Kraken fangen mit dem Krakenpilker

Auge in Auge mit dem Kraken!

So fängst Du Oktopusse mit Taucherbrille und Handleine

Zum Fang eines Kraken braucht es nicht viel! Es genügt ein simples Handleinen-Wickelbrett (1) mit etwa 30 Metern 0,40 Millimeter starker geflochtener Schnur. Ein zwei Meter langes, mindestens 0,80 Millimeter dickes Vorfach aus Monofiler schützt vor scharfkantigen Steinen und Muscheln (2). Ans Ende der Leine binde ich einen starken Karabinerwirbel (3), in den ich meinen Krakenpilker oder Squid Jig einhänge (4).

Oktopus- und Squid-Jigs gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Größen. Allen gemein sind die Hakenkränze (manchmal auch mehrere übereinander) am Ende des Köders, an denen der Krake mit seinen Armen hängenbleibt. Anders als gewöhnliche Angelhaken besitzen die Spitzen keine Widerhaken.

Krakenfang-Technik
Da sich Kraken schwer fassen lassen, ist ein verschließbarer Netzbeutel für die Landung von großem Nutzen. Am besten gleich zusammen mit dem Pilker "eintüten" und an Land paddeln.

Eine der effektivsten Methoden ist das "Schnorchel-Jiggen" (in der warmen Jahreszeit). Hierzu benötigst Du natürlich Taucherbrille, Schnorchel und Flossen. Diese Technik kann bis zu einer Wassertiefe von 10 Metern eingesetzt werden. Danach wird es sehr schwierig, die Kraken überhaupt auszumachen. Achte auf Ansammlungen von leeren Muschelschalen. Ist neben dem Schalenhaufen eine Felsspalte oder Vertiefung im Sand, können wir fast sicher sein, eine Krakenwohnung gefunden zu haben. Jetzt lassen wir den Pilker davor auf- und abtanzen, bis die ersten Fangarme herauskommen. Nun zupfen wir den Köder wieder etwas weg, bis sich schließlich der ganze Krake zeigt und über den Pilker stülpt. Erst dann ziehen wir – mit stetigem Zug (!) und ohne Anschlag – den Oktopus nach oben.

Ein typisches Krakenrevier in Kroatien. Zwischen den Felsen bieten sich den listigen Kopffüßern unzählige Verstecke.

Solche Felsplateaus stellen selbst im flachen Wasser sehr beliebte Unterstände für Kraken dar. Hier gibt es Nahrung und Verstecke im Überfluss!

Auf den ersten Blick (1) ist so eine Krakenbehausung schnell zu übersehen. Erst beim genaueren Hinsehen fallen einem die angehäuften Steine und Muschelschalen (2) auf. Der Krake versteckt sich mittig in seiner Höhle und ist oft nur zu erahnen (3).

Kraken, Oktopusse, Pulpos richtig töten
Um den meist Richtung Grund flüchtenden Kraken in den Netzbeutel zu bekommen, halten wir den offenen Beutel, wie beim Keschern, einfach nur unter den Kraken.

Ist uns ein Krake an den Haken gegangen, sollten wir diesen idealerweise noch im Wasser am Kopfansatz greifen und wuchtig auf die Wasseroberfläche schlagen um ihn zu betäuben. Einfacher ist es jedoch, den Kraken in einen Netzbeutel (mit großer Öffnung) zu keschern, an Land zu schwimmen und dort gegen einen festen Untergrund zu prellen. Danach solltest Du sofort den Kopfbeutel umstülpen, um die Innereien samt Herz zu entfernen.

Kraken, Pulpo, Oktopus selber fangen
Nur dem Schnabel-Maul (im Zentrum der Fangarme) sollten wir nach Möglichkeit nicht zu nahe kommen.

Auch wenn Kraken bei Weitem nicht so aggressiv sind, wie sie oft von manchen Medien dargestellt werden, so tragen wir manchmal doch ein paar kleinere Blessuren bei der "Krakenjagd" davon. Die kreisrunden Abdrücke auf unserer Haut sind kleine Hämatome, welche durch den Unterdruck der Saugnäpfe an den Tentakeln hervorgerufen werden. Sie sind jedoch absolut ungefährlich und verschwinden meist nach wenigen Tagen wieder von ganz alleine.

Fluoreszierende Krakenpilker üben einen ganz besonderen Reiz auf die neugierigen Oktopusse aus. Dieser wurde mit einer "Notmontage" aus einem Palmenrinden-Wickelbrett und 0,40 Millimeter starker Monofilschnur überlistet.

Solche schönen Krakenfänge sind selbst in touristisch stärker frequentierten Mittelmeer- und Atlantikregionen jederzeit möglich.


Fotos: Bastian Gierth (8), Holger Bente (2) / Illustration: Bastian Gierth

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