Gummi oder Faden?
Oft sind es die kleinen Dinge, die einen beim Angeln schier zur Verzweiflung treiben können. Beim Posenfischen gehört definitiv der Schnurstopper dazu. Wenn er verrutscht, steht die Pose nicht mehr richtig. Fällt er sogar ganz ab, müssen wir erneut ausloten und mühsam die richtige Einstellung für die Montage finden. Richtig viel „Freude" macht auch ein Posenstopper, der ständig in den Rutenringen hakt und so jeden Wurf zum Glücksspiel macht. Kurz: So ein Schnurstopper ist echt ein wichtiges Detail an jeder Laufposenmontage! In diesem Artikel zeigen wir Dir, welche Varianten es überhaupt gibt, für welche Situationen sie gedacht sind und wie Du sie auf der Schnur montieren kannst. Also, Vorhang auf für unsere Stopper-Parade!
Schnurstopper im Einsatz: Die frei auf der Schnur gleitende Laufpose wird vom links im Bild zu sehenden Schnurstopper an gewünschter Stelle gestoppt und hält den Köder somit in der gewünschten Tiefe. Im Folgenden zeigen wir Euch die gängigsten Stoppervarianten, mit denen Ihr für jeden Einsatzbereich gewappnet seid.
1. Gummistopper
Diese im Handel erhältlichen Schnurstopper aus Silikon bekommt Ihr mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Es gibt sie von ganz klein zum feinen Posenfischen auf Friedfisch bis ganz groß für kräftige Montagen zum Wallerfischen.
Die Montage ist denkbar einfach: Zuerst führt Ihr Eure Schnur durch eine der Ösen.
Anschließend legt Ihr die Schnur zurück und haltet Sie fest zwischen den Fingern. Den Silikonstopper schiebt Ihr nun über die doppelt gelegte Schnur auf Eure Hauptschnur.
So soll's aussehen: Der Gummistopper sitzt fest auf der Monofilen und ist trotzdem noch gut zu verschieben. Auf Geflochtener gerät dieser Stopper jedoch an seine Grenzen: Auf Dauer zerschneidet die raue Oberfläche das weiche Silikon!
2. Gummiband-Schnurstopper
Eher eine Notlösung, aber funktioniert auch: Ein Stück von einem handelsüblichen Haushaltsgummi dient als Stopper und wird durch eine Schlaufe in der Schnur gehalten. Nachteil dieses Stoppers: Er ist nicht einfach verschiebbar.
Die Bindeweise ist recht simpel: Ihr schiebt ein Stück Gummiband durch eine mit der Schnur gelegte Schlaufe und zieht sie zu. Anschließend das Gummiband auf die gewünschte Länge einkürzen und fertig ist der Behelfs-Stopper.
3. Ventilgummistopper
Früher benutzte man die kleinen Gummischläuche, die auf vielen Fahrradventilen saßen, als Posenstopper. Ersatzweise funktionieren aber auch alle anderen dünnen und weichen Silikon- oder Gummischläuche. Ihr benötigt für einen Stopper ein Stück Schlauch von maximal 0,5 Zentimetern.
Das Anbringen des Ventilgummistoppers ist denkbar simpel: Ihr fädelt die Schnur zweimal durch den Schlauch.
Anschließend zieht Ihr die entstandene Schlaufe einfach zu – fertig!
4. Fadenstopper
Der Klassiker unter den Posenstoppern! Im Prinzip handelt es sich um vorgefertigte Stopperknoten, die auf ein Röhrchen gebunden im Handel erhältlich sind.
So bringt Ihr diese vorgefertigten Stopper an: Zuerst die Hauptschnur durch das Röhrchen fädeln.
Dann schiebt Ihr vorsichtig einen der Knoten über das Röhrchen auf die Schnur. Vorsichtig deswegen, weil die Knotenwindungen sauber parallel bleiben und sich nicht überlappen sollen.
So sieht's sauber aus, oder? Nun vorsichtig die beiden Schnurenden des Stoppers greifen und gleichmäßig zuziehen.
Zum Schluss nur noch stramm zuziehen und die losen Schnurenden nicht zu knapp abschneiden, um den Knoten nachträglich bei Bedarf wieder festziehen zu können. Das Ergebnis ist ein kleiner, gut sitzender Knoten, der sich auch noch prima verschieben lässt.
Blöd nur, wenn die Posenöse (wie am unteren Modell) so groß ist, dass der Fadenstopper durchrutschen oder drin stecken bleiben könnte.
Genau für diesen Fall werden die Fadenstopper fast immer mit zusätzlichen Plastikperlen geliefert. Die Perle wird zwischen Posenöse und Stopper aufgezogen und sorgt dafür, dass die Pose nicht über den Stopper rutschen kann.
Was tun bei schweren Posen und entsprechenden Bleigewichten? Ein Schnurstopper alleine würde sicher nach und nach verrutschen. Montiert in diesem Fall einfach zwei Schnurstopper hintereinander – das hält zumeist bombenfest!
Manchmal angelt man in so großen Tiefen, dass der Schnurstopper auch durch die Rutenringe gleiten muss – in der Regel kein Problem. Bei Rutenringen mit sehr kleinem Durchmesser (Matchruten!) sind herkömmliche Stopper (links im Bild) oft zu dick. Benutzt in diesem Fall einfach ungewachste Zahnseide (rechts im Bild): Damit produziert Ihr kleine, feine Stopperknoten, die bestens durch die Ringe gleiten!
Geflochtene Schnur bereitet oft Probleme. Gummistopper werden von ihr zerschnitten, Fadenstopper sitzen auf ihr häufig nicht fest genug. Die besten Posenstopper für Geflecht bindest Du Dir am besten selber aus Powergum. Das hält bombig! Die Anleitung für den Stopperknoten findet Ihr hier.
Fotos: Holger Bente (18), Tobias Norff (3) / Illustration: Bastian Gierth
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