Lumb und Leng angeln in Norwegen

Von Flatterfisch bis Schaschlik

Ködertipps zum Tiefseeangeln in Norwegen

Ein paar Köderfische sind in Norwegen meistens schnell gefangen. Ein Paternoster mit kleinen Beifängern bringt immer irgendwas an Bord: entweder Heringe, kleine Seelachse oder Makrelen. Aber wie ködern wir die Fische an, damit sie Leng, Lumb & Co munden? Hier kommen vier Varianten.

Angeln mit Naturköder in Norwegen
Ganz wichtig: Die Filets nicht häuten, denn die zähe Fischhaut sorgt für einen guten Halt am Haken!

1. Fetzen und Filets

Sicherlich die gängigste Variante beim Naturköderangeln in Norwegen. Vorteil: Auch aus Fischen, die im Ganzen als Köder zu groß wären, lassen sich mundgerechte Happen gewinnen. Abfälle wie Bauchlappen kannst Du ebenfalls prima dafür nehmen. Die Ködergröße sollte natürlich der Fischart angepasst werden. Für Rotbarsch reichen fingerlange Streifen, während es beim Angeln auf Leng ruhig das ganze Filet einer großen Makrele sein darf.

Filet anködern beim Tiefseeangeln
Kleiner Nachteil: Filets, vor allem von recht weichfleischigen Fischen wie Hering und Makrele, werden von kleinen Lumbs und Haien schnell zerlegt.

Filets am besten an der schmalen Seite durchstechen. So lassen sie sich besser befestigen, der Haken bleibt schön frei und der Köder spielt außerdem lebhafter in der Drift. Hier findest Du einige hilfreiche Tipps zur Ködersicherung.

2. Schaschlik-Stil

Bei dieser auch Kebab-Stil genannten Variante wird der Köderfisch zunächst mal in kleine Stückchen geschnitten.

Im Anschluss steckst Du die Fischstücke einfach auf den Haken. Als „Stopper" zum Schluss sind das feste Schwanzstück oder der Kopf prima zu gebrauchen. Das Schaschlik duftet sehr stark, ist recht kompakt und widerstandsfähig gegenüber Kleinfischattacken. Ganz wichtig ist jedoch, dass Du den Haken nicht zu voll machst und die Stücke gut mit Kupferdraht sicherst. Denn rutschen die Brocken zu weit in den Hakenbogen, führt das unweigerlich zu Fehlbissen.

3. Der Flatterfisch

Bekannt unter dem Namen Flattermakrele oder -hering. Aber diese Variante funktioniert natürlich mit allen anderen Fischarten auch. Zunächst filetierst Du einen Köderfisch passender Größe, trennst die Filets dabei aber nicht vom Kopf. Anschließend schneidest Du das Stück mit der Mittelgräte kurz hinter den Kiemen ab – fertig ist der Flatterfisch!

Damit der Köderfisch unter Wasser auch schön „flattert", sollte er nur im Kopfbereich angeködert werden. Die beiden Filets können so prima in der Drift spielen. Zusätzlich duftet der Flatterfisch stärker als ein einfacher Fetzen und übersteht Fehlbisse recht gut. Je nach Köderfischgröße ist diese Variante für Lumb bis Großleng geeignet.

Rotbarsch als Köder
Den Kleinen Rotbarsch findest Du deutlich flacher als seinen großen Bruder (Sebastes marinus). Gute Angeltiefen liegen oft zwischen 30 und 60 Metern.

Der Kleine Rotbarsch (Sebastes viviparus) als Flatterfisch ist mein bevorzugter Köder beim Tiefseefischen auf Leng und Lumb. Er geht öfter als Beifang beim Pilken an den Haken oder lässt sich gezielt mit kleinen Fischfetzen am Paternoster fangen.

4. Ganzer Köderfisch

Hast Du Großfisch im Fokus? Dann probier's mal mit einem ganzen, größeren Köderfisch. Kleine Meeresräuber bekommen diesen Happen kaum ins Maul und können ihn auch nicht so schnell zerlegen, da er rundherum noch mit zäher Haut bedeckt ist. Genau der richtige Köder, um zwischen den vielen Lumbs gezielt den großen Leng zu fangen. Am besten an einem Doppelhaken-System anbieten, um Fehlbisse zu vermeiden.


Fotos: Tobias Norff (8), Holger Bente (2)

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