Tipps zum Brandungsangeln
Tipps zum Brandungsangeln

Stippen am Strand

Bissanzeiger zum Brandungsangeln selber bauen und richtig einsetzen
Stippruten als Bissanzeiger zum Brandungsangeln
Reflektierendes Klebeband gibt es in einer harten und weichen Ausführung. Du brauchst das softere Material, denn es muss sich um die Spitze der Stippen wickeln lassen.

Für die Brandungsbissanzeiger Marke Eigenbau benötigst Du nicht viel: ✔ zwei ganz billige, rund 5 Meter lange Teleskop-Stippruten* ✔ etwa 60 Zentimeter Edelstahlschweißdraht (V2A) mit 1 bis 2 Millimeter Durchmesser ✔ Tesafilm ✔ reflektierendes Klebeband* ✔ Schrumpfschlauch (5 Millimeter Durchmesser) ✔ zwei einfache Knicklichthalter* für die Rutenspitze ✔ Zange und Bolzenschneider

Falls vorhanden, entfernen wir zunächst mal die Öse am Ende der Stipprute. Die stört nur! Bei den meisten Modellen kannst Du die Öse mit etwas Drehen und Ruckeln einfach rausziehen. Ansonsten mit dem Bolzenschneider abknipsen.

Aus dem Schweißdraht schneiden wir zwei rund 30 Zentimeter lange Stücke. Diese werden jeweils zweimal gebogen: Als Erstes biegen wir etwa ein Drittel des Drahtes im 90-Grad-Winkel um. Das längere Ende wird dann mittig noch mal etwa im 45-Grad-Winkel zur Seite gebogen, sodass ein V entsteht.

Achtung! Die V-Enden der Drahtbügel müssen in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Du musst das Ende bei einem Bügel also nach links und beim anderen nach rechts umbiegen. Nur so lässt sich die Schnur später beim Fischen in die Bügel einhängen.

Jetzt den Schrumpfschlauch zurechtschneiden. Er sollte den Drahtarm vor dem V komplett abdecken.

Stipprute als Bissanzeiger zum Brandungsangeln
Die Flamme nicht zu lange an eine Stelle halten, sonst verkokelt der Schlauch. Alternativ funktioniert's auch über heißem Wasserdampf.

Anschließend stülpst Du den Schrumpfschlauch über die Spitze der Stippe und steckst das Drahtende bis zum 90-Grad-Knick hinein. Mit einem Feuerzeug vorsichtig und gleichmäßig den Schlauch zum Schrumpfen bringen – hält!

Knicklichthalterung montieren
Die Knicklichtaufnahme sollte nach unten zeigen – also Richtung Bügel. So wird das Knicklicht später nie von der Stippe verdeckt und Du siehst es aus jedem Blickwinkel.

Die Stipprute ist im Grunde schon als Bissanzeiger zu gebrauchen. Aber es fehlt natürlich noch Beleuchtung! Den Knicklichthalter klemme ich direkt vor dem Schrumpfschlauch auf die Rutenspitze. Meistens sitzt er fest genug. Wenn er doch etwas wackelt, helfen ein paar Wicklungen Tesafilm.

Es hat sich bewährt, das Spitzenteil noch mit reflektierender Folie zu bekleben. Im Schein der Kopflampe ist die Stippe dadurch super zu erkennen und Du siehst die Bisse noch besser.

Fertig! Die eigentlichen Bissanzeiger sind jetzt einsatzbereit. Nun müssen wir sie nur noch am Dreibein befestigen.

An der oberen Querstrebe des Dreibeins werden zwischen den Rutenablagen zwei Gerätehalter* aus dem Baumarkt angeschraubt. Hier kannst Du die Stippen einfach einklemmen und sicher fixieren.

Die Griffteile der Stippruten kannst Du ebenfalls mit Klemmhalterungen am Dreibein befestigen. Ich bevorzuge aber eine andere Lösung...

Mit etwas Panzertape bringe ich ein spitz zugesägtes Alu-Profil am Griffende an und stecke die Stippen einfach in den Sand. Vorteil: Ich kann die Bissanzeiger jetzt kerzengerade aufstellen – so funktionieren sie am besten!

Stippen als Bissanzeiger beim Brandungsangeln
Die Stippen stets so aufstellen, dass die Öffnungen der Drahtbügel nach außen zeigen – sonst wird es schwierig mit dem Einhängen der Schnur.

So wird's gemacht: Nach dem Auswerfen legst Du die Schnur mit der Brandungsrute in den Drahtbügel, stellst die Rute ab und bringst die Schnur auf Spannung, sodass sich die Stippe leicht krümmt. Beim Biss führst Du die Schnur wieder aus dem Drahtbügel und alles geht seinen gewohnten Gang. Das mag vielleicht kompliziert erscheinen, geht aber nachher am Strand wie von selbst – versprochen!

Die Brandungsruten dienen nur noch zum Auswerfen und Einholen der Montagen. Die Stippen halten die Schnüre auf Spannung und übernehmen vollständig die Bissanzeige.

Selbst die zaghaftesten Plattfischzupfer wirst Du dank der Bissanzeiger erkennen. Probier's mal aus! Und ich bin mir sicher, dass auch Du demnächst nicht mehr ohne Stippen an den Strand fährst!


Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth

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