Feederangeln Grundlagen

Wähle den richtigen Futterkorb!

Feeder-Profi Jens Koschnick macht Dir die Entscheidung leicht

Dem Futterkorb kommt beim Feedern eine große Bedeutung zu. Er bestimmt, wie viel Futter ins Wasser gelangt und wann es freigegeben wird. Durch sein Gewicht hält der Korb die Montage am Platz und sorgt für die nötige Wurfweite.

Kleiner oder großer Futterkorb?
Je größer der Korb, desto größer auch sein Wasserwiderstand. Mit einem kleinen Korb kommt der Anhieb grundsätzlich besser durch.

Klar: Je größer der Korb, desto höher ist der Futtereintrag pro Wurf. Viele Feederangler beginnen mit einem großen Modell, um zügig einen Futterplatz anlegen zu können, und wechseln dann auf ein deutlich kleineres. Grundsätzlich gilt: Je kälter das Wasser, desto kleiner solltest Du den Futterkorb wählen, damit die Fische nicht durch zu viel Futter gesättigt werden.

Cage Feeder
Grob veralgemeinert: Enge Maschen haben Vorteile in starker Strömung und tiefem Wasser, während große fürs Stillwasser und langsam fließende Gewässer besser sind.

Mit Abstand am gebräuchlichsten sind zu beiden Seiten offenen Gitterkörbe – auch Schlittenkorb, Cage Feeder, Block End oder Open End Feeder genannt. Modelle aus Kunststoff kommen beim Einholen etwas schneller an die Oberfläche, Futterkörbe aus Draht sind dafür robuster und bieten der Strömung weniger Angriffsfläche. Für beide gilt: Je größer die Maschenweite, desto schneller löst sich das Futter aus dem Korb.

In der Regel haben Futterkörbe aus Kunststoff jedoch weniger und engere Öffnungen. Dadurch geben sie das Futter etwas verzögert frei, verlieren beim Absinken aber auch weniger Ladung im Mittelwasser.

Nicht nur die Maschenweite entscheidet darüber, wie schnell sich das Futter aus dem Korb löst. Auch über die Konsistenz und Feuchte des Futters kannst Du das regulieren. Eine lockere, eher trockene Mischung entweicht schneller aus dem „Käfig” als eine feuchte, recht klebrige mit starker Bindung.

In klarem Wasser können unbeschichtete Drahtkörbe gerade bei Sonnenschein eine deutliche Scheuchwirkung auf die Fische ausüben. Greife dann lieber zu einem lackierten Modell oder nimm einen unauffälligen Kunststoffkorb.

Schlittenkörbe tragen ihr Gewicht in Form einer Bleiplatte auf der Unterseite. Diese Form der Beschwerung sorgt dafür, dass sie in der Strömung förmlich am Grund kleben und nicht so leicht ins Rollen geraten. Beim Feederangeln im Fluss sind sie daher oft erste Wahl. Allerdings fliegen sie nicht besonders gut und eignen sich daher nur bis zu einer Wurfdistanz von etwa 50 Metern.

Speedkörbe und Jet Feeder
Modelle mit einem Bleiring am Ende wie der Jet Feeder von Browning kommen beim Einholen schneller an die Oberfläche als Körbe mit Bleispitze.

Wenn weite Würfe gefragt sind, kommen Speedkörbe zum Einsatz. Durch das am Ende liegende Gewicht fliegen sie deutlich weiter und genauer als Futterkörbe mit der typischen Bleiplatte auf der Unterseite. Dafür ist ihre Bodenhaftung geringer. Beim Feedern im Fluss musst Du sie daher deutlich schwerer wählen, um ein Abtreiben in der Strömung zu verhindern.

Im Stillwasser spielt die Bodenhaftung kaum eine Rolle. Hier kannst Du eigentlich immer Speedkörbe verwenden und die guten Wurfeigenschaften dieser Modelle nutzen.

Sehr gerne fische ich den Xenos Feeder aus dem Browning-Programm. Bei diesem Modell lässt sich über ein Schraubgewinde einfach das Gewicht wechseln. Auch kann ich ihn schnell zu einem Slow Sinking Feeder umrüsten. Doch dazu später mehr...

