Schon mal Tubes probiert?

Meine Waffen zum Hechtangeln: 23 und 25 Zentimeter lange Tubes, die mit Jigköpfen zwischen 15 und 30 Gramm beschwert werden. Tuben-Jigs sind innen hohl und haben am Ende Fransen, die für zusätzliches Spiel sorgen.

Tubes sind für mich vor allem Sommerköder. Ich fische sie über Krautfeldern, an Kanten und auch im Freiwasser. Je nach Jigkopf-Gewicht lassen sie sich gut zwischen einem und vier Metern Tiefe anbieten.

Vergiss beim Hechtangeln mit Tuben am besten alles, was Du übers Jiggen gelernt hast. Beschleunige die Tube mit harten, kurzen oder auch mal langen, schnellen Zügen und lasse sie zwischendurch an schlaffer (!) Schnur absinken. Du verlierst so zwar kurzzeitig den direkten Kontakt zum Köder, aber die Tube kann nur an lockerer Leine ihr unberechenbares Spiel richtig entfalten.
Stahlvorfächer halten beim Angeln mit Tubes nicht lange. Durch die heftige Köderführung und gelegentliche Verwicklungen mit den Zusatzdrillingen verknicken sie rasch. Ich setze daher lieber Vorfächer aus dickem Fluorocarbon (mindestens 0,80 Millimeter) oder Titanium ein.
Tubes gibt es fertig montiert und auch unmontiert im Fachhandel. Wenn Du den Jigkopf selber anbringst, bist Du natürlich flexibler und kannst auch mal die Gewichte wechseln. Am besten passen spezielle Tube Jig Heads. Es geht aber auch mit einem normalen Rundkopf-Jig.
Zunächst muss der Jigkopf von hinten in die Tube und dann ganz nach vorne zum Kopfende geschoben werden. Dafür brauchst Du bei langen Hecht-Tubes auf jeden Fall eine Zange.
Geschafft! Der Jigkopf ist am Kopfende der Tube angekommen. Jetzt das Öhr vorsichtig durchs Gummi drücken. Hast Du es mit festerem Material zu tun, einfach einen kleinen Schnitt mit dem Messer machen.
Jetzt wird es ein bisschen fummelig: Der Haken muss von innen durch die Außenhaut der Tube gestochen werden. Dazu die Tube am besten ein wenig knicken, den Haken durchstechen und die Tube wieder gerade ziehen. Am Ende soll der Haken schön weit aus dem Köder ragen. Die Tube darf aber nicht krumm sein, sonst läuft sie nicht wie gewünscht.
Fertig! Jetzt fehlen nur noch die Zusatzdrillinge. Ich nehme für diese Ködergröße immer zwei, wobei der Drilling im Kopfbereich deutlich wichtiger ist. Die Hechte attackieren die absinkende Tube in der Regel von unten und erwischen sie meistens am Kopf. Gut, wenn dort dann auch ein Haken sitzt!
Da darf man mit der Sommersonne schon mal um die Wette strahlen! Dieser 1,10 Meter lange Hecht nahm die Tube am Rande eines Krautfeldes.
Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth
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