Zum Kugeln!
Viele Karpfenangler machen ihre Boilies selber. Damit lässt sich der eine oder andere Euro im Vergleich zu Fertigboilies sparen. Aber eigentlich noch viel wichtiger: Wenn wir Boilies selber rollen, wissen wir, was wirklich drin ist in den Murmeln, und können uns außerdem sicher sein, dass sie frisch sind. An Gewässern mit hohem Angeldruck hebst Du Dich mit Eigenkreationen von den anderen Anglern ab. Deine Boilies benutzt nur Du alleine. Das kann ein gewaltiger Vorteil sein! Es spricht also einiges dafür, die Arbeit auf sich zu nehmen, und seine Boilies selber zu machen. Unser kleiner Kochkurs zeigt Dir, wie ein Boilie hergestellt wird. Denn die Zubereitung ist eigentlich immer gleich, ob Du nur mal eben ein Kilo Fertigmischung abrollen oder einen Jahresvorrat anlegen möchtest. Wir wünschen Dir viel Spaß in der Küche – und dicke Karpfen auf Deine ersten selbst gerollten Boilies!
ZUTATEN & UTENSILIEN: ✔ Boilie-Mix ✔ Boilieroller ✔ Speiseöl ✔ Salz ✔ Flavour (Aroma) und Sweetener (Süßstoff) ✔ Eier (etwa 10 Stück pro Kilo)
Zunächst schlagen wir die Eier in eine geräumige Rührschüssel. Pro Kilo Trockenmix benötigen wir rund zehn mittelgroße Eier – immer etwas abhängig von den Zutaten in der Mischung.
Grundregel: Zunächst alle flüssigen Zutaten sorgfältig mischen. Jetzt kommen also (wenn gewünscht) Aroma und Süßstoff dazu.
Ein Schuss Öl macht den Teig geschmeidig und erleichtert die weitere Verarbeitung. Pro Kilo Mix genügen ein, zwei Esslöffel.
Kleiner Tipp am Rande: Salz ist ein natürlicher Geschmacksverstärker und macht sich in jedem Boilie gut – auch in süßen Ködern! Gib einfach einen Teelöffel voll mit zu den Eiern.
Mit dem Mixer werden alle Zutaten sorgfältig durchgerührt.
Jetzt wird nach und nach der trockene Boiliemix untergerührt.
Ein normaler Küchenmixer stößt irgendwann an seine Grenzen, wenn der Teig fester wird. Wir stellen um auf Handbetrieb!
Der fertige Teig sollte recht weich und geschmeidig sein, aber nicht mehr an den Händen kleben.
Jetzt darf endlich der Boilieroller zum Einsatz kommen. Bei vielen kleinen Modellen ist die Rückseite dafür vorgesehen, passende Teigwürste zu rollen (siehe Foto). Bei großen Boilierollern wird der Teig in der Regel mit einer Spritze (Sausage Gun) direkt auf den Roller gespritzt.
Wurst zu lang geworden? Macht nix: Einfach abschneiden oder mit dem Oberteil des Rollers abdrücken.
Nun das Oberteil des Rollers aufsetzen und nach unten drücken. Die Teigwurst wird dabei in gleich große Stück geteilt.
Mit leichtem Druck bewegst Du das Oberteil des Boilierollers nun zwei-, dreimal vor und zurück. Na, das sieht doch schon nach Boilies aus!
Boilieteig trocknet recht schnell aus und lässt sich dann immer schwerer zu Kugeln rollen. Verarbeite deshalb am besten gleich den ganzen Teig in einem Rutsch, bevor es ans Kochen geht.
Jetzt werden die Teigkugeln ins kochendes Nass geworfen. Wichtig: Nimm nicht zu viele auf einmal! Das Wasser sollte nicht aufhören zu kochen, sonst ziehen die Boilies unnötig viel Feuchtigkeit.
Nach drei, vier Minuten beginnen die Boilies im kochenden Wasser zu schwimmen. Das Zeichen für Dich, sie wieder rauszufischen.
Zum Abtropfen kommen die frisch gekochten Boilies auf etwas Küchenpapier, ein Handtuch oder Gitter.
Die frischen Boilies sind jetzt noch recht weich und sollten eine Weile getrocknet werden, bis sie den gewünschten Härtegrad erreicht haben. Zwischendurch mal wenden oder die Murmeln am besten auf ein Gitter legen, damit sie gleichmäßig trocknen. Und dann heißt es: Ab ans Wasser, die Karpfen freuen sich schon auf Deine Boilies!
Fotos: Bastian Gierth
