrungsarmen Gewässern auch Steinforelle |
internationale Namen | Brown Trout (en), Truite Fario, Truite Brune oder Truite de Rivière (fr), Trucha Comun (es), Trota Fario (it), Ørred (dk), Öring (se), Ørret oder Aure (no), Beekforel (nl) |
Verbreitung | ursprünglich nur Europa und Asien, mittlerweile auch in Nord- und Südamerika sowie Australien und Neuseeland |
Nahrung | Insektenlarven und Insekten, Krebstiere, Schnecken, Würmer, Kleinfische (auch ihre eigenen Artgenossen!) |
Laichzeit | Oktober - Januar |
maximale Länge | rund 100 Zentimeter |
maximales Gewicht | rund 20 Kilogramm |
Weltrekord an der Angel | 42 pound, 1 oz (entspricht 19,08 Kilogramm), gefangen 2013 im Oahu Canal auf Neuseelands Südinsel |
Quellen: https://en.wikipedia.org, http://troutster.com
Merkmale Bachforelle
1. Kopf | Maul endständig, Maulspalte reicht bis hinter Augenansatz | meistens umrandete Punkte auf den Kiemendeckeln |
2. Färbung | von silber-grau mit schwarzen Punkten und fast weißem Bauch bis bräunlich-oliv und gelb-golden mit weißlich umrandeten schwarzen und roten Punkten auf den Flanken |
3. Rückenflosse | kleine dunkle Punkte auf der Flosse |
4. Fettflosse | weist oft rote oder schwarze Punkte auf |
5. Schwanzflosse | bei jungen Forellen leicht gegabelt, bei älteren Exemplaren fast gerade |
Der Bachforelle mal ganz nah auf die Schuppen gerückt: Hier erkennt Ihr deutlich die hell umrandeten schwarzen und roten Punkte.
Wie variantenreich Bachforellen gefärbt sein können, seht Ihr hier deutlich anhand dieser hübschen Brown Trout aus dem irischen Lough Mask: nur wenige und dabei sehr große Punkte – und nur zwei rote im letzten Körperdrittel.
Und noch mal Irland: Eine 13 englische Pfund schwere Ferox-Forelle ebenfalls aus dem Lough Mask. Experten streiten sich, ob diese Großforelle eine lokale Unterart der Bachforelle ist oder eine eigenständige Art bildet. Die ausschließlich in einigen wenigen Seen in England, Irland, Schottland und Wales vorkommende Ferox-Forelle ernährt sich fast ausschließlich von anderen Fischen.
Manchmal tun sie's doch! Obwohl sich die Bachforelle nur selten mit anderen Salmonidenarten kreuzt, kommt dies – vor allem in der Zucht – ab und an vor. Die hier abgebildete Tigerforelle ist eine Kreuzung aus Bachforelle und Bachsaibling. Hübsch, oder?
Wenn sie nebeneinander liegen, eigentlich kaum zu verwechseln, oder? Die beiden Bachforellen stechen durch die klar erkennbaren roten Punkte hervor, während die beiden sehr unterschiedlich gefärbten Regenbogenforellen einen pinkfarbenen Streifen entlang des Körpers aufweisen. Aber Bachforellen können auch noch mit einigen anderen Fischarten verwechselt werden:
Bachforelle - Unterschiede zu ähnlichen Fischarten*
Regenbogenforelle | keine roten Punkte | oft mehr oder weniger ausgeprägter, rosafarbener Längsstreifen entlang der Seite |
Seeforelle | keine roten Punkte mit heller Umrandung | schwarze Flecken runter bis zum Bauch |
Meerforelle | keine roten Punkte und in der Regel eher silbern mit runden oder x-förmigen Punkten | im Laichkleid allerdings kaum von der Bachforelle zu unterscheiden |
Bachsaibling | kann auch rote Punkte haben, aber: Brust-, Bauch- und Afterflosse am Vorderrand mit weißem und schwarzem Saum |
*Während Regenbogenforelle und Bachsaibling eindeutig anderen Arten angehören, ist sich die Wissenschaft auch heutzutage nicht sicher, ob Meerforelle und Seeforelle echte Unterarten der Bachforelle sind oder ob es sich lediglich um speziell angepasste Lebensformen ein und derselben Art handelt.
Angeln auf Bachforellen
beste Jahreszeit | ganzjährig (außerhalb der Schonzeit) |
beliebteste Methoden | Fliegenfischen | Spinnfischen | Schleppangeln (Ferox-Forelle) |
beste Kunstköder | Spinner, Blinker, Wobbler, Twister |
beste Fliegen | Trockenfliege, Nymphe, Streamer |
beste Naturköder | Wurm, Heuschrecke, toter Köderfisch (aktiv geführt) |
Bachforellen sind allerdings nicht nur begehrte Beute der Angler: Kunstköder in Forellenoptik verführen unter anderem Hechte und ... große Bachforellen! Die beiden kleineren Wobbler rechts auf dem Bild sind eine gute Wahl, wenn es auf die größeren Exemplare der gepunkteten Salmoniden geht.
Fotos: Holger Bente (8), Bastian Gierth (1), Daniel Frank (1) | Illustrationen: Bastian Gierth
