Karpfenangeln Schnur absenken
Karpfenangeln Schnur absenken

Leinen runter!

Warum Absenkbleie beim Karpfenangeln unverzichtbar sind

Beim Karpfenangeln in dieser engen Durchfahrt geht nix ohne Absenkbleie. Die Schiffe würden die Schnüre sonst mit ihrem Kiel oder der Schraube einsammeln.

Backlead Montage Karpfenangeln
Auf Absenkbleie verzichten solltest Du, wenn sich zwischen Rute und Montage viele Hindernisse am Grund befinden. Die Gefahr, dass sich die Schnur darin verfängt, ist einfach zu groß.

Die Zeichnung verdeutlicht das Prinzip: Ohne Absenkblei (1) spannt sich die Schnur quer durch die Wassersäule. Mit Backlead (2) wird sie bereits dicht am Ufer auf Tiefe gebracht und verläuft in Grundnähe.

Es kann sinnvoll sein, mehrere Backleads einzusetzen. Neben dem Absenkblei in Ufernähe (3) wird hier an der ansteigenden Kante noch ein weiteres Blei (2) angebracht, um den Schnurverlauf der Bodenstruktur anzupassen. Das funktioniert allerdings nur beim Ausbringen der Montage per Boot. Das Negativbeispiel (1) zeigt eine nicht abgesenkte Schnur, die jedem Karpfen sofort ins Auge fällt.

Absenkblei wie schwer
Je schwerer das Absenkblei, desto mehr nervt es im Drill. Wähle es deshalb nur so schwer wie nötig.

Am gängigsten sind solche Backleads*, die es in verschiedenen Formen und Gewichten im Handel gibt. Sie werden nachträglich in die Schnur gehängt und bleiben dort auch während des Drills. Mit Backlead Clips (links im Bild) kannst Du ganz normale Bleie als Backlead verwenden. In der Regel kommen an Gewässern ohne Strömung und Schiffsverkehr Gewichte zwischen 20 und 40 Gramm zum Einsatz.

Ein kleiner Tipp zwischendurch: Absenkbleie kannst Du auch einfach selber bauen – aus günstigen Birnenbleien und Büroklammern. Da Backleads im Drill häufiger mal verloren gehen, lässt sich so der eine oder andere Euro sparen.

Das Absenkblei wird nach dem Auswerfen in die Schnur eingehängt.

Nun spannst Du vorsichtig die Schnur und lässt das Backlead Richtung Montage gleiten.

Mit erhobener Rute kannst Du das Absenkblei noch weiter rausbringen, um es zum Beispiel hinter der Kante abzulegen. Anschließend senkst Du die Rute, bis das Backlead am Boden angekommen ist. Je nach Wassertiefe musst Du eventuell noch etwas Schnur geben, um den Grund zu erreichen.

Ganz wichtig: Nach dem Ablegen der Rute die Schnur nicht zu stark spannen und keine superschweren Einhängebissanzeiger verwenden. Sonst wird das relativ leichte Absenkblei im Wasser angehoben und der gewünschte Effekt ist dahin.

Captive Backleads
Je schwerer das Absenkblei, desto zuverlässiger funktioniert der Auslösemechanismus. Ich setzen solche Backleads deshalb erst ab 80 Gramm Gewicht ein.

Die gängigen Absenkbleie rutschen während des Drills auf der Schnur umher und sollten daher nicht allzu schwer gewählt werden. Brauchst Du mehr Gewicht – zum Beispiel bei Strömung, großen Schiffen mit heftiger Sogwirkung oder wenn Du die Schnüre beim Distanzangeln stärker spannen möchtest – sind Backleads mit Schnurclip eine gute Wahl. Sie geben die Leine frei, sobald Du die Rute anhebst und der Drill beginnt.

Die Absenkbleie mit Auslöser werden über eine Leine gesichert. Am besten einfach an die Bank Sticks oder Buzzer Bars knoten.

Captive Backleads selber bauen
Nimm am besten ein flaches Blei. Das kippt am Grund nicht um, sodass immer ein freier Schnurdurchlauf gewährleistet ist.

Absenkbleie mit Auslöser kannst Du ebenfalls ganz einfach selber bauen. Dazu benötigst Du einen Schnurclip für Swinger oder Hanger (gibt's als Ersatzteil im Handel), ein Blei, Kleber, eine Bohrmaschine und etwas Schnur.

Einfach ein Loch in das Blei bohren und den Schnurclip einkleben. Noch die Sicherungsleine anknoten – fertig ist das Absenkblei Marke Eigenbau!

Flying Backlead Montage
Auch beim Einsatz von Flying Backleads ist es wichtig, die Schnur nur ganz leicht zu spannen. Sonst rutscht das Blei wieder bis an die Montage heran.

Gerade in unmittelbarer Nähe der Montage ist es wichtig, die Schnur schön unauffällig am Boden liegen zu haben. Ein gutes Mittel dafür sind Flying Backleads, also fliegende Absenkbleie. Sie werden oberhalb der Montage auf der Schnur angebracht und mit ausgeworfen. Im Flug rutschen sie ein wenig die Schnur hoch und trennen sich von der Montage. Unter Wasser halten sie so die ersten Meter der Leine sicher am Grund.

Flying Backleads richtig montieren
Flying Backleads und normale Absenkbleie lassen sich prima kombinieren, um die Schnur von der Rute bis zur Montage sauber auf Grund zu legen.

Die meisten Flying Backleads sind so konstruiert, dass sie sich nachträglich auf der Schnur anbringen lassen. Du musst also nicht extra die Montage entfernen, um sie aufzufädeln. Gewicht und Innenleben haben jeweils einen Schlitz, in den die Schnur eingelegt wird. Anschließend steckst Du die beiden Teile zusammen.


Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth

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