Anleitung Spinner selber bauen

Selbst gedreht!

So kannst Du ganz einfach Spinner selber bauen

Der Spinner ist ein unsterblicher Köderklassiker! Kaum ein Raubfisch kann den heftigen Druckwellen und Lichtreflexen widerstehen, die von seinem rotierenden Blatt ausgehen. Dabei ist dieser Köder so einfach aufgebaut, dass Du ihn problemlos selber basteln kannst. Wie's geht, zeigt die folgende Anleitung.

Anleitung zum Spinnerbau

Um Spinner selber bauen zu können, benötigst Du nur wenig Werkzeug (1): eine Rundzange sowie einen Seiten- oder Bolzenschneider. Die Bauteile sind ebenfalls übersichtlich. So ein Spinner besteht im Wesentlichen aus einer Drahtachse (2), dem Spinnerblatt (3) nebst Befestigungsbügel, Perlen sowie Achskörpern (4) und natürlich einem Haken (5). Auf die einzelnen Teil gehen wir gleich noch im Detail ein.

Spinner selber bauen
Die Achse muss absolut gerade sein. Kaufe deshalb auf keinen Fall Federstahldraht als Rolle.

Mit der Spinnerachse geht es los: Du kannst fertig zugeschnittene Achsen – teilweise schon mit einer fertigen oder vorgebogenen Öse – kaufen oder Dir Federstahldraht im Baumarkt besorgen. Für kleine Spinner genügt eine Materialstärke von 0,6 bis 0,8 Millimeter. Möchtest Du Hechtspinner selber bauen, nimm lieber Draht mit 0,9 bis 1,2 Millimeter Durchmesser.

DIY Spinner
Spinnerblattbügel gibt es in verschiedenen Größen. Achte beim Kauf darauf, dass sie zum Durchmesser der Achse passen!

Schritt 1: Weil wir ein bisschen bequem sind, verwenden wir in diesem Beispiel eine Achse, die bereits auf einer Seite mit einer Öse versehen ist. Zunächst wird das Spinnerblatt angebracht: Hänge dazu das Blatt in den Metallbügel ein und stecke den Bügel dann wie gezeigt auf die Achse. Die Wölbung des Blattes muss stets nach außen zeigen.

Die meisten Spinnerblätter werden wie eben gezeigt über einen Bügel montiert. Es gibt aber auch Modelle, die Du einfach so auf die Achse stecken kannst (In-Line-Spinnerblätter).

Spinnerblätter gibt es nicht nur in diversen Größen, sondern auch in verschiedenen Formen. Diese beeinflussen das Verhalten des späteren Köders. Mehr zu den Blattformen und allgemein zum Angeln mit Spinner findest Du in diesem Artikel.

Schritt 2: Nun bildest Du den Spinnerkörper, indem Du nach Belieben Perlen und/oder Achskörper auf die Achse schiebst. Achte darauf, dass wenig Reibung zwischen Bügel und dem angrenzenden Bauteil entsteht. Nimm hier eine sehr kleine Perle oder ein spitz zulaufendes Achskörperteil. In der Regel baut man den Körper konisch auf – schlank am Spinnerblatt und zum Haken hin dicker werdend.

Die Länge des Körpers bestimmt den Abstand zwischen Drilling und Spinnerblatt. Er sollte mindestens so groß ausfallen, dass Dein Spinnerblatt nicht mit den Hakenspitzen kollidiert.

Perlen, konisch zulaufende Perlentürme, Achskörper aus Metall, Bullet Weights (Patronenbleie): Es gibt viele Möglichkeiten, den Spinnerkörper zu kreieren. Der Körper bestimmt maßgeblich das Gewicht des fertigen Köders und damit auch seine Lauftiefe sowie Wurfeigenschaften.

Kunstköder selber bauen
Du kannst den Haken auch fest in der Öse montieren. Dann lässt er sich später aber nicht mehr so einfach wechseln.

Schritt 3: Jetzt fehlt nur noch eine Öse, an der später über einen Sprengring der Haken befestigt wird. Achte auf etwas Abstand (etwa 1 Zentimeter) zum Spinnerkörper. Du benötigst ein wenig Platz, um die Öse zu schließen und die Teile sollen nicht eingeklemmt werden, damit sie schön beweglich bleiben.

Gar nicht so einfach, eine perfekt Öse zu biegen. Am besten geht's mit einer Rundzange, um deren Spitze Du den Draht führst. Anschließend das Drahtende stramm zwei- oder dreimal um die Achse wickeln, um die Öse zu schließen. Wenn die Öse etwas kantig wird, macht das nichts. Der Funktion des Spinners tut das keinen Abbruch.

