Doppelhaken-Knoten
Als mir ein Kollege vor rund 20 Jahren diesen Knoten zeigte, war ich noch ein echtes „Greenhorn" was das Angeln in Norwegen angeht. Vieles habe ich im Laufe der Zeit an meiner Angelei geändert und verbessert. Doch dieser Knoten ist geblieben und auch heute noch meine erste Wahl für Doppelhaken-Systeme zum Angeln mit großen Köderfischen. Er hält bombensicher, ist mit ein wenig Übung wirklich einfach zu binden und Du kannst Ihn problemlos mit richtig dicker Mono machen. Aber der größte Vorteil an diesem Knoten, dessen echten Namen ich übrigens nie herausfinden konnte: Mit ihm lässt sich der Abstand zwischen den zwei Haken ganz exakt bestimmen. Da wird beim Zuziehen der Wicklungen nichts länger oder kürzer. Wie er gebunden wird, zeigen die folgenden Zeichnungen.
Zunächst knoten wir den ersten Haken an – in diesem Fall einen Drilling. Für dicke Mono gut geeignet ist zum Beispiel der Clinch-Knoten oder Grinner-Knoten. Anschließend schneidest Du die Schnur etwa 30 Zentimeter länger ab, als das fertige Vorfach sein soll.
Lege den zweiten Haken jetzt im gewünschten Abstand zum ersten an und bilde mit der gesamten Schnur eine große Schlaufe.
Mit einer Hand fixierst Du jetzt die Schnurstränge etwa dort, wo der Hakenbogen beginnt. Am Öhr benötigen wir Platz für die gleich folgenden Wicklungen. Mit der anderen Hand greifst Du den dichter am Hakenöhr liegenden Bogen der großen Schlaufe und führst damit dicht am Öhr eine Wicklung um den Hakenschenkel aus.
Nun wird die Schnur stramm um den Hakenschenkel gewickelt – und zwar vom Öhr aus Richtung Bogen! Der Anfang ist etwas fummelig, weil sich die Wicklungen kreuzen und die Schnur noch auf dem Hakenschenkel rutscht. Ab der zweiten Wicklung wird's einfacher.
Nach acht bis zehn Wicklungen kannst Du den Knoten befeuchten und langsam festziehen. Am besten fixierst Du die Wicklungen zwischen zwei Fingern, damit sie nicht aufspringen. Beim Ziehen am kurzen Schnurende wird die Schlaufe immer kleiner und verschwindet schließlich ganz.
Bevor wir den Knoten mit viel Kraft richtig fest zuziehen, kontrollieren wir, ob die Wicklungen alle schön sauber liegen. Noch lässt sich der Sitz des Knotens mit Drücken und Drehen etwas korrigieren. Wer möchte, kann die Schnur vor dem endgültigen Zuziehen auch durchs Hakenöhr führen – ist aber nicht nötig.
Perfekt – so soll er aussehen! Wichtig ist, dass die lange Vorfachschnur am Ende stets auf der Innenseite des Hakens aus den Wicklungen schaut. So fasst der Haken später am besten im Maul des Fisches.
Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth
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