Hotspots für Karpfen
Keine Frage: Boot und Echolot sind eine riesige Hilfe beim Karpfenangeln. Damit finden wir das viel gepriesene Plateau mitten im See, entdecken Sandbänke und Rinnen, können die Montagen exakt ausbringen oder Markierungsbojen setzen. Doch nicht jedem Karpfenangler stehen Boot und Echolot zur Verfügung. Davon mal abgesehen gibt es ja auch noch reichlich Gewässer, an denen wir diese gar nicht einsetzen dürfen. Vor allem an kleineren Vereinsseen besteht häufig ein Verbot für Boote aller Art. Egal, Karpfen fangen können wir trotzdem, denn es gibt viele Hotspots, die wir auch mit bloßem Auge entdecken. Wir helfen Dir bei der Platzwahl.
Hotspot 1: Warum in die Ferne schweifen? An steilen Uferkanten ziehen immer Karpfen entlang. Der Übergang vom flachen Uferbereich ins Tiefe ist oft mit dem bloßen Auge zu erkennen. Wenn nicht, finden wir ihn aber auch schnell mit der Lotrute und Marker Float.
Hotspot 2: Seerosen bieten Schatten und stecken voller Nahrung. Wo die grünen Blätter auf dem Wasser liegen, sind Karpfen nie weit. Am besten direkt am Rand des Dschungels füttern und angeln. Seerosen wachsen kaum tiefer als drei Meter. Sie sind also ein Hinweis auf recht flaches Wasser – gut im Frühling.
Hotspot 3: Wie Seerosen bieten auch Krautfelder den Karpfen Schutz und reichlich Nahrung. Wo das Kraut aufhört, wird das Wasser in der Regel tiefer. Dort, direkt am Rand, sollte Deine Montage liegen. Auch größere Lücken im Kraut sind immer einen Versuch wert. Doch Vorsicht: Steht das Grünzeug richtig dicht, bekommen wir den Karpfen ohne Boot kaum sicher gelandet.
Hotspot 4: Durchgänge, die verschiedene Zonen eines Gewässers verbinden, sind immer brandheiß – hier die Einfahrt zu einem kleinen Hafen. Alle Karpfen, die von einem in den anderen Bereich wollen, müssen hier durch und stoßen dabei schnell auf unser Futter. Geangelt wird direkt im Durchgang, aber auch an den Uferkanten links und rechts davon.
Dieser starke Karpfen ging Tobias im Durchgang zu einem kleinen Yachthafen ans Band.
Hotspot 5: In Deinem Karpfengewässer gibt es eine Insel? Prima, dann hast Du die Fische schon gefunden! Karpfen werden von Inseln nahezu magisch angezogen. Hier können sie in Ruhe im Flachwasser dösen, ohne von Anglern, Hunden oder Spaziergängern gestört zu werden. Und Nahrung gibt es an den Kanten zum tiefen Wasser auch.
Hotspot 6: Solche Schilfnasen geben uns einen guten Hinweis auf die Bodenstruktur. In der Regel geht es hier auch unter Wasser etwas flacher weiter – nicht die schlechteste Platzwahl zum Karpfenangeln!
Hotspot 7: Überhängende Bäume und ins Wasser ragende Äste werden von Karpfen gerne als Ruheplätze genutzt. Gefressen wird dort aber auch, denn das Wurzelwerk unter Wasser bietet Muscheln und Krebsen einen prima Lebensraum. An solchen Plätzen kommst Du auch ohne Anfüttern zum Erfolg!
Fotos: Tobias Norff (7), Bastian Gierth (1), Christopher Paschmanns (1), Andreas Rathje (1)
