Aal angeln Tipps
Aal angeln Tipps

Aalangeln im Fluss

Die besten Stellen, Tipps und Tricks für mehr Bisse

Spezielle Köder zum Aalangeln im Fluss gibt es nicht. Die Klassiker – Tauwurm und Köderfisch – verfehlen auch hier ihre Wirkung nicht, wobei Würmer sicherlich die meisten Bisse bringen.

Gerade beim Angeln in starker Strömung sollten wir uns jedoch bei der Anköderung besondere Mühe geben. Der Tauwurm rutscht durch den Strömungsdruck schnell in den Hakenbogen, bildet dort ein dickes, wenig mundgerechtes Knäuel und sorgt dadurch für Fehlbisse. Besser: Den Wurm mit der Ködernadel der Länge nach aufziehen. Diese und andere Anköderungsvarianten findest Du übrigens in dem Artikel „Variationen vom Wurm".

Spezielle Aalhaken mit Widerhaken auf dem Schenkel verhindern zusätzlich ein Rutschen des Köders. Der Tauwurm hält sogar noch besser, wenn Du Deine Haken mit so einem selbstgemachten Köderhalter aus Schrumpfschlauch ausstattest.

Aalangeln Montagen
Flache Bleie sind in starker Strömung von Vorteil, da sie nicht so schnell ins Rollen geraten.

Eine ganz einfache Laufbleimontage mit einem 40 bis 60 Zentimeter langen Vorfach genügt zum Aalangeln im Fluss. Wichtig: das Vorfach nicht zu fein wählen. Steine, Muscheln, Krebse und auch die kleinen, spitzen Zähnchen der Aale setzen der Schnur ganz schön zu. Ich wähle daher eine mindestens 0,35 Millimeter starke Monofile als Vorfach.

Wollhandkrabbe beim Aalangeln
Fischfetzen werden von den Krabben auch angeknabbert, halten aber etwas länger durch als Würmer.

Vor allem in Norddeutschland zu finden: die Wollhandkrabbe. Die lästigen, einst aus Asien eingeschleppten Biester können einem das Aalangeln ganz schön vermiesen. Gegen den Köderklau durch die Scherenträger kann man nicht viel machen. Da hilft nur regelmäßige Kontrolle der Montagen und Erneuerung der Köder. Wird's zu schlimm, wechsel am besten den Platz – manchmal bringt das was.

Die Ruten sollten beim Aalangeln im Fluss hoch aufgestellt werden, um möglichst viel der Hauptschnur aus dem Wasser herauszuhalten und sie so dem Strömungsdruck zu entziehen.

Aale fangen mit Aalglocke
An welcher Rute bimmelt es denn da? Ein Knicklicht an der Rutenspitze hilft in der Nacht ungemein bei der Beantwortung dieser Frage.

Bei einer solchen Rutenstellung ist eine Bissanzeige über die Rutenspitze ideal. Damit sie ja keinen Zupfer verpassen, bringen die meisten Aalangler ein Glöckchen an der Spitze an – eine uralte, aber gerade beim Angeln am Fluss immer noch sinnvolle Methode. In unserem „Soundcheck" haben wir übrigens die gängigsten Aalglocken verglichen.

Technik und Gerät sind beim Aalangeln eher zweitrangig. Wichtiger ist es, die Köder an den richtigen Stellen zu präsentieren. Beginnen wir mit den Angelplätzen an großen Flüssen: Änderungen der Uferbefestigung sind immer einen Versuch wert – zum Beispiel der Übergang von der Steinpackung zu einer Spundwand (1). Pfeiler und Poller aller Art bieten Versteckmöglichkeiten und Schutz vor der Strömung (2). Am Fuß der Steinpackung (3) sollte immer eine Montage liegen. Die Steine stecken voll mit Nahrung – und oft auch Aalen! Gibt es eine ausgeprägte Fahrrinne (4), sind deren Kanten Hotspots für richtig große Aale. Dort brauchst Du allerdings oft sehr schwere Bleie. Immer gut auf Aal: Strömungskanten, also die Übergänge zwischen ruhigem Wasser und Hauptstrom. Sie bilden sich unter anderem vor Buchten (5) und Buhnen (6). Apropos Buhnen: Am Kopf der Steinschüttungen finden sich häufig ausgespülte, tiefere Bereiche (7). Hier unbedingt mal probieren!

Ganz andere Angelplätze findest Du an kleinen Flüssen und Bächen vor. Hotspot Wehr (1): Unterhalb solcher Barrikaden gibt's meistens ausgespülte, tiefere Bereiche – top für Aal! Steinfelder (2) in einem sonst eher sandigen Bach bieten begehrte Versteckmöglichkeiten für Aale und ihre Nahrung. Klassischer Platz: eine tiefere Außenkurve (3). Die Schlängler lauern hier oft erstaunlich dicht am Ufer in der ausgespülten Rinne. Aale lieben Verstecke – zum Beispiel umgestürzte Bäume und ins Wasser ragende Äste (4). Hier nicht zu fein fischen, die Aale müssen nach dem Biss gleich aus dem Gehölz gezerrt werden, bevor sie sich festsetzen können. Mündungen von Nebengewässern (5) und ruhiger fließende, tiefere Bereiche (6) sind ebenfalls immer einen Versuch wert.

Aale sind überwiegend nachtaktiv. Aber gerade in großen, trüben Flüssen wie der Elbe lassen sie sich häufig schon mitten am Tag überlisten. Gleiches gilt für Flüsse, die nach Hochwasserphasen stark eingetrübt sind. Probiert's mal aus!


Fotos: Tobias Norff (9), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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