Hecht angeln auf Rügen
Hecht angeln auf Rügen

Frühlingsgefühle auf Rügen

So fängst Du die Boddenhechte zum Saisonstart
Boddenangeln vom Hafen in Schaprode aus
In Schaprode legt übrigens auch die Fähre Richtung Hiddensee ab.

Schaprode: für die meisten Bootsangler Ausgangspunkt ihrer Hechtabenteuer. Auch ich starte von diesem geschützt liegenden Hafen im Westen der Insel Rügen aus meine Raubfischtouren. Was Du sonst noch brauchst, bevor es losgeht? Neben Deinem Fischereischein (alternativ dem Touristenfischereischein) benötigst Du noch die Angelerlaubnis für die Küstengewässer in Mecklenburg-Vorpommern, die Du auch bequem online bestellen kannst.

Angesichts der riesigen Wasserfläche ist klar, dass Du mit dem Boot die besten Chancen hast, Hechte zu finden. Da die Boddengewässer sehr windanfällig sind, können sich hier durchaus mit der Ostsee vergleichbare Wellen aufbauen. Ein rauwassertaugliches Boot ist in diesem Revier Pflicht!

Immer wieder das Ziel vieler meiner Gäste: den berühmten Meterhecht fangen! Aber solche Fische springen Dir auch in diesem Revier nicht ins Boot. Dafür hast Du recht oft Kontakt mit Hechten zwischen 70 und 90 Zentimetern – vor allem im Frühling. Und zwischendurch kommt dann vielleicht auch der Traumfisch!

Auch in der offenen Ostsee vor Rügen gibt es Hechte, doch konzentriert sich das Angeln vor allem auf die etwas geschützter liegenden Boddenbereiche. Unbedingt beachten solltest Du die ausgewiesenen Fischschonbezirke (§ 11 Abs. 1 KüFVO) und Laichschongebiete (§ 12 Abs.1 KüFVO). Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei sind häufig! Weitere Infos zu Sperrzonen findest Du hier.

Im Frühjahr fahre ich zuerst absolute Flachwasserzonen an. Nach dem Laichgeschäft halten sich die Hechte oft noch eine Weile im nicht mal hüfttiefen Wasser auf. Mit steigenden Temperaturen ziehen sie dann nach und nach in etwas tiefere Gefilde ab.

Echte Hotspots sind in den Bodden selten und für Gastangler schwer zu finden. Die beste Wahl im Frühling: Lass Dich treiben, um möglichst viel Fläche nach den Hechten abzusuchen. Bei zu viel Wind bremse ich das Boot mit dem Treibanker auf eine angenehme Angelgeschwindigkeit ab.

In der Regel beginne ich die Drift zu dieser Jahreszeit in teilweise einem bis anderthalb Meter tiefem Wasser und lasse das Boot ins Tiefe treiben. Zunächst gilt es nämlich herauszufinden, welche Tiefe die Hechte aktuell bevorzugen. Hier sollte man allerdings nichts riskieren, da es immer wieder Wasserstandsschwankungen gibt. Wer sich nicht auskennt, kann auch schnell einen Stein erwischen oder Grundberührung bekommen. Motorschäden sind da vorprogrammiert!

Im Flachwasser ist das Echolot keine große Hilfe beim Aufspüren der Fische. Doch sobald ein paar Meter mehr unterm Kiel sind, lohnt es sich, das Display im Auge zu behalten. Hier siehst Du zum Beispiel, wie ein großer Räuber von unten in einen Fischschwarm stößt (1) oder beim Jagen Richtung Oberfläche schwimmt (2). Logisch, dass wir hier ein paar Extra-Würfe machen, oder?

Ausgedehnte Seegraswiesen bedecken den Grund in den flachen Bereichen. Bei der Köderwahl- und führung sollten wir das berücksichtigen, um nicht am laufenden Band „Gemüse” zu ernten.

In den Bodden herrscht je nach Wind oft eine starke Strömung – und die führt nicht selten eine Menge Kraut mit sich. Damit sich das Grünzeug nicht an Deinem Köder verfängt und dessen Lauf beeinträchtigt, mein Tipp: Klinke am Vorfachwirbel als Krautfänger einen Drilling mit abgeknipsten Spitzen ein. Das kann Dir durchaus den Tag retten!

Hechte gefunden! Sobald Du die ersten Fischkontakte bekommst, merke Dir unbedingt die Stelle! Sehr wahrscheinlich wirst Du in diesem Gebiet und Tiefenbereich noch auf weitere hungrige Hechte treffen.

Kommen wir zu meinen Lieblings-Hechtködern fürs Frühjahr: Auch wenn der Hering zu dieser Zeit bei den Räubern ganz oben auf dem Menüplan steht, habe ich sehr gute Erfahrungen mit flach laufenden Wobblern und Jerkbaits im Barschdekor oder anderen natürlichen Farben gemacht!

Nicht immer sorgen Großhechte für den ersehnten Schlag in der Rutenspitze. Auf jeden Fall ein gutes Gefühl, dass hier in den Boddengewässern auch reichlich Nachwuchs unterwegs ist.

Gummi geht immer – natürlich auch auf die Boddenhechte! Wichtig beim Angeln im Flachen: Fische die Shads mit wenig oder gar keiner Beschwerung. So kannst Du sie verführerisch langsam über die Krautbänke führen.

Bodden angeln Ködertipps
Wenns doch mal tiefer gehen soll (3 - 4 Meter), ist der Replicant von Fox Rage (2. v. R. auf dem Bild) mein Favorit.

Dies ist eine Auswahl meiner Favoriten-Gummis für die Frühjahrsfischerei. Nicht zu übersehen: Auch bei den Softbaits steht Barschdesign bei mir hoch im Kurs! Hier findest Du übrigens eine klasse Anköderungsvariante fürs Gummifischangeln im Flachwasser.

Hecht angeln auf Rügen
Mit Ködern zwischen 20 und 30 Zentimetern Länge machst Du am Bodden nix verkehrt!

Zur Ködergröße kann ich nur sagen: Trau Dich was! Selbst XXL-Gummis werden oft gierig inhaliert (1). Manchmal staunt man einfach nur noch, wie verfressen ein Hecht sein kann (2): Diesem hier hing noch ein großer Hering aus dem Maul. Und auch der letzte Kandidat (3) hatte keine Lust auf Snacks, sondern ging gleich zum Hauptgericht über.

Auch wenn es viele Großhechtjäger eher im Winter nach Rügen zieht, sind doch das ganze Jahr hindurch jederzeit Traumfische drin. Dazu kommt im Frühling eine oft hohe Bissfrequenz, die uns das Warten auf die „dicke Mutti” versüßt.

Hornhecht angeln auf Rügen
In Mecklenburg-Vorpommern nennen wir diese schnellen Jäger übrigens Hornfisch.

Und dann sind da ja noch die anderen Hechte... Im Frühjahr werdet Ihr immer wieder etwas „seltsame” Bisse bekommen. Verursacher sind meistens Hornhechte, die ebenfalls zum Laichen in die Bodden ziehen. Auch wenn's nicht der Zielfisch ist: Geräuchert sind die schlanken Räuber eine Delikatesse!

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