Meerforellen zickig? Gammarus hilft!
Da gehört schon eine gehörige Portion Optimismus zu, so eine Minifliege im Zeitlupentempo durch die Weiten des Meeres zu ziehen und auf einen Biss zu hoffen. Aber zu bestimmten Zeiten stehen Meerforellen anscheinend auf nichts anderes als diese kleinen, unscheinbaren Flohkrebse. Gammarus Locusta ist der wissenschaftliche Name dieser kleinen Krabbler. Ein paar Muster davon gehören in die Box eines jeden Meerforellenfischers. Und wenn Spinnfischer und Fans von großen Streamern ratlos zum wiederholten Male ihre Köder wechseln, kann es gut sein, dass Ihr bereits den nächsten Fisch drillt – Gammarus sei Dank!
Maximal zwei Zentimeter groß und auf dem Speisezettel ganz oben: Flohkrebse. Diese zu den Krebstieren gehörenden Meeresbewohner bevölkern zu Millionen den Spülsaum vieler Küstenabschnitte. Sie zählen im Frühjahr zu den ersten aktiven Lebewesen, die sich im langsam erwärmenden Wasser zeigen – sehr zur Freude der hungrigen Meerforellen!
Kleine Ursache und große Wirkung: Das in den Flohkrebsen enthaltene Karotin ist für die herrliche Farbe des Meerforellenfleisches verantwortlich.
Herrlich fängig und wunderbar einfach zu binden: Rostbraunes Dubbing mit grünlichen Anteilen, rotbraune Hahnenhechel, Rückenfolie, Bindedraht für die Rippung und braunen Bindefaden – mehr braucht Ihr nicht für die perfekte Flohkrebs-Imitation.
Zum Binden der fängigen Flohkrebse empfehlen wir speziell geformte Shrimphaken wie den Partridge CS 54 Saltwater Shrimp oder den Owner Kappa 53786 in Größe 10. Diese Haken weisen bereits die für Flohkrebse so kennzeichnende Krümmung auf.
Absolut wichtig beim Fischen mit dem Flohkrebs: die Einholgeschwindigkeit! Ihr dürft dieses kleine Muster nur im Zeitlupentempo führen. Die echten Krebse schießen schließlich auch nicht mit Vollspeed durch die Fluten. Die Bisse kommen oft sehr energisch ohne die bei größeren Fliegen zu spürenden Anfasser. Auch sitzt der kleine Haken im Drill zumeist sehr sicher.
Sobald nach dem kaltem Winter das erste Leben im Wasser erwacht, kommt die hohe Zeit der Flohkrebse. Meerforellen haben dann oftmals nichts anderes im Magen, wie es bei diesem toll konditionierten Fisch von der südschwedischen Küste der Fall war.
Fotos: Holger Bente (7), Hermann Ehresmann (1)
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