Steinbutt angeln in Dänemark an der Nordsee

Fangkalender für Dänemark: der Juni

Steinbuttangeln in Dänemark

Keine Frage: Der Steinbutt ist ein Charakterkopf. Sein großes, schiefes Maul öffnet der platte Geselle allerdings im Gegensatz zu den anderen Plattfischen der Nord- und Ostsee am liebsten für fischige Beute: Sandaale, Jungheringe und Grundeln stehen ganz oben auf seinem Speiseplan. 

Wo Steinbutte in größeren Stückzahlen auf die Jagd gehen und in der Vergangenheit regelmäßig in Dänemark gefangen wurden, siehst Du hier auf einen Blick. Schöne Sache: Du kannst in den unterschiedlichsten Revieren von der Nordsee übers Kattegat bis hin zur Ostsee erfolgreich auf die großen Platten fischen.

1. Hvide Sande

Vor allem von den Stränden der dänischen Nordseeküste laufen jedes Jahr zahlreiche Meldungen über tolle Steinbuttfänge ein. Zwar befinden sich die produktivsten Strände etwas südlich der Region Hvide Sande (vor allem zwischen Vejers und Børsmose), aber auch an den Stränden auf Höhe von Hvide Sande und weiter nördlich gehen immer wieder Steinbutte an den Haken.

Speziell an den Nordseestränden hat sich das Fischen mit der Spinnrute auf Steinbutt etabliert: Du benötigst lediglich eine Spinnrute mit mindestens 60 Gramm Wurfgewicht und eine passende, salzwasserresistente Stationärrolle mit 0,16er bis 0,18er Geflochtener darauf.

Als Wurfgewicht und Köder zugleich dient entweder ein schwerer Blinker oder leichter Pilker. Statt des Drillings am Kunstköder montierst Du eine Nachläuferschnur und kannst – wenn Du magst – zusätzlich oberhalb des Eisens ein weiteres Vorfach anbringen.

Die Haken beköderst Du idealerweise mit einem fischigen Köder: Das kann ein ganzer oder halber Sandaal sein, ein Fetzen von Hering, Makrele oder Hornhecht. Ein Streifen aus dem Bauch von einem Plattfisch tut's zur Not auch. Damit der Köder problemlos viele, viele Würfe übersteht, wird er mit Bait Elastic auf dem Haken gesichert. Weitere Infos über Steinbuttmontagen und -köder findest Du auch im Artikel Praxistipps der Plattfisch-Queen.

Die Montage wirfst Du dann in den flachen Bereichen zwischen Ufer und erster Sandbank aus und schleifst sie – von einigen kleinen Pausen unterbrochen – langsam über den Grund. Das Gute an der Nordsee: Mit Hängern musst Du hier nicht rechnen – und wenn Du doch plötzlich beim Einholen auf Widerstand triffst, dann kann es tatsächlich der lang ersehnte Steinbutt sein!

Passt einiges rein in das große Maul, was? Solche Steinbutte wirst Du an der Nordsee vor allem in der warmen Jahreszeit an den Haken bekommen. Von April bis Oktober ist hier Steinbutt-Saison, wobei der Höhepunkt im Mai und Juni liegt.

Weitere Infos zum Angeln in der Region um Hvide Sande: Angeln in der Nordsee und dem Ringkøbing Fjord

2. Nordjütland

Folgen wir der Nordseeküste weiter in nördlicher Richtung, erreichen wir die Strände der Region Thy und die große Jammerbucht. Sandstrände dominieren das Bild und auch hier lauern Steinbutte ufernah auf Beute. Zwischen dem gezeigten Thorup Strand und der im Hintergrund erkennbaren Steilküste von Bulbjerg gehen ebenfalls regelmäßig Steinbutte an den Haken.

Meistens vergreifen sich die Steinbutte an den Küsten wie hier bei Stenbjerg eher zufällig an den Ködern der Brandungsangler. Gezielt angeln bisher die wenigsten in Nordjütland auf die begehrten Platten.

Wichtigster Tipp zum Brandungsangeln: Statt Wattwurm muss Fisch an den Haken! Sogar aus einem Makrelenstreifen kannst Du mit ein paar Wicklungen Bait Elastic einen Köder formen, der für den Steinbutt wie ein Sandaal aussieht.

Absolute Hotspots für Steinbutt sind Süßwassereinläufe wie hier bei Bøgsted Rende nördlich von Nørre Vorupør. Zwar gibt es an vielen dieser Einläufe Schutzzonen, aber an der Nordsee gelten diese zumeist nur im Winterhalbjahr und nicht während der sommerlichen Steinbutt-Saison.

Abgesehen von den erwähnten Hotspots absolut empfehlenswert an den ausgedehnten Sandstränden Norddänemarks: Mach Meter und suche die Fische. Mit etwas Glück hältst Du dann auch so einen Teller in die Kamera!

