Zander unter Strom
Grundangeln mit Köderfisch: eine bewährte Taktik auf Zander. Vor allem an Seen bieten viele Angler lieber echte Fische statt Kunstköder an. Doch natürlich fängt der Köderfisch auch an großen Flüssen wie Elbe, Rhein oder Weser. Allerdings unterscheidet sich die Angelei dort erheblich von der im See. Hauchfeine Vorfächer, sensible Bissanzeiger und vorsichtige Bisse gibt es hier nicht. Am Fluss geht es beim Zanderangeln robust zur Sache.
Geräte-Empfehlung:
✔ Rute: 3,30 bis 3,90 Meter lang, Wurfgewicht um 100 Gramm
✔ Stationärrolle: Größe 40 bis 60, mit oder ohne Freilauf
✔ Schnur: 0,15er bis 0,18er geflochtene oder 0,28er bis 0,35er monofile Schnur
✔ Zubehör: Aalglocken, robustes Dreibein
Beim Zanderangeln in stehenden Gewässern ist es wichtig, dass die Räuber beim Biss ungehindert Schnur nehmen können und keinen Widerstand spüren. Ganz anders am Fluss: Hier stellen wir die Ruten hoch, um möglichst viel Schnur aus der Strömung zu nehmen. Eine feine Bissanzeige fällt damit schon mal flach. Und mit geöffnetem Rollenbügel können wir hier erst recht nicht angeln.
Es gibt auch ruhige Zonen in großen Flüssen, doch stehen die Zander oft an der Strömungskante. Um dort die Montage sicher am Grund zu halten, brauchst Du flache Bleie bis über 100 Gramm Gewicht.
Eine einfache Laufbleimontage genügt am Fluss. Ich kombiniere sie gerne mit einem Zwei-Haken-Vorfach aus 0,30er Monofiler oder abriebfestem Geflecht – leicht zu binden mit dem No Knot-Knoten.
Schweres Blei, hochgestellte Rute – da spürt der Zander beim Biss garantiert Widerstand. Mir ist es deshalb besonders wichtig, ihn gleich bei der ersten Attacke auch zu haken. Und das klappt am besten mit einer Zwei-Haken-Montage. Den Einzelhaken steche ich durch die Schwanzwurzel des Fischchens. Dort sitzt er bombensicher. Der Drilling wird etwa in der Körpermitte platziert.
Kleinere Schwanzstücke und Fischfetzen könnt Ihr auch nur an einem Einzelhaken anbieten. Vorteil: Darauf beißt in der wärmeren Zeit auch mal ein schöner Aal.
Nützliches Zubehör zum Grundangeln auf Zander (natürlich nicht nur am Fluss): Schneidebrett für Fischfetzen, scharfes Messer und ein Lappen für die Stinkehände.
Flusszander gehen weniger vorsichtig zu Werke als ihre Kollegen im See. Die Bisse kommen in der Regel deutlich, die Zander haken sich meistens selber. Ihr könnt also direkt anschlagen, wenn es heftig an der Rutenspitze ruckt.
An der Strömungskante vor dem Buhnenkopf nahm dieser starke Zander den Köderfisch – und saß sicher an der Zwei-Haken-Montage.
Fotos: Tobias Norff (7), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (2)
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