Schicke Schlaufe!
"Wie? Die haste echt selbst gemacht?", entfuhr es mir fast ungläubig, als Angelfreund Franz beim gemeinsamen Trip an die Karup Au seine astrein geschweißten Loops präsentierte. Die Schlaufen an den Enden seiner Fliegenschnüre sahen nicht nur absolut professionell aus, sondern hielten auch dem spontanen Belastungstest mühelos stand. Da man für die Fertigung dieser für den Vorfachwechsel so nützlichen Schlingen allerdings einen Haarglätter benötigt, hatte ich diesen Basteltipp für mich erst mal zu den Akten gelegt. So ein Gerät hatten wir zu Hause definitiv nirgendwo in den Frisierschubladen rumliegen. Noch nicht! Denn als ich von unserem Fliegenfischer-Trip wieder nach Hause kam, sprang mir noch in der selben Woche aus dem Prospekt eines Discounters so ein Haarglätter ins Auge. Wenige Tage später bereichterte meine umfangreiche Fliegenfischer-Ausrüstung nun auch so ein heißes Eisen! Das Ergebnis des unmittelbar darauf folgenden "Schweißer-Lehrgangs" siehst Du auf den folgenden Bildern.
Alles parat fürs Schlaufen schweißen: Neben Deiner Fliegenschnur und dem Haarglätter benötigst Du noch handelsübliche Schrumpfschläuche in Durchmessern zwischen 2 und 3 Millimetern sowie eine spitze Schere.
Zuerst kürzt Du den Schrumpfschlauch auf rund 3 Zentimeter Länge ein. Der Schlauch muss mindestens so lang sein, wie die Auflagefläche des Haarglätters breit ist.
Nun führst Du das Ende Deiner Fliegenschnur durch den Schrumpfschlauch und wieder zurück. Schieb die Schnur so zurecht, dass eine Schlaufe von rund 1 Zentimeter Länge entsteht. Achte darauf, dass das Ende der Fliegenschnur noch ein Stück weit im Schrumpfschlauch versteckt ist und nicht heraus ragt.
Kommen wir zur "heißen" Phase: Schalte den Haarglätter an und stelle die Temperatur auf 160° bis maximal 180° ein.
Nun legst Du Deine vorbereitete Schlaufe zwischen die Heizflächen und drückst sanft zu. Achte darauf, dass die Enden des Schrumpfschlauchs zu beiden Seiten etwas herausragen, damit die Fliegenschnur nicht direkte Hitze abbekommt.
Nach wenigen Sekunden schmilzt die Ummantelung der Fliegenschnur und verbindet sich unter dem sich in der Hitze zuziehenden Schrumpfschlauch zu einem gleichmäßigen Strang. Wenn der Loop abgekühlt ist, musst Du lediglich noch mit einer spitzen Schere vorsichtig den Schrumpfschlauch aufschneiden und entfernen.
Fertig ist der Loop! Sieht doch perfekt aus, oder? Ich habe aktuell übrigens damit angefangen, aus älteren Sinkschnüren passende Sinkvorfächer zurecht zu schneiden – und dank Haarglätter mit schicken Schlaufen zu versehen. Also, wann startest Du Deinen ersten "Schweißerlehrgang"?
Fotos: Holger Bente
