Kräftskiva: schwedisches Flusskrebsfest
Kräftskiva: schwedisches Flusskrebsfest

Schlemmen wie die Schweden

Das Rezept für Flusskrebse auf skandinavische Art
Flusskrebs-Rezept aus Schweden
In Schweden verwendet man traditionell die besonders würzigen Dillkronen. Diese kommen ab Juni auf den Markt.

Die Flusskrebse werden bereits am Vortag zubereitet. Über Nacht ziehen sie in ihrem Sud durch und werden wunderbar aromatisch. Für eine Portion Flusskrebse benötigst Du:

(1) 10 Flusskrebse

(2) 1 l Wasser

(3½ Bund Dill oder Dillkronen (kleines Foto)

(4) 150 bis 200 ml Schwarzbier (z.B. Porter)

(5) 30 g Salz

(6) 3 bis 5 g Zucker (ca. ein gehäufter Teelöffel)

In diesem Artikel zeigen wir, wie Du Flusskrebse einfach selber fangen kannst.

Alle Zutaten gibst Du nun in einen großen Topf. Alternativ zum Schwarzbier kannst Du auch alkoholfreies Malzbier verwenden. Zusätzlicher Zucker wäre dann nicht mehr notwendig.

Den Sud zum Kochen bringen.

Das Rezept für amerikanische Flusskrebse auf schwedische Art
Viele Schweden verwenden statt des Porter-Bieres übrigens Lättöl – ein schwedisches Leichtbier.

Das restliche Porter-Bier wollen wir natürlich nicht umkommen lassen...

Jetzt geht es den Flusskrebsen an den Kragen. Die deutsche Tierschutz-Schlachtverordnung sieht das Töten in stark (!) kochendem Wasser vor. Hierbei gibt man den Scherenträger mit dem Kopf voran in den Topf. Das mechanische Töten (zum Beispiel durch einen gezielten Kopfstich) ist in Deutschland untersagt.

Erst wenn das Wasser wieder richtig (sprudelnd) kocht, sollten nach und nach weitere Flusskrebse zugegeben werden.

Sind alle Krebse im Topf, kommt der Deckel drauf. Nun sollten sie in ihrem Sud etwa fünf bis zehn Minuten kochen.

Nach Ende der Kochzeit sind alle Flusskrebse gleichmäßig rot gefärbt. Nun lässt Du alles etwas abkühlen und stellst den Topf anschließend bis zum nächsten Tag in den Kühlschrank.

Sind alle Gäste anwesend? Dann dürfen die leckeren Schalentiere auf den Tisch. Ein schwedisches Sprichwort lautet übrigens: „Ein Krebs, ein Schnaps, ein Lied". Wenn das mal keine Ansage ist! Als Beilagen werden üblicherweise Knäckebrot, Käse oder auch Västerbottenpaj (ein Art schwedische Tarte) gereicht.

Um an das leckere Fleisch zu kommen, drehst Du den Kopf am Übergang zum Schwanzteil ab. Den Panzer am Hinterteil zusammendrücken bis es knackt, dann die seitlichen Schalenränder auf der Schwanzunterseite nach außen biegen und das Fleisch freilegen. Die Scheren lassen sich mit dem Messerrücken knacken. Das Fleisch kannst Du dann einfach rauspulen oder -lutschen.

Den Darmstrang im Hinterleib mag nicht jeder mitessen. Du kannst diesen jedoch leicht entfernen, indem Du den lockeren oberen Teil des Schwanzes abziehst. Meistens bleibt der Darm daran haften.

Flusskrebse lassen sich natürlich auch auf andere Art und Weise zubereiten. Wie wäre es zum Beispiel mit „Linguine al tonno e gambero di fiume"? Hierfür einfach die in Salzwasser gekochten Krebsschwänze zu den fertigen, in Olivenöl und angebratenem Knoblauch geschwenkten Linguine (Nudeln) geben, Kirschtomaten, Meeresbohnen (Queller) und Thunfisch hinzufügen – fertig! Wir wünschen guten Appetit!


Fotos: Bastian Gierth

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