Gespenstisch gut!
Dieses Gespenst erschreckt keine Forellen, ganz im Gegenteil, denn das Ghost (englisch für Geist) genannte Glasgewicht ist äußerst unauffällig und deshalb auch so gut. Da gruselt es schon eher den Betreiber des Forellensees, der seine schönen Fische einen nach dem anderen in den Kescher gleiten sieht. Das Glasgewicht ersetzt praktisch den Sbirolino, fungiert also als Wurfgewicht. Da der Geist von den Forellen kaum wahrgenommen wird, ist er prima geeignet für glasklares Wasser, scheue Fische und schwierige Tage.
Glasgewichte werden bei gleicher Grammzahl in verschiedenen Versionen angeboten: „Short" (kurz), „Slim" (schlank) und „Super Slim" (sehr schlank). Je dünner und länger das Glasgewicht, desto langsamer sinkt es im Wasser ab und desto flacher läuft es beim Einholen. Mit allen drei Varianten im Gepäck – am besten jeweils noch in unterschiedlichen Gewichten – bist Du bestens vorbereitet und kannst Deinen Köder in allen Wasserschichten anbieten.
Die Montage ist aufgebaut wie beim Angeln mit Sbirolino: Das Glasgewicht (1) wird auf die Hauptschnur gefädelt, es folgt ein Stückchen Schlauch (2) oder eine Perle als Schutz für den Knoten. Auch der Dreifachwirbel (3) darf nicht fehlen. Er verhindert Schnurdrall beim Angeln mit rotierenden Ködern. Das Vorfach mit dem 6er oder 4er Haken (4) kann bei der Ghost-Montage etwas kürzer ausfallen. 80 bis 120 Zentimeter sind perfekt.
Im Schlepptau des Geistes fangen im Grunde alle Köder, die auch hinterm Sbirolino funktionieren. Ich schwöre auf zwei L-förmig aufgezogene Bienenmaden, die im Wasser herrlich rotieren und zusätzlich mit echtem Geschmack bei den Forellen punkten.
Die Glasgewichte lassen sich das ganze Jahr über einsetzen. Im Winter lieber etwas tiefer fischen und die Montage langsamer führen, im Sommer flacher und schneller. Du kannst den Geist einfach nur einkurbeln, das Spiel des rotierenden Köders genügt oft als Anreiz für die Forellen. Oder Du zitterst die Montage ein wie beim Tremarella-Fischen – auch eine fängige Variante. Zwischendurch aber immer mal ein Päuschen einlegen, damit der Köder kurz zur Ruhe kommt.
Und da hängt auch schon wieder eine am Haken! Hast Du passend zur Standtiefe der Forellen den richtigen Ghost gefunden, gibt es oft Biss auf Biss am Forellensee. Versprochen!
Fotos: Bruno Mariani
Du willst mehr wissen? Unser Buch FORELLE – clever angeln am See liefert Dir die besten Artikel in gedruckter Form: überarbeitet, in Zusammenhang gebracht und ergänzt um viele bisher unveröffentlichte Themen – 256 Seiten rund um alles, was Du am Forellensee wissen musst: Standplätze im Laufe der Jahreszeit, ein umfangreiches Köderlexikon und alle wichtigen Angelmethoden vom Grundangeln übers Posenfischen bis zum modernen UL-Spinnfischen machen dieses Buch einzigartig! Weitere Infos übers Forellensee-Buch findest Du bei uns im Dr. Catch-Shop.
