Cheburashka Rig auf Zander

Flexibel bleiben

Mit dem Cheburashka Rig auf Barsch und Zander
Cheburashka Rig
Die Einhängeköpfe sind im Handel zum Beispiel auch unter den Namen Bottom Jig, Flex Head oder Flexi Jig zu finden.

Hinter dem Cheburashka Rig verbirgt sich im Grunde nichts weiter als ein simpler Einhängejigkopf. Gewicht und Haken sind – anders als beim normalen Jigkopf – über eine Metallklammer beweglich miteinander verbunden.

Der Cheburashka Jig hat viele Vorteile
Der Name Cheburashka geht auf eine russische Film- und Romanfigur zurück: ein affenähnliches Wesen mit übergroßen Ohren, das ständig umfällt.

Im Vergleich zum herkömmlichen Jigkopf ergeben sich daraus einige Vorteile:

✔ durch die flexible Verbindung spielt der Gummiköder lebhafter
✔ das „Gelenk” lässt den Köder nach dem Auftreffen am Grund umklappen – Barsch und Zander mögen das!
✔ schneller Wechsel des Kopfgewichts ohne Beschädigung des Gummiköders
✔ Kopfgewichte und Ködergrößen sind frei kombinierbar
✔ Köder kann beim Biss leichter vom Fisch „gefaltet” und eingesaugt werden
✔ Einsatz von Offset-Haken möglich
✔ weniger Hänger, da sich der flexible Kopf nicht so schnell zwischen Steinen verkeilt

Die besten Köder fürs Cheburashka Rig

Grundsätzlich kannst Du fast alles, was der Weichplastikmarkt hergibt auch am „Chebu” anbieten. No Action Shads profitieren besonders von der flexiblen Verbindung und spielen am Cheburashka Rig deutlich lebhafter als an einem Kopf mit starrem Haken.

Sehr gerne fische ich Gummikrebse und Creature Baits am Cheburashka Jig. Das Ganze funktioniert dann im Grunde wie ein Texas Rig, erfordert aber kein extra Vorfach und ich kann somit schnell zwischen normalem Gummifisch und Krebs wechseln.

Köder mit Auftrieb (hier der Bubble Shrimp aus dem Kunstköderprogramm von Daiwa) richten sich dank beweglicher Befestigung schön am Grund auf und zittern in den Pausen lange nach.

Natürlich kannst Du ganz normale Gummifische mit Schaufelschwanz ebenso fängig am Cheburashka Jig präsentieren. Stehen Barsch und Zander auf viel Aktion, ist diese Kombi sicherlich kaum zu schlagen.

Cheburashka-Montage

Für die Montage benötigst Du neben dem Gummiköder Deiner Wahl lediglich das Cheburashka-Blei und einen geeigneten Haken (dazu später mehr).

Ziehe Deinen Gummiköder auf den Haken und hänge die Metallklammer in das Hakenöhr ein. Die breitere Seite der Klammer muss dabei zum Köder zeigen.

Die Klammer schiebst Du nun durch den Schlitz im Cheburashka Jig. Und das war's auch schon!

Zander angeln mit Cheburashka Jig
Die Metallklammer ist offen und kann unter Umständen aufbiegen, wenn sie nicht mehr von dem Bleikopf fixiert wird.

Die Klammer sitzt recht stramm in dem „Chebu”-Jig. Theoretisch könnte sie beim Fischen oder im Drill aber auch aus dem Schlitz rutschen. Ich knote den Cheburashka Jig deshalb nicht direkt ans Vorfach, sondern nehme lieber einen Karabiner, der gleichzeitig als Stopper dient.

Cheburashka Jigs werden aus Blei oder Tungsten (Wolfram) hergestellt. Blei ist natürlich günstiger und bietet sich überall dort an, wo häufiger mit Abrissen zu rechnen ist. Tungsten-Köpfe sind bei identischem Gewicht deutlich kleiner und sinken schneller. Sie vermitteln ein etwas besseres Ködergefühl und lassen Dich Grundkontakte deutlicher spüren.

Möchtest Du kleine Gummifische mit relativ schweren Köpfen kombinieren, bietet sich ebenfalls Tungsten an. Der Kopf wirkt dann im Verhältnis zum Köder nicht so überdimensioniert.

