Unverzichtbar für Finesse Rigs

Wichtig ist, dass der Greifer zum Köder passt. Vor allem sollte der Hakenbogen groß genug sein, um den Köder nicht einzuklemmen. Eher längliche Modelle mit engem Bogen (oft auch Worm Hook genannt) sind geeignet für sehr schlanke Köder – Gummiwürmer oder einige Creature Baits zum Beispiel. Etwas bauchigere, dickere Happen verlangen nach einem Offset-Haken mit extra weitem Bogen (Wide Gap Offset Hooks).
Platz zwischen Köderbauch und Hakenschenkel ist wichtig, damit der Greifer genügend Spielraum hat, beim Anhieb in den Hakenbogen zu rutschen. Hier hat alles bestens geklappt – der Zander wurde sicher mit dem Offset-Haken am Texas Rig gehakt.
Schauen wir uns Schritt für Schritt an, wie der Gummiköder am Offset-Haken befestigt wird. Als erstes stechen wir den Haken von vorne mittig in den Kopf des Köders – und zwar so, dass er rund einen halben Zentimeter weiter hinten am Bauch wieder austritt.
Nun schiebst Du den Haken fast komplett durch den Einstichkanal – bis zum Doppelknick des Offset-Hakens.
Jetzt wird der Offset-Haken gedreht, so dass seine Spitze Richtung Köderbauch zeigt. Anschließend schiebst Du Ihn noch weiter durch, bis der Köder in den Knick des Hakens rutscht.
Von der Bauchseite her wird der Offset-Haken nun einmal komplett durch den Köder gestochen, so dass er am Rücken mittig wieder austritt.
So soll es am Ende aussehen: Der Köder sitzt schön gerade auf dem Haken – ist weder gestreckt noch gestaucht. Die Hakenspitze liegt eng am Köderrücken an und kann sich dadurch kaum an Hindernissen und Pflanzen verfangen.
Und so funktioniert’s: Beim Biss oder Anhieb wird der Gummiköder runtergedrückt und die Hakenspitze kann greifen. Deshalb ist es auch so wichtig, Platz zwischen Hakenschenkel und Köder zu lassen.

Sehr viele Gummiköder haben einen Schlitz im Bauch. Diese Bauchfalte macht es dem Haken leichter, aus dem Gummiköder auszutreten. Ein massiver Körper ohne Schlitz würde den Haken stärker bremsen.
Manche Köder haben nicht nur eine Bauchfalte, sondern auch noch eine Vertiefung im Rücken. Dort liegt die Spitze des Offset-Hakens besonders sicher und hakt garantiert keine Äste, Blätter oder Kraut.

Um ehrlich zu sein: Die Fehlbissrate ist mit Offset-Haken höher als mit freiliegenden Haken. Dafür können wir mit ihnen Ecken befischen, an denen wir mit normalen Greifern ständig festhängen würden. Während Offset-Haken auf Barsch, Zander und Schwarzbarsch sehr gut funktionieren, gibt es beim Hechtangeln mit ihnen oft wahre Fehlbissorgien. Deshalb: Nur einsetzen, wenn nix anderes geht!
Bei Offset-Haken mit fester Beschwerung müssen wir bei der Montage etwas anders vorgehen. Wir können den Haken schließlich nicht komplett durch den Köder ziehen. Da ist das Blei im Weg.
Noch ist alles beim Alten: Wir stechen den Haken von vorne durch, so dass er an der Unterseite austritt.
Jetzt ziehen wir den Haken wieder aus dem Köder und nutzen den Stichkanal, um von unten das Hakenöhr durchs Gummi zu drücken.
Jetzt geht's weiter wie gewohnt: Den weighted Offset-Haken von unten durchstechen, so dass er am Rücken des Gummiköders wieder austritt – fertig!
Fotos: Tobias Norff
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