Weitere Infos zum Angeln in der Region: Angeln in Nordjütland

Steinbutt angeln in Djursland
Achtung: An den Küsten von Djursland gehen im Sommer auch regelmäßig die giftigen Petermännchen an den Haken!

3. Djursland

Wenn in Dänemark Steinbuttfänge gemeldet werden, taucht regelmäßig der Strand von Glatved an der Ostküste Djurslands als Fangplatz auf. Wer an diesem steinigen Strand oder an den weiter südlich befindlichen Abschnitten vor Rugård oder Jernhatten (unbedingt ganzjährige Schutzzonen beachten!) seinen Sandaal- oder Fischfetzenköder über den Grund schleifen lässt, kann jederzeit mit dem ersehnten Steinbuttbiss rechnen.

Falls Du keinen Fischköder zur Hand hast, probier's ruhig auch mal mit Garnelen. Dänische Angler haben mit diesem Alternativköder bereits Steinbutt zum Biss überreden können. Warum auch nicht? Garnelen finden sich schließlich fast überall und der Steinbutt muss manchmal sicher auch nehmen, was kommt.

In den Sommermonaten kannst Du Garnelen meistens ganz fix mit einem Kescher im ufernahen Bereich fangen. Vielleicht reicht es ja sogar noch für Dein Abendessen oder als Beilage zum selbst gefangenen Steinbutt.

Auch an den Küsten Djurslands haben Steinbutt-Spezialisten schon vor Jahren damit begonnen, Naturköder hinter kleinen Pilkern oder schweren Blinkern über den Grund zu schleifen. Ist fast wie Meerforellenangeln – nur etwas schwerer, langsamer, tiefer ... und fängt!

Umfangreiche Infos zu Angelgewässern der Region Djursland findest Du auf der Website der Aarhus-Region.

Angelplatz für Steinbutt in Nordseeland
Im Hintergrund in Sichtweite: die Küste Schwedens.

4. Nordseeland

Die hübsche Küste Nordseelands: An Stränden wie dem von Hellebæk fangen dänische Brandungsprofis regelmäßig Steinbutt. Ganz sicher liegen die regelmäßigen Fänge (nicht nur an dieser Küste) auch an den umfangreichen Besatzmaßnahmen, die in Dänemark immer wieder durchgeführt werden. Eine Übersicht des Steinbutt-Besatzes in Dänemark findest Du hier.

Speziell vor Seeland haben Angler herausgefunden, dass der Köder idealerweise am Übergang zwischen reinen Sandbänken und dunklerem Untergrund platziert werden sollte. Beim Brandungsangeln ebenfalls wichtig: Lass den Köder nicht einfach liegen, sondern ziehe ihn regelmäßig ein Stück heran und suche so größere Flächen ab.

Um Deine Bissausbeute zu optimieren, kannst Du so ein Doppelhaken-System fischen. Egal, wo der Butt anbeißt: Die Sache hat für ihn einen Haken!

Sollte an der Küste Nordseelands etwas zu viel Wind herrschen, kannst Du alternativ Dein Glück im geschützteren Isefjord oder Roskildefjord suchen. Auch hier gehen im extrem flachen Wasser immer wieder gute Steinbutte an den Haken.

Weitere Infos zum Angeln in Nordseeland findest Du auf der Website über die Dänische Reviera.

5. Südjütland

Boot statt Brandung gefällig? Dann lohnt für Steinbutt-Fans ein Trip an den Lillebælt. Steinbutt lieben strömungsreiches Wasser. Auch findest Du sie weiter vom Ufer entfernt oft über härterem Grund. Mit einem vernüftigen Echolot und Seekarte lassen sich solche Plätze zum Beispiel vor der Ostküste der Insel Als entdecken.

Der erfahrene Bootsangler Mats Korth hat sich solche Steinbuttplätze vor Als gezielt gesucht und mit Sandaalen als Köder befischt.

Und es hat geklappt: An leichter Montage mit stilechtem Buttlöffel in Landesfarben hat der über den Grund taumelnde Sandaal den Steinbutt verführt!

Neugierig aufs Angeln in Südjütland und auf Als? Dann lohnt übrigens ein Besuch auf der Website von Südjütland.

Sollte Dich nun auch das Steinbutt-Fieber erwischt haben, dann weißt Du zumindest schon mal, wo Du in Dänemark Deine ersten Versuche starten kannst. Dann noch mit fischigem Köder zur richtigen Zeit am richtigen Ort und Du darfst Dich vielleicht schon bald über Deinen ersten runden Räuber freuen!


Fotos: Holger Bente (14), Tobias Norff (2), Mommark Charterboot (2)

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