Gummifsche selber machen
Gummifsche selber machen

Schwanzersatz

Gummifische reparieren, neue Köder kreieren

Ab ist der Schwanz! Wer viel mit Gummifisch angelt, häuft im Laufe der Saison so einiges an „Gummischrott" an. Zum Wegwerfen sind die schwanzlosen Köder aber viel zu schade. Wie Du kaputte Gummifische reparieren oder vollkommen umgestalten kannst, verraten wir im Folgenden.

Aus zwei mach eins!

Viele Gummifisch gehen mit der Zeit auch am Kopf kaputt. Ihr Schwanz ist jedoch noch in Ordnung und bietet sich als Ersatz für andere Köder an. Ich bewahre diese ausgerissenen Gummis daher auf.

Wir brauchen von dem Gummifisch nur das Schwanzstück. Dieses trennen wir mit einem möglichst geraden Schnitt ab. Am besten setzt Du das Messer etwas oberhalb der dünnen Schwanzwurzel an, um später eine größere Klebefläche zu bekommen – das hält dann besser!

Gummifisch reparieren
Auf diese Weise kannst Du auch prima verschiedenfarbige Gummifische kombinieren und Köder erschaffen, die sonst keiner fischt.

Den schwanzlosen Gummifisch kappen wir ebenfalls genau an dieser Stelle, damit die Teile später schön zusammenpassen. Am einfachsten lassen sich natürlich Gummifische des gleichen Typs vebinden. Aber das Ganze funktioniert auch mit ganz unterschiedlichen Ködern. Deiner Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Gummifische kleben
Für Gummifische solltest Du speziellen Kleber verwenden. Sekundenkleber hält auf Dauer nicht gut, wird hart und brüchig.

Sind die Teile passgenau zugeschnitten, bestreichen wir die Schnittstellen mit Gummifischkleber* und drücken die Teile zusammen. Noch kurz trocknen lassen – fertig ist der Recycling-Köder!

Blatt statt Schaufel

Ein kleines Spinnerblatt* ist ein perfekter Schwanzersatz für Gummifische – und verleiht dem Köder eine ganz andere Aktion. Material für den Umbau: ✔ Spinnerblatt ✔ etwas Stahlvorfach ✔ zwei passende Klemmhülsen ✔ Tönnchenwirbel ✔ Sprengring

Verbinde zunächst über einen Sprengring das Spinnerblatt mit dem Wirbel. Eine Sprengringzange* leistet dabei gute Dienste.

Mittels Klemmhülsen befestigst Du den Wirbel am Stahldraht. Am anderen Ende stellen wir eine Schlaufe her, die über das Öhr des Jigkopfes passt. Wichtig: Die Länge des Stahls muss relativ genau bemessen sein, denn später soll der Wirbel zu einem Teil in der Schwanzwurzel verschwinden. Dank Verwendung von Klemmhülsen lässt sich die Länge aber sehr genau festlegen.

Gummifisch mit Spinnerblatt selber bauen
Ein bisschen Spucke oder ein Tropfen Öl auf der Nadel erleichtern das Durchziehen des Stahlvorfachs.

Mit einer Ködernadel ziehen wir das Stahlvorfach nun vorsichtig durch den Gummifisch. Es sollte möglichst nah am Jigkopf aus dem Köder austreten.

Die Stahlschlaufe legst Du nun über das Öhr, um das Spinnerblatt gegen Herausrutschen zu sichern.

Wichtig: Damit das Spinnerblatt ungehindert rotieren kann, muss zumindest ein kleiner Teil des Tönnchens noch aus der Schwanzwurzel herausschauen.

Auch bei den Spin Jigs Marke Eigenbau kannst Du kreativ werden und tolle Kombinationen erschaffen, die Hecht, Barsch & Co in Deinen Gewässer garantiert noch nie gesehen haben.

Barsche fangen
Das Spinnerblatt bremst die Absinkphase des Köders stärker als ein normaler Schaufelschwanz. Du benötigst daher unter Umständen etwas schwerere Jigköpfe.

Barsche stehen total auf das rotierende Blatt am Heck des Gummiköders. Aber auch auf Hecht und Zander verfehlen die starken Druckwellen, die der Spinner aussendet, selten ihre Wirkung. Du kannst den Gummifisch wie üblich über den Grund hüpfen lassen, ihn aber auch einfach einkurbeln – beide Varianten fangen!

Feines Spiel mit Flausch und Federn

Aus schwanzlosen Gummifischen kanst Du perfekte No Action Shads fürs Drop-Shot-Angeln und andere Finesse-Techniken basteln. Als Schwanzersatz kommen hier Bindematerialien aus dem Fliegenfischerbedarf zum Einsatz. Vor allem Flash-Fibern sind dafür ideal.

Zunächst schneidest Du das Flash in der gewünschten Länge ab und bündelst es. Etwa mittig knotest Du das Material nun mit einem Stück Schnur fest zusammen.

Jetzt müssen die Fäden in den Gummifisch eingezogen werden. Dazu einfach die Ködernadel von der Schwanzwurzel aus einige Zentimeter durch den Köder führen und wieder austreten lassen. Die Fäden etwa mittig in die Klappöse der Nadel einlegen.

Die Flash-Fibern ziehen wir ganz durch, bis sie ein Stück aus dem Gummifisch herausschauen. Nun können wir die Ködernadel aushängen.

Auf die Fäden, die aus dem Gummifisch ragen, gibst Du jetzt ein wenig Gummifischkleber.

Das Ende mit dem Kleber darauf ziehst Du nun vorsichtig wieder in den Gummifisch hinein. Nach dem Trocknen halten die Glitzerfäden bombensicher! Jetzt noch schnell ein bisschen das Schwänzchen trimmen – fertig ist ein erstklassiger Finesse-Köder!

Extra-Tipp: Mit Flash-Fibern kannst Du Deinen Gummifischen auch leicht ein paar Brustflossen basteln. Einfach mit der Ködernadel durchziehen und mit Kleber sichern.

Perfekter Drop-Shot-Köder: Dank der Fäden sendet der Gummifisch ständig feine Vibrationen aus. Bereits kleinste Rutenbewegungen lassen ihn verführerisch zittern. Probiert diese Variante und natürlich auch die anderen unbedingt mal aus. Ich bin mir sicher: Zukünftig wird bei Euch kein kaputter Gummifisch mehr in den Mülleimer wandern!


Fotos: Tobias Norff

*Affiliate-Links

Anzeige:
Gummifsche selber machen