Eisangeln auf Barsch
Eisangeln auf Barsch

Bohren für Barsche

So fängst Du die Gestreiften beim Eisfischen

Eis und Schnee sorgen beim Eisfischen für eine unvergleichliche Atmosphäre. Dazu noch ein paar schöne Fische – besser kann ein Wintertag kaum aussehen! Nie außer Acht lassen solltest Du allerdings die Sicherheit. Mehr dazu findest Du im Artikel „Eiskaltes Vergnügen”.

Finde die Fische

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Zunächst gilt es, die Barsche zu finden. Wenn Du das Gewässer kennst und weißt, wo die Räuber normalerweise im Winter stehen, hast Du schon einen guten Anhaltspunkt. Wer keine Ahnung hat, bohrt am besten eine Reihe Löcher in verschiedenen Tiefen und versucht dabei, Strukturen wie Kanten, Löcher oder Barschberge zu treffen.

Die Bohrlöcher gehst Du dann der Reihe nach ab und befischst sie jeweils für einige Minuten. „Alte Löcher” solltest Du später ruhig noch mal probieren. Die Barsche ziehen auch im Winter umher und wo vor einer Stunde keine Flosse war, können die Barsche plötzlich gestapelt stehen.

Hast Du eine „Barschader” angebohrt, bekommst Du in der Regel schnell erste Bisse. Lassen diese irgendwann nach, macht es Sinn, um das Erfolgsloch herum weitere Löcher zu bohren, die dann abwechselnd immer wieder befischt werden.

Stehen die Barsche im Bereich des Bohrlochs, fängst Du häufig ganz fix mehrere Fische hintereinander. Genauso schnell kann der Spuk aber auch wieder vorbei sein, wenn der Schwarm weiterzieht. Bedenke, dass Du beim Eisangeln immer nur einen sehr kleinen Bereich pro Loch befischen kannst.

Zocker zum Eisangeln
Einige Zocker haben einen verlängerten Haken und einen grellen Beißpunkt am Drilling. Der lange, auffällige Haken schwingt in der Haltephase lange nach und provoziert Bisse.

Köder zum Eisangeln

Eisfischen bedeutet Vertikalfischen. Wir brauchen also Köder, die „auf der Stelle” ein verführerisches Spiel entwickeln – so wie Zocker! Die Mini-Pilker sind der Klassiker unterm Eis und sollten auch in Deiner Köderbox nicht fehlen. Du kannst sie mit kurzen oder langen Zügen führen, sie dabei immer wieder am Grund aufkommen lassen oder auch ein gutes Stück über dem Boden tanzen lassen. Erlaubt ist, was (den Barschen) gefällt!

Wichtig ist, den Zocker möglichst leicht zu wählen. Je geringer sein Gewicht, desto schöner taumelt er in den Absinkphasen zu Boden. Mit Zockern zwischen 5 und 10 Gramm bist Du an den meisten Seen gut bewaffnet. Tipps rund ums Barschangeln mit Zocker, die sich teilweise auch prima unterm Eis umsetzen lassen, findest Du in diesem Artikel.

Noch lieber greife ich beim Eisfischen allerdings zum Balance Jig. Durch seine Bauart und die Einhängeöse am Rücken schießt dieser schlanke Kunstköder beim Anlupfen weit zur Seite. Diese „Darting Action” macht Barsche wirklich wild. Zudem suchst Du mit dem Balance Jig ganz automatisch eine etwas größere Wasserfläche unter dem Eis ab.

Balance Jigs werden wie Zocker geführt: mehr oder wenig heftig anlupfen und dann an lockerer Schnur absinken lassen. Ganz wichtig ist aber, dass Du den Köder nach dem Absinken noch ein paar Sekunden einfach nur hältst. Dabei schwingt der Balance Jig nach und kommt langsam zur Ruhe. In dieser Phase gibt's die allermeisten Bisse! Damit der Köder verführerisch auspendeln kann, muss er natürlich etwas über Grund schweben und darf diesen nicht berühren.

Richtig geführt ist der Balance Jig eine echte Waffe beim Eisangeln. Dieser schicke Barsch schnappte sich einen 5 Zentimeter langen Jigging Rap von Rapala.

Gummiköder am Dart Jig zeigen übrigens eine ähnliche Aktion wie Balance Jigs und sind damit auch unterm Eis immer einen Versuch wert. Mehr zu diesem spannenden Ködertyp findest Du in diesem Artikel.

Angeln mit Mormyschka
Die Bisse können bei dieser Methode recht zaghaft ausfallen. Eine sensible Rute mit weicher Spitze ist deshalb von Vorteil.

Eine zackige Köderführung spricht die Barsche oft am besten an. Manchmal sind die Gestreiften aber auch extrem beißfaul und haben keine Lust, einem hektisch durch die Gegend huschenden Fischimitat hinterherzujagen. Jetzt kannst Du oft noch mit der Mormyschka punkten. Diesen Mini-Jig kombinierst Du am besten mit Naturködern – Maden oder einem Stück Wurm – und führst ihn lediglich mit ganz sachten Auf- und Abbewegungen.

Zubehör zum Eisangeln
Echte Eisruten sind zwischen 50 und 100 Zentimeter lang. Für Barsch passen in der Regel L- (light) oder ML-Modelle (medium light).

Ausrüstung zum Eisfischen

So richtig Spaß macht gerade das aktive Eisangeln nur mit einer speziellen, extra kurzen Eisrute. Ich habe immer zwei dabei: eine etwas straffere zum Zocken und Jiggen sowie eine besonders sensible zum Angeln mit der Mormyschka und sehr kleinen Jigs. Dazu passen kleine Stationärrollen oder spezielle Laufrollen. Letztere haben den Vorteil, dass sie durch ihre einfache Bauart kaum vereisen und auch steif gefrorene Schnüre gut freigeben.

Schnur zum Eisfischen
Tipp: Die Angelschnur ist bei Kälte steifer. Damit sie nicht so leicht von der Spule springt, solltest Du die Rolle weniger voll machen.

Apropos Schnur: Monofile ist auf dem Eis erste Wahl. Sie friert nicht so schnell irgendwo fest und ist insgesamt unempfindlicher als feines Geflecht. Zum Barschangeln genügt eine 0,16er bis 0,20er allemal. Wo Hechte zuhause sind, solltest Du aber auf jeden Fall ein feines Stahlvorfach vorschalten.

Auf dem Eis zählt für mich jeder Fisch doppelt und der Drill an der feinen Eisrute ist immer ein Erlebnis. Hoffen wir, dass uns trotz Klimawandel noch der eine oder andere kalte Winter bevorsteht! Wenn es soweit ist, weißt Du ja nun, was zu tun ist ...


Fotos: Tobias Norff (11), Jesco Peschutter / Rute & Rolle (6), Illustration: Bastian Gierth

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