Angeln auf Schleie
Angeln auf Schleie

Klassisch auf Schleie

Schleien angeln mit Pose

Die Schleie ist ein wirklich starker Fisch und gibt mit ihrer großen Schwanzflosse im Drill ordentlich Gas. Gerade beim Angeln vor Hindernissen sollte das Gerät daher nicht allzu fein gewählt werden.

Gut geeignet sind kräftigere Matchruten mit rund 30 Gramm Wurfgewicht oder die klassischen, englischen Posenruten mit 1 bis 1,5 lb Testkurve. Dazu passt eine Stationärrolle mit einer 0,18 bis 0,22 Millimeter starken monofilen Schnur.

Die Hakenwahl hängt natürlich vom Köder ab. Ich benutze zum Schleienangeln mit der Pose Größen zwischen 16 (für zwei, drei Maden) und 10 (ganzer Tauwurm oder mehrere Maiskörner). Wichtig: Auch die kleinen Haken müssen einen dicken Draht haben, damit sie im Drill nicht aufbiegen. Typische Stipphaken sind eher ungeeignet.

Bei den Posen bevorzuge ich lange Waggler, da diese zum einen sehr gut Hebebisse anzeigen und zum anderen auch bei Wind stabil stehen. Die Tragkraft richtet sich nach der Wurfentfernung und den Windverhältnissen. In der Regel benutze ich Modelle mit 3 bis 5 Gramm. Hier findest Du übrigens eine Umrechnungstabelle für englische Bleigewichte.

Möchtest Du in die Dunkelheit hinein fischen? Dann achte bei der Posenwahl auch darauf, dass sich ein Mini-Knicklicht an der Antenne befestigen lässt.

Liftmontage für Schleie
Schleien haben die Angewohnheit, sich beim Fressen sehr langsam zu bewegen. Entsprechend zaghaft fallen die Bisse oft aus.

Die klassische Liftmontage ist für Schleien ideal. Durch das dicht am Haken sitzende Bleischrot reagiert diese Montage sofort, wenn der Fisch den Köder nimmt. Das Schrot wird angehoben und die Pose steigt aus dem Wasser. In diesem Artikel findest Du mehr zur Liftmontage und Bebleiung beim Posenangeln.

Typischer Hebebiss an der Liftmontage: Wenn die Pose deutlich aus dem Wasser steigt, ist der richtige Zeitpunkt für den Anhieb gekommen. Kleinere Posenbewegungen entstehen beim Schleienangeln oft dadurch, dass die Fische beim Fressen gegen die Schnur kommen. Anschlagen solltest Du erst, wenn die Pose zügig wandert, abtaucht oder eben aus dem Wasser steigt.

Nur bei sehr großen Ködern – einem ganzen Tauwurm zum Beispiel – solltest Du den Anhieb mit etwas Verzögerung setzen, damit die Schleie Zeit hat, den Happen komplett ins Maul zu nehmen. Mit Verzögerung meine ich aber keine Zigarettenlänge, sondern eher so drei, vier Sekunden.

Gründelspur einer Schleie
Nicht an allen Gewässern entstehen beim Fressen Gründelspuren. Ob Blasen aufsteigen oder nicht, das hängt von der Beschaffenheit des Grundes ab.

Fressende Schleien, aber auch andere Fische, verraten sich an vielen Gewässern durch solche Gründelspuren. Die Blasen entstehen, wenn durchs Wühlen im Sediment Gase freigesetzt werden. Die Gründelspuren von Schleien bestehen oft aus sehr kleinen Bläschen, während Karpfen meistens größere Blasen aufsteigen lassen.

Wenn Du verdächtige Gründelspuren entdeckst, solltest Du es an dieser Stelle auf jeden Fall probieren. Manchmal verraten sich Schleien auch an der Wasseroberfläche. Sie springen dabei in der Regel nicht wie andere Fische, sondern wenden an der Oberfläche und schlagen dabei oft lautstark mit der großen Schwanzflosse auf das Wasser.

Schleien angeln zwischen Seerosen
Beim Angeln vor Seerosen muss das Gerät kräftig genug sein, um flüchtende Schleien zu stoppen. Sitzt der Fisch erst zwischen den Blättern fest, ist er oft nicht mehr zu lösen.

An vielen Tagen wirst Du weder Gründelspuren noch Schleien an der Oberfäche entdecken. Halte Dich jetzt am besten an Seerosen und andere Wasserpflanzen. Schleien lieben das Grünzeug. Im Dickicht finden sie nicht nur ihre bevorzugte Nahrung, sondern sind auch optimal getarnt.

Schleien fangen
Findest Du keine Wasserpflanzen, halte Dich ans Ufer. Schleien ziehen oft an der Kante entlang. Auch überhängende Büsche und Gräser mögen sie gerne.

Am Rand und in Lücken von Krautfeldern steht Deine Pose beim Schleienangeln ebenfalls goldrichtig. Dieser hübsche Fisch hat seine „Behausung" gleich mitgebracht.

Wer Schleien fangen möchte, muss früh aufstehen, heißt es immer. Das ist nur bedingt richtig und sehr abhängig vom Gewässer und Wetter. An warmen, sonnigen Tagen sind die Morgen-, Abend- und auch Nachtstunden oft am besten. Es gibt jedoch Phasen, da fressen die Schleien bevorzugt mitten am Tag. Vor allem im Frühling, wenn das Wasser noch kalt ist, kommt das häufig vor. Hier geht also probieren vor studieren. Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Spaß, Spannung und Erfolg beim Schleienangeln mit der Pose.


Fotos: Tobias Norff (13), Ares Prien (3)

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