Aland Fisch
Aland Fisch

Spannender geht's kaum!

Auf Aland angeln mit Schwimmbrot
Aland Köder
Plane für einen Nachmittag Schwimmbrotangeln an fließenden Gewässern ruhig drei, vier große Pakete Toastbrot ein. Reste kannst Du einfrieren oder trocknen.

Zum Angeln mit Schwimmbrot brauchen wir natürlich Brot – und zwar eine ganze Menge davon! Das Gebäck treibt ja den Fluss oder Kanal hinab und ist irgendwann weg. Daher muss ständig etwas nachgeworfen werden, um die Alande an die Oberfläche zu locken und bei Laune zu halten. Zum Füttern benutze ich gesammeltes, altes Weißbrot und Brötchen oder kaufe im Supermarkt das ganz billige Toastbrot. Als Köder eignen sich frisches Brot und Brötchen besser.

Eine knusprige Kruste mag beim Frühstücksbrötchen erwünscht sein. Beim Angeln erschwert sie die Anköderung. Am besten hält der Haken, wenn die Kruste schön pappig ist. Dann splittert und krümelt sie auch nicht, wenn Du den Haken einstichst. Erreichen kannst Du das, indem Du Brot oder Brötchen vor dem Angeln ein, zwei Tage luftdicht verpackst.

Beim Angeln auf Aland folgen wir dem treibenden Brot oft über weite Strecken. Ich nehme deshalb nur das Nötigste mit: Kescher (1), Abhakmatte (2) sowie eine Bauchtasche (3) für Köder, Lösezange und Kleinteile. Ganz wichtig ist eine Polarisationsbrille (4), um Fische besser sichten zu können. Mein Angelgerät (5) besteht aus einer kräftigen 3,30 bis 3,90 Meter langen Matchrute und einer 2000er Stationärrolle mit 0,20er monofiler Schnur.

Besonders praktisch ist so eine Bauchtasche aus dem Karpfenbereich. Der Deckel lässt sich über einen Nackengurt in geöffneter Position fixieren, sodass ich problemlos mit einer Hand Brot zum Füttern entnehmen kann. Gibt's im Handel zum Beispiel unter der Bezeichnung Boilie Caddy oder Bait Caddy.

Du kannst Schwimmbrot einfach an freier Leine anbieten – also nur mit einem Haken, der an die Hauptschnur geknotet wird. Ich bevorzuge jedoch eine kleine, unauffällige Pose. Der Grund: Auf größere Entfernungen verlieren wir das Schwimmbrot schnell aus den Augen. Die gut sichtbare Posenspitze gibt uns einen Anhaltspunkt, wo sich der Hakenköder gerade befindet. Außerdem lässt sich mit der Posenmontage – wenn nötig – auch deutlich weiter werfen als mit einem Brotstück ohne weitere Beschwerung.

Schwimmbrot Montage
Für einen guten Halt am Haken: Bei der Anköderung immer die Kruste vom Schwimmbrot durchstechen.

Ich montiere die fest mit Gummis fixierte Pose einen guten Meter entfernt vom Haken. Die Bebleiung sollte direkt unter dem Schwimmer sitzen, damit sie das Brot nicht nach unten zieht. Auf Wirbel und Vorfach verzichte ich. Der 8er bis 10er Haken wird direkt an die Hauptschnur gebunden.

Noch ein guter Grund für die Verwendung einer Pose: Reagieren die Fische nur verhalten auf das Brot an der Oberfläche, hilft es manchmal, eine langsam sinkende Brotflocke anzubieten. Dabei brauchen wir die Pose zwingend als Bissanzeiger.

Die Drift der Montage lässt sich besser kontrollieren, wenn die Schnur schwimmt. Säuft die Leine ständig ab, wird es Zeit, sie zu fetten. Dazu am besten etwas Schnurfett auf einen Lappen geben.

Die ersten 30, 40 Meter Schnur auf einer Wiese auslegen und sie dann durch den gefetteten Bereich des Lappens langsam einkurbeln. Anschließend schwimmt die Leine wieder zuverlässig.

Vor dem Angeln kommt das Füttern. In kurzen Abständen werfe ich Brotstücke ins Wasser. Manchmal kann es eine ganze Weile dauern, bis die Alande auf das Angebot eingehen. Auf keinen Fall sollten wir es auf Verdacht probieren. Erst, wenn die Fische regelmäßig Brot von der Oberfläche nehmen, macht es Sinn, den Hakenköder zu präsentieren. Durch ständiges Abtreibenlassen und Einholen der Montage würden wir die Alande nur verschrecken. Im Idealfall führt der erste Versuch auch gleich zum Biss.

Wenn Du regelmäßig ein Gewässer mit Schwimmbrot beangelst, wirst Du feststellen, dass die Alande an bestimmten Stellen besonders häufig das Brot nehmen – zum Beispiel im Schatten von Bäumen und Büschen, an Strömungskanten oder Einmündungen. Kennst Du diese Ecken, kannst Du sie natürlich sehr gezielt befüttern und Dir eine ganze Menge Brot sparen.

Bingo! Gleich drei Alande streiten sich um das Schwimmbrot. Besser könnten wir es kaum treffen, denn jetzt sind die Fische gierig und relativ unvorsichtig. Wenn es die Gegebenheiten am Ufer zulassen, solltest Du Dich den Alanden vorsichtig bis auf rund zehn Meter nähern. Je geringer die Entfernung zwischen Dir und den Fischen, desto einfacher ist die Köderpräsentation.

Jetzt wird es ernst! Wir setzen die Montage so ab, dass unser Brot voraustreibt. Die Fische sollen ja nicht zuerst die Pose sehen. Noch ein wichtiger Punkt: Den Hakenköder erst dann präsentieren, wenn das Futterbrot komplett gefressen wurde oder den spannenden Bereich wieder verlassen hat. Dein Hakenköder sollte ganz alleine die Fische erreichen, damit er mit hoher Wahrscheinlichkeit genommen wird.

Mit geöffnetem Rollenbügel lassen wir die Montage abtreiben. Eine Hand bleibt dabei immer an der Rolle und kontrolliert den Schnurablauf. Bei einem Biss wird der Bügel sofort geschlossen – jetzt kannst Du den Anhieb setzen.

Angeln an der Oberfläche
Ein verpatzter Anhieb kann Folgen haben: Sind die Fische erst verschreckt, kommen sie an dieser Stelle oft stundenlang nicht mehr an die Oberfläche.

Ein Aland schlüft das Schwimmbrot ein. Jetzt bloß nicht blitzschnell anschlagen. Wenn wir Pech haben, hat der Fisch das Brot noch gar nicht richtig im Maul, beziehungsweise das Maul noch nicht wieder geschlossen – der Anhieb geht ins Leere oder wir haken den Aland nur ganz knapp. Besser ist es, den Anhieb mit einer leichten Verzögerung von etwa zwei Sekunden zu setzen.

Hab dich! Alande an der Oberfläche zu beobachten, sie ganz gezielt anzufischen und dann auch zu fangen, ist immer wieder extrem spannend. Einfach eine großartige Angelei!

So ein Aland macht schon was her! An der leichten Posenrute bieten die bulligen Weißfische einen klasse Drill.

Noch ein Tipp zum Schluss: Auch wenn die warmen Sommermonate ideal sind zum Angeln mit Schwimmbrot, kommen die Fische an richtig heißen, extrem sonnigen Tagen häufig nicht so gerne hoch. Ideal ist dann die Zeit kurz vor der Abenddämmerung oder ganz früh am Morgen.


Fotos: Holger Bente (12), Tobias Norff (8) / Illustration: Bastian Gierth

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