Quetschen statt Knoten


Fluorocarbon hat zum Beispiel beim Hechtangeln mit Jerkbaits große Vorteile: Da es so steif ist, verfängt es sich fast nie in den Drillingen des von links nach rechts schießenden Köders. Außerdem ist es für die Hechte praktisch unsichtbar und verknickt auch nicht. Aber eines musst Du wissen: Fluorocarbon ist zwar sehr abriebfest, aber eben kein Stahl! Wirklich hechtsicher ist es erst ab etwa 0,80 Millimeter Durchmesser.

Für unser Hechtvorfach benötigen wir neben dickem Fluorocarbon Doppel-Quetschhülsen (auch Zwei-Kanal-Hülsen genannt), eine passende Zange dafür, Wirbel und Karabiner. Die abgebildeten Metallspiralen (Spring Protector) kannst Du verwenden. Sie sind aber nicht zwingend notwendig.
Für ein Hechtvorfach brauchst Du zwei Doppel-Quetschhülsen, zwei Metallspiralen, einen Wirbel und einen Karabiner.
Als Erstes fädeln wir (in dieser Reihenfolge) eine Doppel-Quetschhülse, den Spring Protector und einen Wirbel auf die Fluorocarbon-Schnur. Wenn Du am Ende des Vorfachs lieber eine Schlaufe möchtest, lässt Du den Tönnchenwirbel einfach weg.

Nun führen wir das Fluorocarbon durch den zweiten Kanal der Doppel-Quetschhülse zurück. Die Schnur sollte gerade eben durch den Hülsenkanal passen.

Zur Sicherheit schmelzen wir das Ende der Fluorocarbon-Schnur mit einem Feuerzeug an.

Wenn Du die Quetschhülse klein genug gewählt hast, passt das angeschmolzene, dicke Ende nicht mehr durch den Kanal. Jetzt einfach die Hülse festhalten und am Vorfach ziehen. Die Schlaufe wird kleiner und der Spring Protector krümmt sich entsprechend mit. Pluspunkt: Bei dieser Methode gibt es keinerlei Verschnitt.
Dank des angeschmolzenen Endes würde die Verbindung sogar ohne Quetschen halten. Trotzdem drücken wir die Hülse mit einer speziellen Zange für Doppel-Quetschhülsen leicht zusammen. Viel Kraft ist dafür gar nicht nötig, sogar eher schädlich. Wir wollen das Fluorocarbon ja nicht beschädigen, sondern nur einklemmen.
So soll es aussehen! Die Enden der Hülse lassen wir übrigens ungequetscht, damit das Fluorocarbon dort nicht an der Kante der Hülse scheuert und eventuell beschädigt wird.
Nachdem wir das Fluorocarbon-Vorfach in der gewünschten Länge abgeschnitten haben, befestigen wir am anderen Ende auf die gleiche Weise unseren Karabiner.
Ich habe viele, viele Hechte mit Vorfächern aus Fluorocarbon gefangen, aber bisher keine verloren! Beschädigungen des Materials waren immer nur oberflächlich und nie wirklich kritisch. Wenn Du das Vorfach stark genug wählst und es regelmäßig überprüfst, ist Fluorocarbon ein wirklich hechtsicheres Vorfachmaterial mit vielen Vorteilen. Probier es aus!
Fotos: Tobias Norff (11), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (1), Florian Strauß (1)
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