Rotaugen angeln mit Hanf
Rotaugen angeln mit Hanf

Kleines Korn mit großer Wirkung

Wir geben Tipps zum Angeln mit Hanf
Hanf zum Angeln kochen
Wundere Dich nicht: Die meisten Hanfkörner schwimmen zu diesem Zeitpunkt noch.

Bevor wir Hanf zum Angeln verwenden können, müssen wir die getrockneten Samen zubereiten. Gib dazu die Körner mit etwa der doppelten Menge Wasser in einen Kochtopf. Wer möchte, kann auch noch weitere Zutaten hinzufügen, um dem Hanf eine besondere Note zu geben. Hier findest Du zehn Rezepte für Partikelköder.

Hanf zum Angeln vorbereiten
Einige Angler übergießen den Hanf einfach mit kochendem Wasser und halten ihn dann schön warm – funktioniert auch!

Jetzt wird der Hanf für etwa fünf Minuten aufgekocht. Anschließend lässt Du ihn in seinem Sud am besten einfach auf der heißen Herdplatte stehen. Alternativ kannst Du ihn auch in eine Thermoskanne, Isolierbox oder einen Eimer füllen, der mit einer Decke umwickelt wird. Hauptsache der Hanf hat es noch eine Weile schön kuschelig warm.

Hanf zum Angeln zubereiten
Hanf gibt im Wasser laufend Ölpartikel ab, die nach oben steigen und sich so über eine weite Fläche verteilen. Vielleicht auch ein Grund für seine enorme Lockwirkung.

Nach etwa einem Tag sind die Körner fertig gequollen und bereit zum Angeln. Perfekt ist der Hanf, wenn die Körner aufgehen und ihr weißes Inneres zum Vorschein kommt.

Hanf anködern
Ein dünndrähtiger Haken der Größe 16 bis 20 passt gut für ein, zwei Hanfkörner.

Nur aufgeplatzte Hanfkörner lassen sich vernünftig anködern. Dazu führst Du den Haken in den Schlitz ein und stichst den Haken dann dicht am Rand durch eine der Schalenhälften. Zugegeben: Das Ganz ist etwas fummelig, lohnt sich aber! Vor allem Rotaugen fahren total auf Hanf ab.

Oft fällt es schwer, den feinen Stipphaken durch die recht harte Schale zu stechen. Du kannst die Hanfkörner aber prima mit einer Stecknadel vorbohren und auch schon einige „auf Vorrat" aufspießen. So geht das Beködern beim Angeln schneller von der Hand.

Hanf beim Karpfenangeln
Mit viel Gefummel und Sekundenkleber kanst Du Hanf auch am Haar befestigen. Allerdings werden Rotaugen und Brassen dann schnell zum Problem.

Karpfen sind total verrückt nach Hanf! Das ist eigentlich gut für uns, kann aber zu Schwierigkeiten führen. Denn wenn die Rüssler erst so richtig auf den Geschmack gekommen sind, lassen sie häufig alle anderen Happen links liegen. Und da die winzigen Körner beim Karpfenangeln nur schwer als Hakenköder einzusetzen sind, haben wir plötzlich ein Problem.

Partikelköder zum Karpfenangeln
Am besten kochst Du die verschiedenen Partikel alle zusammen auf und lässt sie gemeinsam über mehrere Tage ziehen, bis ein leicht säuerlicher Geruch entsteht.

Aus diesem Grund füttere ich Hanf niemals pur und auch nicht in Massen beim Karpfenangeln. Bewährt hat sich eine Partikelmischung mit etwa 10 bis 15 Prozent Hanf. Andere Köder wie Hartmais, Tigernüsse oder Kichererbsen nehmen das Aroma der Hanfkörner beim gemeinsamen Reifen im Sud an und eignen sich viel besser als Hakenköder.

Der Kochsud steckt voller Öl und attraktiver Aromen. Auf keinen Fall entsorgen! Du kannst mit dem Kochwasser zum Beispiel prima Pellets übergießen. Die kleinen Brocken saugen das Zeug richtig schön auf und geben es später im Wasser schnell wieder ab. Auch zum Anrühren von Grundfutter ist der Sud perfekt.

Auch Schleien können die Barteln kaum vom Hanf lassen. Es besteht aber dieselbe Gefahr wie beim Karpfenangeln: Füttern wir zu viel von dem guten Zeug, wollen die Fische nichts anderes mehr.

Grundfutter mit Hanf
Hanfmehl benötigt etwas Zeit, um Feuchtigkeit aufzunehmen. Das Grundfutter am besten schon am Abend vor dem Angeltag anmischen, damit es schön durchziehen kann.

Neben den eigentlichen Samen können wir auch verschiedene Hanfprodukte prima nutzen. Mein Grundfutter zum Angeln auf Schleien verfeinere ich immer mit Mehl aus geröstetem Hanf und einem guten Schuss Hanföl. Beide Zutaten eignen sich übrigens auch prima für die Boilieherstellung.


Fotos: Tobias Norff (10), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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