Schritt 4: Den überstehenden Draht möglichst kurz abknipsen und das Ende dann noch ein bisschen umbiegen.

Schritt 5: Über einen Sprengring lässt sich nun der Drilling am Spinner befestigen.

Fertig! So ein Standard-Spinner ohne großen Schnickschnack lässt sich in fünf Minuten selber machen.

Alternative Hakenbefestigung: Wenn Du den Spinner anders herum (also angefangen beim Haken) aufbauen möchtest, bietet sich eine weitere Möglichkeit der Hakenmontage an.

Biege die Öse vor oder benutze eine entsprechend vorbereitete Achse aus dem Handel, hänge den Haken ein und führe das Drahtende zurück durch das erste Element des Achskörpers.

Spinner selber machen
Tipp: Plastikteile können bei dieser Variante leicht brechen, wenn Du den Draht umbiegst. Nimm daher lieber ein Metallteil als Abschluss.

Nun das Drahtende umbiegen und kurz abknipsen – fertig! Hier ist der Haken fest montiert, Du kannst aber auch bei dieser Variante einen Sprengring für schnelle Hakenwechsel einbauen.

Standard-Spinner findest Du in jedem Angelladen. Spannend und richtig lohnend wird der Spinnerbau, wenn Du spezielle Wünsche umsetzen möchtest: winzig kleine, aber sehr schwere Spinner, ungewöhnliche Farbkombinationen oder sehr große, aber ganz leichte Köder zum Beispiel. Im Folgenden findest Du einige Anregungen.

Silikon Skirts
Drillinge mit Flausch und Federn gibt es fertig im Handel. Du kannst Sie aber natürlich auch selber binden.

Schmuck für Spinner

Ein bunter Anhang macht fast jeden Spinner besser: Er sorgt für mehr Spiel, gibt dem Köder eine größere Silhouette und setzt Farbakzente. Ich nehme am liebsten Fransenkränze aus Silikon (sogenannte Skirts) oder Drillinge mit Haaren oder Federn. Alternativ kannst Du auch einfach einen Gummioktopus auf den Drilling schieben. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Hecht-Spinner selber bauen
Zwei Blätter machen richtig Druck, haben aber auch viel Wasserwiderstand und lassen den Spinner dadurch deutlich flacher laufen.

Doppel- und Tandemspinner

Soll Dein Spinner richtig Druck machen? Dann montiere doch zusätzlich ein zweites Blatt. Das geschieht wie auf dem Bild zu sehen über einen weiteren Bügel, der in den anderen greift. Für diese Variante solltest Du zwei identische Spinnerblätter verwenden. Sonst läuft der Köder später nicht rund.

Noch eine Variante mit zwei Blättern: Beim Tandemspinner werden die Spinnerblätter jedoch hintereinander angebracht. Wichtig ist in diesem Fall, das obere Blatt (hier in Silber) kleiner zu wählen, damit es dem unteren nicht den Wasserdruck nimmt. Schließlich sollen beide beim Einholen sauber rotieren.

Propellermaschine

Kleine Rotorblätter lassen sich prima oberhalb des Spinnerblattes auf der Achse anbringen. Sie bringen noch mal andere, etwas hochfrequentere Druckwellen ins Spiel. Kann ja nicht schaden!

Leichte Beute

Es ist gar nicht so einfach, richtig flach laufende Kunstköder zu finden. Doch an manchen Gewässern – zum Beispiel Gräben – sind Köder notwendig, die nur knapp unter der Wasseroberfläche spielen.

Für solche Einsatzgebiete habe ich diesen Hechtspinner gebaut. Der Körper besteht überwiegend aus Kunststoff (Perlen und Schlauch). Das doppelte Blatt verleiht dem Spinner zusätzlich Auftrieb, sodass er selbst bei langsamster Führung kaum Tiefgang hat.

Schwere Jungs

Das andere Extrem ist im Handel ebenfalls selten zu finden – richtig schwere Spinner, die sich deutlich tiefer als zwei, drei Meter anbieten lassen. Ich baue sie mir einfach selber und verwende als Körper bis zu 30 Gramm schwere Bullet Weights aus Tungsten (Wolfram). Du siehst: Beim Spinnerbau geht so einiges und Fische auf selbst gemachte Köder zu fangen, ist eh immer etwas Besonderes.

Tipp: Falls Du noch etwas Kleingeld übrig hast, schau Dir doch mal diese Eigenbau-Variante mit einem Spinnerblatt aus einer Münze an.


Fotos: Tobias Norff (25), Bastian Gierth (2)

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