Pack die Tiger in den Topf!
Dass Tigernüsse von Karpfen geliebt werden, ist längst kein Geheimnis mehr. Der süßliche, nussige Geschmack scheint den Bartelträgern sehr zu munden. Zusätzlich bieten die kleinen Knollen einige Vorteile gegenüber Boilies. Sie werden im Wasser nicht weich und daher auch nicht zur leichten Beute von Brassen und anderen Weißfischen. Krebse und Wasservögel können mit Tigernüssen übrigens ebenfalls recht wenig anfangen. Unser Futter bleibt also liegen für die Karpfen! Trotz dieser Vorteile wird der Erdmandel, wie die Tigernuss eigentlich heißt, wenig Vertrauen entgegengebracht. Die meisten Karpfenangler nehmen sie höchstens als Beifutter und fischen dann in der Regel doch mit Boilies. Fehler! Denn wenn die Tigernuss richtig zubereitet wird, ist sie ein echter Karpfen-Magnet.
Zunächst schnappen wir uns den größten Topf, den wir in der Küche finden können. Diesen befüllen wir etwa zur Häfte mit den trockenen Tigernüssen. Der Rest wird mit Wasser aufgefüllt.
In das Wasser geben wir noch eine ordentliche Portion Zucker. Er beschleunigt später den Gärprozess der Tigernüsse. Ein guter Kaffeebecher voll darf es gerne sein auf einen großen Topf voll Nüsse.
Ab auf den Herd! Jetzt sollten die Tigernüsse etwa 45 Minuten lang vor sich hin köcheln. Viele Angler machen es übrigens andersherum, weichen die Tigernüsse erst 24 Stunden ein und kochen sie anschließend ab. Geht auch. Ich finde die gezeigte Variante aber praktischer, weil wir uns einmal das Umfüllen sparen.
Die kochend heißen Tigernüsse werden in einen Eimer mit Deckel oder eine Thermobox umgefüllt. Ganz wichtig: Die Köder müssen komplett mit Wasser bedeckt sein. Notfalls noch mal mit dem Wasserkocher etwas nachgießen.
In einer Thermobox bleiben die Tigernüsse lange warm und quellen noch weiter auf. Auch die Gärung setzt bei höheren Temperaturen schneller ein. Eimer können wir zur Isolierung mit einer alten Decke oder einem Schlafsack umwickeln.
Nach 24 Stunden sind die Tigernüsse fertig zum Angeln. Ihre volle Fangkraft entfalten sie jedoch erst, wenn sie nach drei, vier Tagen vergoren sind und sich ein zäher Schleim gebildet hat. Der säuerlich, süßliche Geruch bringt Karpfen um den Verstand. Zusätzlich kannst Du Partikel mit allerlei Zusätzen noch attraktiver machen. Hier findest Du zehn Rezepte dafür.
Wo viele Angler nur mit Boilies fischen oder viele Weißfische und Krebse die Köder klauen, setzt Tobias Norff verstärkt auf Tigernüsse – mit Erfolg!
Fotos: Tobias Norff
