Der Mais ist heiß!

Mais ist vor allem ein super Köder für größere Weißfische, Schleien und Karpfen. Durch seine gelbe Farbe und den intensiven Duft fällt er unter Wasser auf und wird schnell von den Fischen gefunden.
Sind viele kleine Weißfische am Platz, gelingt es mit Mais häufig sehr gut, selektiv die größeren Kaliber zu fangen. Handlange Rotaugen oder Lauben zeigen in der Regel weniger Interesse an den gelben Körnern. Für einen fetten Brassen hingegen sind zwei Maiskörner genau der richtige Happen!
Mais ist ein relativ fester Köder. Beim Beködern solltest Du deshalb darauf achten, dass die Hakenspitze stets frei bleibt, damit sie im Fischmaul gut greifen kann. Zu Mais passt am besten ein Haken der Größe 8 bis 12 mit weitem Bogen.

Mais kannst Du hervorragend mit Lebendködern wie Maden und Würmern kombinieren. So kommt zu Farbe und Geruch auch noch Bewegung als Anreiz für die Fische hinzu.
Mais wird von vielen Anglern als Köder verwendet. Es kann daher an manchen Gewässern sein, dass die Fische ihn nach einiger Zeit mit Gefahr in Verbindung bringen. Hier hilft es, den Mais ein wenig zu verändern – mit einem neuen Duft zum Beispiel. Tipp: Ein knapper Teelöffel Top Secret Rot pro Dose ist mein Lieblingsrezept seit Kindheitstagen.

Eine andere Farbe kann ebenfalls Wunder wirken. Allerdings lässt sich Mais nicht so einfach färben. Meiner Erfahrung nach funktioniert's am besten mit Goo-Lockstoff* (über Korda im Fachhandel erhältlich). Die Sorte „Almond Supreme” verleiht den Körnern ein grelles Pink. Zubereitung: Den Mais abtropfen lassen, einige Spritzer Goo unverdünnt (!) dazugeben, gut durchmischen und ein, zwei Tage im Kühlschrank stehen lassen. Zwischendurch gelegentlich mischen, damit die Körner gleichmäßig Farbe annehmen.

Auch als Farbtupfer macht sich gefärbter Mais gut. Dieser Happen dürfte den Karpfen und Schleien sofort ins Auge stechen!
Den aromatischen Saft aus der Dose solltest Du übrigens nicht wegkippen. Er macht sich gut im Grundfutter und eignet sich auch prima, um damit Futterpellets zu benetzen.

Maispellets*, dazu ein bisschen Gemüsemais samt Saft – fertig ist ein unkompliziertes, günstiges Lockfutter für Schleien und Karpfen.

Karpfen werden während der Aufzucht häufig mit Mais gefüttert. Geschmack und Optik sind ihnen daher vertraut. Kein Wunder also, dass die Satzkarpfen im Vereinsteich auf die gelben Körner fliegen.

Künstliche Maiskörner bringen ebenfalls Farbe ins Spiel, haben aber noch einen Vorteil: Sie schwimmen in der Regel und eignen sich damit bestens, um auftreibende oder perfekt ausbalancierte Köder zu kreieren. Mehr dazu findest Du in diesem Artikel über schwerelose Karpfenköder.
Gemüsemais hat an sich schon ein intensives Aroma. Noch viel intensiver wird's, wenn Du den Mais durch den Mixer drehst. Die entstehende Maispampe riecht extrem und lässt sich prima ins Grundfutter mischen.
Der Maisbrei bildet im Wasser eine auffällige Wolke. Noch ein Vorteil: Die gelbe Suppe riecht und schmeckt zwar absolut verführerisch, kann aber von den Flossenträgern kaum aufgenommen und gefressen werden. Sie sättigt die Fische daher nicht.

Hartmais, auch Futtermais genannt, erscheint im Vergleich zu den Körnern aus der Dose wenig attraktiv. Gerade Karpfenangler schätzen ihn jedoch, da er wesentlich härter ist als Gemüsemais und damit nicht so verlockend für Weißfische.
Damit aus den harten, nahezu geruchlosen Körnern echte Spitzenköder werden, musst Du sie richtig zubereiten: Den Hartmais am besten kurz kochen oder mit kochendem Wasser übergießen und an einem warmen Plätzchen bedeckt mit Wasser quellen lassen. Nach etwa 24 Stunden sind die Körner zum Angeln geeignet. Aber am besten geduldest Du Dich noch drei, vier Tage, bis der Mais gärt und einen säuerlichen Geruch entwickelt. Darauf stehen die Fische total! Hier findest Du weitere fängige Zubereitungstipps für Mais und andere Partikelköder. Schau mal rein!
Fotos: Tobias Norff (14), Holger Bente (2), Bastian Gierth (1), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth
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