Der Browning Window Feeder ist eine pfiffige Mischung aus Madenkorb und klassischem Speedkorb. Es gibt ihn mit dauerhaft offenem Fenster und verschließbarem Fenster.

Das am Ende sitzende Bleigewicht und die aerodynamische Form machen den Window Feeder zu einem echten Wurfgeschoss. Durch den glatten, geschlossenen Kunststoffkörper kommt es höchst selten zu Verwicklungen mit dem Vorfach.

Den verschließbaren Window Feeder (rechts im Bild) kannst Du wie einen klassischen Madenkorb dazu verwenden, Maden pur zu füttern. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn Du es auf größere Fische abgesehen hast und keine kleinen durch die Gabe von Grundfutter anlocken möchtest. Die Maden entweichen dabei nach und nach über einen längeren Zeitraum aus den Löchern.

Bester Futterkorb für Maden
Mit dem Window Feeder lassen sich nicht nur Maden, sondern auch Wurmstückchen, Caster und Mückenlarven prima an den Platz bringen.

Der Open Window Feeder ist ebenfalls für den Transport größerer Mengen Lebendköder gedacht, gibt seine Fracht jedoch deutlich schneller frei. Du befüllst ihn zunächst mit Maden.

Damit im Flug nichts rausfällt, verschließt Du das Fenster im Anschluss mit etwas Grundfutter. Im Wasser löst sich das Futter dann schnell und die Ladung verteilt sich am Grund. In diesem Artikel erklärt mein Team-Kollege Kai Chaluppa übrigens, wie er mit dem Window Feeder gezielt auf Barben feedert.

Method Feeder und Futterkörbe mit Innenschnurführung werden vor allem zum Feedern mit Selbsthakmontage verwendet. Sie bieten einen sehr guten Selbsthakeffekt und fliegen konstruktionsbedingt sehr verwicklungsfrei.

Während Du Inline-Futterkörbe ganz normal befüllst, benötigst Du für Method Feeder eine kleine Form (englisch „Mould” genannt).

Zunächst legst Du den Haken in die Form, dann kommt Futter drauf und im Anschluss drückst Du den Method Feeder in die Form. Am Ende sitzt das Futter auf dem Method Feeder und der Köder ist im Futter mit „eingebacken”.

Method Feeder Futter
Beim Angeln mit dem Method Feeder kommen als Köder vor allem kleine Boilies, Pellets und Maiskörner zum Einsatz.

Im Wasser löst sich das Ganze rasch auf und der Hakenköder liegt perfekt präsentiert auf einem Häufchen Grundfutter.

Kommen wir noch mal auf den eingangs erwähnten Xenos Slow Sinking Feeder zurück – eine echter Spezialist, der in der passenden Situation absolut tödlich sein kann.

Der Clou ist ein am Ende sitzender Kunststoffkörper. Diesen kannst Du über eine Öffnung mit Wasser oder kleinen Bleischroten füllen und somit die Sinkgeschwindigkeit des Futterkorbes bestimmen.

Nach der Landung im Wasser kippt der Korb und gibt seine Ladung frei. Zusammen mit dem Futter und dem Hakenköder sinkt der Slow Sinking Feeder anschließend langsam zum Grund.

Feederangeln auf Rotaugen
Der langsam sinkende Korb ist nicht geeignet fürs Feedern in der Strömung und auch bei starkem Seitenwind kann der Einsatz schwierig sein.

Es gibt häufig Tage, an denen die Fische besonders gut auf absinkende Köder und Futter reagieren. Dann bist Du mit diesem Spezial-Korb garantiert ganz weit vorne! Schau Dir dazu auch mal mein Video zum Angeln mit dem Slow Sinking Feeder an.

Hoffentlich konnte ich Dir mit meiner Übersicht ein bisschen bei der Wahl des richtigen Futterkorbes helfen. Alle hier vorgestellten Modelle stammen übrigens aus dem Programm von Browning und sind hier im aktuellen Katalog zu finden. Wenn Du an weiteren Grundlagen zum Feederangeln interessiert bist, dann wirf auch mal einen Blick in unseren hilfreichen Ratgeber oder besuche unseren Browning-Kanal auf Youtube.


Fotos: Tobias Norff (19), Holger Bente (4), Jens Koschnick (4)

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