Angeln in Island
Als ich zum ersten Mal einen Fuß auf isländischen Boden setzte, war es um mich geschehen. Diese einzigartige Stimmung auf der von Vulkanen, Gletschern, schroffen Felsen und saftigen Wiesen geprägten Insel nahm mich sofort gefangen. Island ist ein Land der Gegensätze: Eine kurze Autofahrt genügt und wir verlassen die quirlige Hauptstadt Reykjavik mit ihren kleinen Geschäften und dem regen Nachtleben. Willkommen im Nirgendwo! Mit knapp 330.000 Einwohnern ist Island das am dünnsten besiedelte Land Europas. Mehr als 60 Prozent davon leben in der Hauptstadt. Ihr könnt Euch vorstellen, wie der Rest des Landes aussieht... Hier gibt es noch echte, unberührte Natur – auch unter Wasser! Island geht sehr sorgsam mit seinen Fischbeständen um. Keine Spur von Überfischung! „Drillen, bis die Arme schmerzen", dieser etwas ausgelutschte Spruch trifft auf das Meeresangeln vor Island tatsächlich zu. Der Fischreichtum ist schlicht gigantisch! Neben Dorschen, die wirklich in Massen vorkommen, erwarten Dich vor allem urige Steinbeißer. Doch auch die Chancen auf einen Heilbutt und große Köhler (Seelachse) stehen gar nicht schlecht. Im Folgenden möchte ich Euch einen kleinen Überblick über das Meeresangeln im Gebiet der Westfjorde geben. Willkommen in Island!
Schon die Anreise ist ein kleines Abenteuer: Von Reykjavik aus geht's mit einer kleinen Propellermaschine weiter nach Isafjördur in den Westfjorden. Bei schönem Wetter kannst Du die ganze Schönheit der Insel aus der Luft bewundern – einfach atemberaubend!
Als Basis für Dein Angelabenteur in Island kann ich Dir Sudureyri und Flateyri ans Herz legen. Die kleinen Fischerdörfer liegen gut geschützt in kleineren Seitenfjorden. Hier kannst Du bei fast jedem Wetter angeln. Und vor allem sind die besten Fanggründe nicht weit entfernt: Gleich hinter dem Ausgang zum offenen Meer erstreckt sich auf rund 12 Seemeilen Länge das berühmte Sandplateau parallel zur Küste. Hier treffen gleich drei Strömungen aufeinander, die für einen enormen Nahrungsreichtum sorgen – und für Fisch satt!
Der beschauliche Hafen von Flateyri. Hier liegen die Boote bereit für das nächste große Angelabenteuer.
Mit den 7,85 Meter langen Turbodiesel-Booten benötigst Du von Flateyri oder Sudureyri aus nur rund 25 Minuten bis zu den ersten Großfisch-Ecken. Kleinere Dorsche, Steinbeißer und Schellfische lassen sich bereits in den kleinen Seitenfjorden fangen.
Neben den fast allgegenwärtigen Dorschen werden sehr viele und auch große Steinbeißer gefangen. Die urigen Fische beißen hier fast ganzjährig, wobei die Angelei auf die „Muschelknacker" im Frühling mit Abstand am besten ist. Top-Ecken für Steinbeißer liegen nicht weit von den Häfen entfernt an den Ausgängen der kleinen Fjorde.
Das Abendessen mit Steinbeißer kann wohl als gesichert betrachtet werden... Es ist in Island üblich, den Fang nach dem Angeltag an die örtliche Fischfabrik abzugeben. Am Ende des Urlaubes bekommst Du dann eine Styroporkiste mit 20 Kilo feinstem Fischfilet, fertig verpackt zum Mitnehmen. Selber schlachten und filetieren musst Du nur, was Du am Abend frisch zubereiten möchtest.
Massive Steilwände säumen den Weg Richtung offenes Meer. In Island wird einem schnell bewusst, wie klein und unbedeutend der Mensch eigentlich ist.
Vor Island wird in der Regel deutlich flacher geangelt als in den meisten norwegischen Revieren. Stellt Euch auf moderate Tiefen zwischen etwa 15 und 80 Metern ein. Die oft starke Strömung, vor allem auf dem Sandplateau, erfordert jedoch trotzdem starkes Gerät und hohe Ködergewichte. Mit Pilkern und Gummifischen von 200 bis 700 Gramm bist Du bestens vorbereitet.
Manchmal ist der Fischreichtum Fluch und Segen zugleich. Die Herausforderung besteht weniger darin, Dorsche zu fangen, sondern eher darin, die Kapitalen zu erwischen! Vor allem mit großen Gummifischen gelingt es ganz gut, die Halbstarken auszusortieren. Ganze Köderfische und richtig große Pilker eignen sich ebenfalls für diesen Job.
Mit XXL-Ködern bleibt der Erfolg nicht lange aus. Dorsche über 20 Pfund sind beim Angeln in Island wahrlich keine Seltenheit. Auf Fische von 30, 40 und sogar über 50 Pfund darfst Du Dir berechtigte Hoffnung machen.
In den Sommernächten wird es in Island kaum richtig dunkel. Lange Angeltage garantiert!
Kleinere Köhler (Seelachse) gibt es im Sommer oft in Massen. Doch auch richtig dicke Dinger lauern rund um das Plateau am Ausgang des Eisfjordes. Heilbutte werden ebenfalls regelmäßig gefangen, kommen aber etwas seltener vor als zum Beispiel in Nordnorwegen. Dafür ist die Durchschnittsgröße beeindruckend! Wenn in den Westfjorden ein Butt einsteigt, ist es oft eine echte „Tischplatte".
Wenn der Wind eine Ausfahrt mit dem Boot doch mal vereitelt, musst Du in Flateyri und Sudureyri nicht aufs Angeln verzichten!
Der Meeresboden scheint in Island stellenweise mit Klieschen gepflastert zu sein! Du kannst die Platten in den Häfen und von Molen aus prima mit leichtem Geschirr und einfachen Paternostermontagen fangen.
Oder Du probierst es mal mit der Spinn- oder Fliegenrute auf Meerforelle! Die Salmoniden ziehen an vielen Ecken in Wurfweite die Küste entlang.
Deine Angelreise nach Island buchst Du am besten beim Spezialisten: Island Pro Fishing bietet hervorragende Komplettangebote für jeden Geschmack. Und auch vor Ort wirst Du nicht alleine gelassen. Die Mitarbeiter der „Außenstellen" (hier in Flateyri) haben stets ein offenes Ohr für Deine Fragen. In dem kleinen Angelshop bekommst Du außerdem alles an Ködern und Zubehör, was Du zum Angeln in Island benötigst.
Die gemütlichen, gut ausgestatteten Ferienhäuser (hier in Flateyri) bieten Platz für bis zu sechs Personen.
Als erfahrener Island-Angler stehe ich Euch bei der Planung und Buchung zur Seite. Meine Kontaktdaten, Reiseangebote, Preise und viele weitere Infos rund ums Angeln in den Westfjorden findet Ihr auf der Website von Island Pro Fishing. Wir sehen uns in Island!
Fotos: Island Pro Fishing / Illustration: Bastian Gierth
