Alarmstufe Rot


Mein Rotbarschvorfach trägt sechs Haken und ist rund zehn Meter lang. Die Seitenarme werden per Springerknoten (1) in die 0,80 bis 1,00 Millimeter starke Monofile gebunden. Dazwischen (2) liegen jeweils rund 1,5 Meter. Wichtig: Ein Kugellagerwirbel (3) in der Mitte der Rotbarschmontage verringert Schnurdrall, der beim Hochkurbeln schnell entsteht. Ich schwöre auf Circle Hooks (4) in Größen zwischen 1/0 und 6/0. Keinesfalls fehlen darf etwas Leuchtendes vor dem Köder – in diesem Fall ein Gummioktopus (5). Das 500 bis 1000 Gramm schwere Blei (6) wird in einen Karabinerwirbel eingehängt und sollte auch leuchten.

Schnur, Haken und nachleuchtende Oktopusse für das Rotbarschsystem. Circle Hooks (auch Kreishaken genannt) fassen, ohne dass der Angler einen richtigen Anhieb setzt. Ein riesiger Vorteil beim Angeln in der Tiefe. Außerdem sitzen Circle Hooks bombensicher im Fischmaul. Bereits gehakte Rotbarsche steigen nicht so schnell wieder aus, während wir auf weitere Bisse warten.
Große Rotbarsche finden wir meistens in Tiefen zwischen 100 und 300 Metern. Sie lieben sehr steile, felsige Kanten. Dort stehen sie längst nicht nur direkt am Grund, sondern oft auch 10, 20 oder 30 Meter darüber. Mit dem extra langen Rotbarschvorfach decken wir automatisch einen Teil der Wassersäule ab. Trotzdem unbedingt auch mal ein Stück einkurbeln, um den genauen Standort der Rotbarsche zu lokalisieren.
Das lange Vorfach wird per Hand zu Wasser gelassen und später auch wieder (hoffentlich mit Rotbarschen dran) per Hand geborgen. Bewährt hat sich dabei ein Stück Rohrisolierung, das mit Kabelbindern an der Reling befestigt wird. Dort können wir die Haken nacheinander einstechen und verhindern so böse Verwicklungen. Beim erneuten Ablassen oder Beködern die Haken in ungekehrter Reihenfolge aus dem Schaumstoff ziehen.
Da! Es ruckt an der Rute. Jetzt den Haken setzen, die Montage aber noch nicht gleich hochholen. Rotbarsche sind nie alleine unterwegs und wenn wir noch ein bisschen warten, finden die anderen Köder vielleicht auch noch Abnehmer.
Haben wir erst die passende Stelle und vor allem die Standtiefe der Rotbarsche gefunden, geht es oft Schlag auf Schlag. Diese tollen Rotbarsche bissen im bekannten Rognsund (zu buchen bei Angelreisen.de) bei der Insel Seiland auf rund 160 Metern Tiefe.

Nicht notwendig, aber sehr komfortabel beim Rotbarschangeln – eine E-Multi*. Neben der Motorkraft beim Einholen der Montage hilft uns auch die Tiefenanzeige (Line Counter oder Schnurzähler). Mit ihrer Hilfe finden wir die fängige Tiefe schnell und sicher immer wieder.
Fotos: www.angelreisen.de / Illustration: Bastian Gierth
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