Heilbutt auf Köderfisch

Willst Du Große? Dann geh aufs Ganze!

Mit Köderfisch auf Heilbutt und Großdorsch
Toller Dorsch auf Köderfisch
Im Norden von Norwegen stehen kleine Köhler (Seelachse) ganz oben auf dem Speiseplan von Dorsch und Heilbutt. Sie sind daher ideale Köder – und mit einem Makrelenpaternoster vor allem leicht zu beschaffen.

Lassen die Bisse auf Pilker oder Gummifisch nach, ist das ein Zeichen dafür, dass die Fressphase der Dorsche beendet ist. Mit einem ganzen Köderfisch am System lockst Du trotzdem noch den einen oder anderen Dicken aus der Reserve – versprochen!

Köderfischmontage zum Angeln in Norwegen
Die Haken dürfen nicht zu klein sein: Größen von 8/0 bis 10/0 haben sich bewährt. Als hinteren Haken kannst Du auch einen stabilen Drilling in Größe 5/0 bis 8/0 nehmen.

Die Montage ist einfach. Über eine Schlaufe (1) wird sie in den Wirbel an der Hauptschnur eingehängt. So kannst Du schnell zwischen Gummifisch-, Pilk- oder Köderfischvorfach wechseln. Auf einem rund 100 Zentimeter langen Stück Monofiler mit 1,00 Millimetern Durchmesser (2) läuft ein Sea Boom (3), in dem das Blei hängt. Eine Gummiperle (4) schützt den Knoten, mit dem der stabile Karabinerwirbel (5) befestigt ist. In den Karabiner klinken wir das etwa 60 bis 70 Zentimeter lange Vorfach (6) mit zwei großen Einzelhaken ein. Es besteht ebenfalls aus monofiler Schnur der Stärke 1,00 Millimeter.

Köderfischmontage mit Sea Boom
Als Knotenschutz kannst Du – wie gezeigt – eine Perle verwenden, aber auch ein Stück Schlauch nehmen.

Der Sea Boom ermöglicht einen schnellen Bleiwechsel und hält beim Absinken das Vorfach auf Abstand – gegen Verwicklungen mit dem oberen Teil der Montage. Damit das Vorfach nicht verdrallt, sollte ein Kugellagerwirbel zum Einsatz kommen.

Köderfischmontage für Dorsch und Heilbutt
Achte auf einen ausreichend großen Haken mit weitem Bogen. Die Hakenspitze muss absolut frei sein, damit sie im Maul von Dorsch und Heilbutt sicher greift.

Damit das Ganze richtig gut funktioniert, kommt es auf die Anköderung an. Den vorderen Einzelhaken stechen wir durch Ober- und Unterkiefer des Köderfisches. Das Maul soll geschlossen bleiben, um den Wasserdruck klein zu halten. Also bitte nicht den Haken ins Maul einführen und dann durch die Schädelplatte stechen!

Den zweiten Einzelhaken stechen wir etwa auf Höhe der Körpermitte durch die Haut des Köderfisches. Darauf achten, dass die Schnur zwischen den Haken locker bleibt. Sonst krümmt sich der Köderfisch später und dreht wie ein Brummkreisel. Das ist nicht sehr fängig und verursacht vor allem Schnurdrall.

Mit Köderfisch auf Dorsch und Heilbutt
Ich bin irgendwann von Drillingen abgekommen, da vor allem Dorsche den Köderfisch oft tief schlucken. Einzelhaken kann ich einfacher und schonender wieder lösen.

Nun ziehen wir den Hakenschenkel unter die Fischhaut, damit Bogen und Spitze schon freiliegen. Der Haken sitzt so sehr sicher und kann sich auch kaum an den Köderfisch anlegen. Wenn Du lieber einen Drilling verwendest, brauchst Du einfach nur eine der Hakenspitzen in den Köderfisch stechen.

Seelachs am Doppel-Haken-Vorfach
Keine Sorge: Dorsche ab 15 Pfund schlingen die zunächst recht groß wirkenden Köderfische blitzschnell hinunter. Trau Dich!

So soll es aussehen! Dorsche schlucken den Köderfisch übrigens meistens mit dem Kopf voran, sodass der hintere Haken oftmals überflüssig ist. Für Heilbutt, die im Verhältnis ein deutlich kleineres Maul haben, ist er allerdings wichtig. Mit dem Zwei-Haken-Vorfach biete ich Köderfische zwischen 30 und 40 Zentimetern an.

Dorsch hat auf Köderfisch gebissen
Am besten läuft es, wenn ordentlich Drift herrscht. Dann taumelt der Köderfisch verführerisch durchs Wasser – ein hilfloser, kleiner Köhler, den sich kein Dorsch oder Heilbutt entgehen lässt.

Ich biete den Köderfisch sowohl dicht über Grund als auch im Mittelwasser an – je nachdem, wo die Fische stehen. Die Bisse fallen oft sehr unspektakulär aus. In der Regel kommt einfach ein stärker werdender Zug auf die Rute. Ich gehe ein Stückchen mit der Rute mit und setze dann einen kräftigen Anhieb. Du musst weder Schnur geben noch lange warten.


Fotos: Tobias Norff (12), Andree Hörmann (2) / Illustration: Bastian Gierth

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