Hakengrößen und Hakenformen
Hakengrößen und Hakenformen

Der große Hakenführer

So findest Du den richtigen Angelhaken
der Angelhaken
Guter Test: Wenn die Hakenspitze unter leichtem Druck Halt in Deinem Fingernagel findet, ist sie schön scharf!

Schauen wir uns erst mal einen Haken im Detail an und klären die Fachbegriffe: Zum Anbinden an die Schnur dienen entweder ein Öhr (1) oder ein Plättchen am Ende des Hakenschenkels (2). Die Biegung wird als Hakenbogen (3) bezeichnet. Die meisten Haken sind mit einem Widerhaken (4) versehen. Der soll verhindern, dass sich der Haken allzu schnell wieder aus dem Fischmaul löst. Die Hakenspitze (5) kann gerade oder nach innen gebogen sein – je nach Modell. Achte beim Kauf und auch später am Wasser penibel darauf, dass die Spitze stets richtig scharf ist!

Haken gibt es von winzig bis riesig. Die Größenbezeichnung ist dabei etwas unlogisch: Je Größer die Zahl, desto kleiner der Haken. Ein 12er ist also kleiner als ein 2er. Doch damit nicht genug der Verwirrung. Diese Nummerierung reicht nur bis zur Hakengröße 1. Noch größere Modelle werden dann mit 1/0, 2/0, 3/0 ... bezeichnet. Und dann gilt plötzlich: Je größer die Zahl vor dem /0, desto größer ist auch der Haken. Sehr merkwürdig, ist aber nun mal so!

In der Tabelle findest Du die passenden Hakengrößen und Hakenformen zu den gängigsten Ködern. In der rechten Spalte geben wir Empfehlungen aus dem riesigen Hakenprogramm von Gamakatsu. Mit diesen Modellen machst Du garantiert nix verkehrt! Wenn Du es genauer wissen möchtest, lies einfach weiter...

Am Haken hängt der Fisch! Ist das „Eisen" zu dünndrähtig und schwach, kann es im Drill aufbiegen oder brechen. Die Drahtstärke muss daher immer zu der Fischart passen, auf die Du es abgesehen hast. So kann auf Rotaugen zum Beispiel ein sehr dünner Haken zum Einsatz kommen, während Du zum Angeln auf schwere, kampfstarke Karpfen einen sehr robusten, dicken Haken benötigst.

Manchmal gibt der Köder schon die Drahtstärke vor: Maden könntest Du zum Beispiel gar nicht heil auf einen dicken Haken aufziehen.

Damit der Haken gut im Fischmaul fassen kann, ist es wichtig, dass die Hakenspitze beim Beködern frei bleibt. Deshalb kommen für größere, dickere Köder nur Haken mit recht weitem Bogen in Frage – beim Angeln mit Mais zum Beispiel. Möchtest Du eine schlanke Made anbieten, genügt hingegen ein Haken mit sehr schmalem Bogen.

Bedenke bei der Wahl der Hakenform immer auch das Maul des Fisches. Arten mit sehr kleinen Futterluken – Aale und Plattfische zum Beispiel – erfordern einen schmalen Haken. Ein zu breiter Hakenbogen würde hier unweigerlich zu Fehlbissen führen, da er die Köderaufnahme behindert.

Die meisten Haken haben ein Öhr. Du kannst Sie zum Beispiel mit dem Clinch-Knoten oder Grinner-Knoten anbinden. Einige, in der Regel kleinere Modelle, weisen nur eine flache Verdickung am Ende des Schenkels auf – das sogenannte Plättchen. Sie werden mit einem speziellen Plättchenhaken-Knoten angebunden.

Haken für die Haarmontage brauchen ein Öhr. Nur so lässt sich das Haar mit dem bewährten No Knot-Knoten durchbinden. Bei den Karpfenhaken gibt es übrigens zahlreiche verschiedene Formen, die einen eigenen Artikel wert sind. Eine gute Übersicht sowie Erklärungen zu den einzelnen Modellen findest Du im Gamakatsu-Programm.

Haken haben nicht nur die Aufgabe, sicher im Fischmaul zu fassen, sondern geben auch dem Köder Halt. Einige Modelle tragen zusätzliche Widerhaken am Schenkel, die ein Verrutschen des Köders beim Auswerfen verhinden sollen. Vor allem beim Angeln mit Würmern, aber auch Fischfetzen macht der Einsatz solcher Haken wirklich Sinn.

Mein Favorit zum Aalangeln mit Wurm: der Gamakatsu LS-3113 (hier in der roten Ausführung). Er ist stark, hält den Wurm dank zusätzlicher Widerhaken sehr gut und passt mit seiner schlanken Form perfekt zum kleinen Maul der Aale.

Haken für Forelle
Haken müssen nicht immer unauffällig sein: Ein grelle Farbe kann die Fische zusätzlich reizen!

Speziell zum Angeln mit Teigen und Pasten wurde dieses Modell entwickelt. Der Gamakatsu LS-5314 trägt eine kleine Metallspirale auf dem Schenkel, um die der Teig geknetet wird – hält bombig!

Ist die Hakenspitze zur Seite gebogen, spricht man übrigens von einem geschränkten Haken. Solche Modelle drehen sich förmlich ins Fischmaul und halten dort auch sehr gut. Geschränkte Haken unterstützen außerdem das Drehen des Köders – zum Beispiel beim Forellenangeln mit Bienenmaden.

Beim Angeln mit Köderfisch auf Hecht verwenden viele Angler zu große Haken. Nimm lieber kleinere, denn die spürt der Fisch bei der Köderaufnahme nicht so schnell. Trotz geringer Größe müssen die Drillinge aber natürlich richtig stabil sein – so wie der Treble 18 von Gamakatsu, den ich gerne als 4er und 6er benutze.


Fotos: Tobias Norff (17), Gamakatsu (12), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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