Bei der Cheburashka-Technik können verschiedene Hakenformen zum Einsatz kommen: gebräuchlich sind Offset-Haken und Einzelhaken. Wichtig ist, dass diese den Gummiköder sicher halten. Denn während bei herkömmlichen Jigköpfen ein Bleikragen oder Haltedraht als Fixierung des Köders dient, muss diese Aufgabe beim Cheburashka Rig einzig und allein der Haken erfüllen.

Montage mit Offset-Haken

Die meisten Angler verwenden Offset-Haken beim Fischen mit dem Cheburashka Rig. Der Köder wird hier durch den Doppelknick vor dem Hakenöhr sehr sicher gehalten. Da der Haken dicht am Köder anliegt, sammelt er am Grund keine Blätter oder Äste auf und auch die Hängergefahr ist bei dieser Montage sehr gering.

Nicht alle Gummis funktionieren gut in Verbindung mit Offset-Haken. Weiche Köder mit Bauch- oder Rückenfalte – wie hier der Tournament D' Fin von Daiwa – sind ideal, weil sie das Eindringen des Hakens beim Biss begünstigen. Mehr zum Thema Offset-Haken findest Du in diesem Artikel.

Mit weedless (also krautfrei) am Offset-Haken montierten Gummis kannst Du das Cheburashka Rig auch in hängerträchtigen Gefilden recht gefahrlos anbieten – zum Beispiel zwischen Ästen oder Seerosen.

Montage mit Einzelhaken

Ein (fast) normaler Einzelhaken funktioniert natürlich auch. Damit der Gummifisch nicht ständig in den Hakenbogen rutscht, solltest Du unbedingt Greifer mit zusätzlichen Widerhaken am Schenkel verwenden. Speziell zum Cheburashka-Angeln entwickelte Haken wie der gezeigte Prorex Flexi Jig-System FN haben zusätzlich ein extra großes Öhr für eine besonders bewegliche Verbindung zum Kopf.

Alternativ kannst Du herkömmliche, langschenklige Einzelhaken nehmen und den Gummiköder mit Kleber fixieren. Oder Du bringst einen Köderhalter aus Schrumpfschlauch auf dem Schenkel an. Wie das geht, zeigen wir in dieser Bastelanleitung.

Das Schöne beim Angeln mit dem Cheburashka Rig: Die Haken können dauerhaft in den fertig montierten Gummiködern bleiben. Für einen Kopfwechsel müssen wir diese ja nicht wieder entfernen. Auf Dauer spart das sogar Geld, weil die Köder einfach viel länger halten.

Cheburashka-Rig mit Zusatzdrilling

Für größere Gummifische empfiehlt sich auch beim Cheburashka-Angeln ein Zusatzhaken (Stinger). Den hänge ich am kurzen Stahlvorfach einfach mit in die Metallklammer.

So sieht das Ganze fertig montiert aus. Vorteil: Der Stinger lässt sich genauso fix wechseln wie der Jigkopf.

Allerbesten Halt für den Gummifisch verspricht diese Variante. Dabei verzichte ich völlig auf den Einzel- oder Offset-Haken. Stattdessen drehe ich eine Drahtspirale (Screw-In) in das Gummi. Zum Haken der Fische dient nur der Drilling am kurzen Stahlvorfach.

Für weite Würfe und das Angeln in starker Strömung ist das meine bevorzugte Variante, da der Gummiköder dank Spirale wirklich bombenfest hält.

Bei der Köderführung musst Du Dich nicht groß umgewöhnen. Gummifische am Cheburashka Rig werden ganz normal gejiggt oder mit der Faulenzer-Methode über die Rolle geführt. Oder Du kurbelst sie einfach ein, wenn die Fische im Mittelwasser stehen.

Wie ein Texas Rig lässt sich die Cheburashka-Montage ganz langsam über Grund schleifen oder zittern – auf träge Winterbarsche immer wieder richtig gut! Du siehst: Mit dem Cheburashka Rig bleibst Du super flexibel, kannst blitzschnell neue Sachen ausprobieren und auf die Gegebenheiten am Wasser reagieren. Ein dickes Dankeschön für diese Technik geht nach Russland!

Viele der hier abgebildeten Gummiköder, Haken und Cheburashka Jigs findest Du im Prorex-Raubfisch-Programm von Daiwa.


Fotos: Tobias Norff (25), Holger Bente (1)

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