Das Slip D-Rig
Ich bin neuen Karpfen-Rigs gegenüber sehr aufgeschlossen, probiere gerne verschiedenste Varianten aus, ändere sie nach meinen Vorstellungen ab, übernehme oder verwerfe sie wieder. Dabei zeichnet sich bei mir in den letzten Jahren ein klarer Trend ab: Immer öfter verzichte ich auf das klassische Haar als Verbindung zwischen Haken und Boilie. Denn wo kein Haar ist, kann sich auch keines verwickeln. Pop Ups (also schwimmende Boilies) fische ich schon sehr lange an verschiedenen D-Rigs – also ohne Haar. Beim Angeln mit Bodenködern experimentiere ich seit einiger Zeit mit dem auch Sliding D-Rig genannten Slip D-Rig – und bin damit absolut glücklich! Die gängige Variante habe ich allerdings noch ein wenig abgeändert. Aber sieh selbst ...
Ob Gewaltwurf oder Weißfischattacken – beim Slip D-Rig kann ich mir sicher sein, dass es fangfähig am Grund liegt. Und mindestens genauso wichtig: In den nachfolgenden Varianten hakt es einfach perfekt. Fast immer greift der Haken sauber in der Unterlippe der Karpfen. Bisher hatte ich mit diesem Rig noch keinen einzigen Aussteiger im Drill zu beklagen.
Meistens benutze ich für dieses Rig semisteifes, beschichtetes Material. Zunächst wird die Beschichtung am Ende auf einer Länge von etwa 10 Zentimetern entfernt.
Mit dem Vorfachende bildest Du nun eine Schlaufe und führst diese von der Innenseite des Hakens kommend durch das Öhr.
Anschließend einen Ring Swivel aufziehen und die Schlaufe über den Hakenbogen legen.
Nach dem Einschlaufen des Hakens sollte es so aussehen: Das „D” endet etwa auf Höhe des Widerhakens. Ich bevorzuge ein komplett steifes Rig. Daher achte ich darauf, dass ein Stück des beschichteten Vorfachteils bis durch das Hakenöhr reicht.
Passt die Länge? Dann fixiere nun das „D” zwischen Daumen und Zeigefinger und überwickle es mit dem klassischen No Knot-Knoten.
Fertig! Der No Knot-Knoten fixiert das „D”. Das überstehende Schnurende schneidest Du kurz ab.
Ich schiebe gerne noch einen Kicker auf das Hakenöhr. Der L-förmige Gummischlauch sorgt dafür, dass der Greifer noch schneller mit der Spitze nach unten kippt und somit in eine perfekte Position kommt, um in der Unterlippe des Karpfens zu fassen.
Das Ende des Rigs kannst Du nach Belieben mit einer Schlaufe oder einem Wirbel abschließen. Bewährt hat sich bei mir eine Vorfachlänge um 20 Zentimeter.
Beim herkömmlichen Slip D-Rig lässt sich der Haken nicht mal eben so austauschen. Dieser Punkt ist mir aber wichtig. Deshalb binde ich es meistens im Stile eines Multi Rigs.
Um den Haken zu wechseln, musst Du nur den Kicker vom Öhr schieben, den alten Greifer aus- und einen neuen einschlaufen. Da ich in der Regel nachgeschärfte, nadelspitze Haken verwende, die leider sehr schnell stumpf werden, ist der zügige Hakenwechsel für mich ein echter Pluspunkt.
Diese Variante funktioniert sowohl mit beschichtetem als auch weichem Geflecht einwandfrei. Ich binde das Rig aber meistens – wie auf dem Bild zu sehen – mit etwas steiferem Material, um Verwicklungen im Wurf zu vermeiden.
Bevorzugt setze ich beide Varianten des Slip D-Rigs mit einem „Schneemann” ein. Die Kombi aus sinkendem Boilie und Pop Up stellt sich am Grund auf und gewährleistet, dass der Haken flach und unauffällig auf dem Grund liegt. Bei „Solo-Sinkern” steht der Greifer durch den geringen Abstand zum Köder manchmal etwas unschön vom Boden ab. Wafter (ausbalancierte Boilies) funktionieren ebenfalls super am Sliding D-Rig.
Fotos: Tobias Norff (17), Björn Buchholz (2) / Illustration: Bastian Gierth
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