Welche Feederrute kaufen?

Das Zeug zum Feedern

Jens Koschnick zeigt Dir, welche Ruten, Rollen und Schnüre passen

Erfolgreiches Feederangeln hat viel mit dem richtigen Gerät zu tun. Rute, Rolle, Schnur und Vorfach sollten gut aufeinander abgestimmt sein. In der folgenden Grafik siehst Du Kombinationen für die gängigen Einsatzgebiete auf einen Blick.

Die Angaben in der Tabelle sind als Richtwerte zu verstehen. Ruten fallen mal weicher oder härter aus und Schnüre können je nach Hersteller ebenfalls stark variieren. Aber wenn Du Dich grob an meinen Tipps orientierst, bleibt Dir ein Fehlkauf sicher erspart. Oder Du greifst gleich auf eine Empfehlung aus dem Browning-Programm zurück. Dabei kann ich Dir versprechen, dass Du eine perfekte Kombination aus Rute, Rolle und Schnur in den Händen halten wirst.

Welche Feederrute
Denke daran, dass der Futterkorb ja auch noch gefüllt wird und damit einiges an Gewicht dazukommt.

Welche Feederrute kaufen?

In stehenden Gewässern oder Häfen genügen grundsätzlich leichte Futterkörbe zwischen 20 und 40 Gramm. Entsprechend benötigt die Feederrute nur ein geringes Wurfgewicht. Musst Du weit werfen, kann es aber auch an strömungsarmen Revieren sinnvoll sein, eine etwas härtere Rute zu wählen.

Das andere Extrem: Feedern am Fluss. Wer zum Beispiel auf Barben im Hauptstrom fischen möchte, benötigt eine Feederrute, die in der Lage ist, auch über 100 Gramm schwere Körbe zu werfen. Von Vorteil ist hier in jedem Fall eine längere Rute der 3,90- oder besser 4,20-Meter-Klasse. Damit kannst Du einfach mehr Schnur aus der Strömung heraushalten.

Wo wir gerade bei der Rutenlänge waren: Zum Angeln mit dem Method Feeder auf Karpfen und Schleie bevorzuge ich übrigens deutlich kürzere Modelle. Damit lassen sich die kampfstarken Fische in der Endphase des Drills leichter kontrollieren und über den Kescher führen.

Mit gut abgestimmtem Gerät lassen sich auch sportliche Fische wie diese Barbe sicher ausdrillen. Grundsätzlich wähle ich die Rute so weich wie möglich, damit sie die Bewegungen des Fisches schön abfedert. Das wiederum ermöglicht den Einsatz kleiner Haken und feiner Vorfächer.

Feederruten Spitzen
Die Unzen-Angabe bezieht sich auf das Gewicht, das nötig ist, um die Spitze bis zu einem bestimmten Winkel zu biegen.

Feederruten werden mit unterschiedlich starken Wechselspitzen geliefert. Die Angabe in Unzen (oz) beschreibt übrigens nicht das Wurfgewicht, sondern die Testkurve. Mehr zum Thema Maßeinheiten für Angler findest Du in diesem Artikel.

Je weicher die Feederspitze, desto besser werden vorsichtige Bisse angezeigt und desto weniger Widerstand setzt sie dem Fisch beim Biss entgegen. Zu fein sollte die Spitze aber auch nicht ausfallen. Wird sie durch Strömungsdruck oder Wind bereits stark gekrümmt, liefert sie nämlich keine sensible Bissanzeige mehr. Aber grundsätzlich gilt: Wähle die Spitze so weich, wie es die Gegebenheiten zulassen.

So eine ultra feine Spitze kann unter unglücklichen Umständen schon mal brechen. Achte beim Kauf einer Feederrute unbedingt darauf, dass Ersatzspitzen dafür erhältlich sind – bei Browning ist das übrigens selbstverständlich!

Welche Feederrolle kaufen?
Achte darauf, dass der Schnurclip sauber gearbeitet ist, damit die Leine beim Einclippen keinen Schaden nimmt!

Die richtige Rolle zum Feedern

Die Rolle sollte natürlich was Größe und Gewicht angeht zur Rute passen. Darüber hinaus zeichnet sich eine gute Feederrolle vor allem durch eine hohe Kraftübertragung aus (also eine eher niedrige Übersetzung). Das spart Kraft beim ständigen Einholen auch großer Futterkörbe. Wichtig ist außerdem ein robustes Getriebe, denn so eine Feederrolle ist schließlich den ganzen Tag über in Dauerbetrieb.

Eine vernünftige Bremse ist ebenfalls wichtig – vor allem, wenn Du es auf stark kämpfende Fische wie Karpfen, Schleien oder Barben abgesehen hast. Beim Feedern kommen sehr dünne Schnüre und feine Vorfächer zum Einsatz. Da darf die Bremse keinesfalls hakeln und ruckeln.

Die passende Schnur zum Feedern

Geflochtene oder monofile Schnur? Diese Frage beschäftigt viele Angler, die mit dem Feedern beginnen. In den meisten Situationen überwiegen die Vorteile der dehnungsarmen Geflochtenen. Mono setze ich eigentlich nur noch beim Method Feedern ein. Da kommen die Bisse ohnehin sehr deutlich und die Dehnung der Mono puffert die Kopfschläge und Fluchten der kräftigen Fische prima ab.

Erste Wahl: Auf meinen Feederrollen befindet sich fast ausschließlich Geflecht mit 0,12 Millimetern Durchmesser. Beim leichten Fischen nehme ich gerne die sinkende Cenex Feeder Braid. Fürs Grobe setze ich auf die robuste Black Magic Gold Braid. Diese kombiniere ich mit einer Schlagschnur aus 0,27er Black Magic Gold Mono.

Geflochtene bietet durch ihre kaum vorhandene Dehnung einfach die perfekte Bissanzeige. Selbst feinste Zupfer von kleinen Fischen werden direkt auf die Spitze übertragen. Und auch der Anhieb kommt ohne Verzögerung durch.

Monofile Schlagschnur und eine weiche Rute gleichen die fehlende Dehnung der Geflochtenen etwas aus. So kann ich problemlos feine Vorfächer und kleine Haken verwenden, ohne Vorfachbruch oder ein Ausschlitzen des Hakens befürchten zu müssen. Viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema Feedern findest Du übrigens im Browning-Kanal auf YouTube. Schau mal rein, wenn Du magst!


Fotos: Jens Koschnick (10), Bastian Gierth (3), Tobias Norff (2), Holger Bente (1) / Illustration: Bastian Gierth

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