Dorschangeln Öresund
Dorschangeln Öresund

Der Super-Sund

Angeln auf Dorsch, Makrele und Hering am Øresund

Durch den stellenweise nur vier Kilometer breiten, aber bis über 40 Meter tiefen Øresund rauscht meistens eine ordentliche Strömung – das alleine verheißt bereits beste Bedingungen für ein großes Fischaufkommen. Eine weitere Besonderheit allerdings sorgt dafür, dass der Øresund nach wie vor erstklassige Bestände an Dorsch, Plattfisch, Hering und Co aufweist. Seit 1932 besteht ein Verbot für Trawler, im Sund mit Schleppnetzen zu fischen! 

War früher das Angeln vom Kutter der beliebteste Weg, um im Øresund zu fischen, setzen heute immer mehr Meeresangler auf Kleinboote: Entweder Ihr bringt Euer eigenes Boot mit oder nutzt einen der örtlichen Charterboot-Verleihe, wie zum Beispiel das Maritimt Center Helsingør. Die ersten verheißungsvollen Spots findet Ihr bereits wenige hundert Meter außerhalb der Hafeneinfahrt von Helsingør.

Einer der besten Plätze, sowohl für Boots- als auch Uferangler, liegt direkt vor Schloss Kronborg auf der dänischen Seite des Øresunds. Fast in Wurfweite vor dieser exponierten Landzunge findet Ihr bereits Tiefen von über 30 Metern – und in der Saison Schwärme von Heringen und Makrelen auf dem Echolot!

Auch wenn die Hauptfischerei im Øresund den Dorschen und Heringen gilt, könnt Ihr ebenfalls eine exzellente Angelei auf Plattfisch erleben: An den sandigen Strandabschnitten direkt nördlich des Hafens von Helsingør auf Höhe des Helsingør Golf Clubs und direkt südlich des Scandlines-Fähranlegers stehen Flunder und Kliesche oft dicht an dicht.

Makrelenangeln im Öresund
Im September 2016 ging einem Angler im Øresund eine Makrele von unglaublichen 3.050 Gramm und 71 Zentimetern an den Haken!

Angeln im Øresund ist hochspannend: Wenn Euer Paternoster, Pilker oder Blinker plötzlich Fahrt aufnimmt und die Schnur die Wasseroberfläche Richtung Horizont durchschneidet, dürfte mit Sicherheit eine der großen Makrelen dafür verantwortlich sein. Hier präsentiert Øresund-Kenner Gordon Henriksen einen tollen Fisch von 47 Zentimetern, der am Spinngerät einen ordentlichen Tanz hingelegt hatte!

Meistens handelt es sich bei den großen Fischschwärmen, die Ihr im Spätsommer und Herbst auf dem Echolot ausmachen könnt, um Tausende von Heringen. Makrelen sind in dieser Zeit allerdings willkommener Beifang.

Nach wie vor ein klasse Erlebnis: die Ausfahrt mit einem der zahlreichen Angelkutter ab Helsingør, wie hier mit der MS Juventus. Die Anfahrtswege zu den Fischgründen sind kurz und die Kapitäne kennen das Revier wie ihre Westentasche.

Meistens dauert es nicht lange, bis der Kapitän die Heringsschwärme lokalisiert hat: Die zahlreichen Kutter stehen regelmäßig miteinander in Kontakt. Wenn der erste fündig wurde, erfahren es auch schnell die anderen – hier im Øresund ist tatsächlich genug Fisch für alle da!

Die Dichte der hier vorkommenden Heringsschwärme ist teilweise unglaublich: Sobald der Käptn das Signal für den Angelbeginn gegeben hat und Deine Montage in der blauen Tiefe verschwindet, spürst Du oft schon an der gespannten Schnur die ersten Fischkontakte. In der Regel dauert es dann nur noch Sekunden, bis die ersten Heringe eingestiegen sind.

Heringsangeln im Öresund
Hol nach dem ersten Biss nicht sofort ein, sondern warte, bis weitere Heringe eingestiegen sind!

Die Fische halten sich jeden Tag an anderen Stellen im Øresund auf. Aber ist der Schwarm erst mal gefunden, füllen sich die Fischkisten recht schnell mit den sehr fetten und großen Herbst-Heringen.

Wo so viel Nahrung vorhanden ist, sind auch die größeren Räuber nicht weit! Auf diesem Hering gut zu erkennen: Ein Dorsch hatte den Silberling während des Drills zu fassen!

Und genau für solche Fälle haben die einheimischen Angler eine pfiffige wie einfache Lösung gefunden! Fällt Euch auf diesem Bild etwas auf? Hier sind gleich zwei Sachen groß: die Heringe und die Haken!

Große Haken zum Heringsangeln am Øresund
Wie Ihr seht, beißen die Øresund-Heringe sogar auf blanke Haken! Einfacher geht's nicht, oder?

Und jetzt mal ganz genau hingeschaut: An einer selbst geknüpften Paternostermontage aus dicker Monofiler (mindestens 0,50 Millimeter) werden dickdrähtige und große Meereshaken angebracht. Egal, ob nun ein Dorsch auf einen der überdimensionierten Heringsköder beißt oder auf den Hering selbst – wenn der stabile Haken greift, habt Ihr beste Chancen, auch große Dorsche sicher zu landen.

Die Profis tunen ihre Haken noch durch entsprechende Federn oder glitzernde Synthetik-Materialien. Im Prinzip könnt Ihr aber auch ein robustes, handelsübliches Makrelenpaternoster verwenden. Nur die herkömmlichen Heringsvorfächer, die lasst Ihr besser zu Hause!

Pilker zum Dorschangeln auf dem Øresund
Die sonst so beliebten Gummifische sind zur Heringszeit den Pilkern oft deutlich unterlegen.

Natürlich könnt Ihr die Dorsche auch ganz klassisch fangen: Weit oben auf der Favoritenliste der Kutterangler stehen Pilker in Blau-Weiß oder Blau-Silber. Je nach Strömung solltet Ihr Modelle zwischen 125 Gramm und 400 Gramm in den Karabiner hängen.

Wenn Ihr es auf Dorsche abgesehen habt, könnt Ihr fast überall in Nähe der Heringsschwärme mit einem Biss rechnen. Oft stehen die marmorierten Räuber direkt neben oder sogar über dem Schwarm. Es passiert nicht selten, dass ein guter Dorsch nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche einsteigt, wenn man beim Einholen der Montage schon gar nicht mehr mit einem Biss rechnet! Deshalb am Øresund auf keinen Fall nur stumpf am Grund pilken, sondern die ganze Wassersäule absuchen!

Die Fischkiste füllt sich. Bitte denkt dran: Auch wenn man bei solch einem großartigen Fischaufkommen gar nicht mit dem Angeln aufhören möchte, wartet am Ende des Tages auch noch das Säubern und sinnvolle Verwerten des Fangs.

Klasse Sache auf den Angelkuttern: In der Regel sind hilfreiche Vorrichtungen zum Verarbeiten des Fangs ausreichend vorhanden. So könnt Ihr die Rückfahrt in den Hafen prima nutzen und vielleicht schon abends im Ferienhaus die erste selbstgefangene Fisch-Mahlzeit genießen.


Fotos: Holger Bente (18) / Illustration: Bastian Gierth

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